SCOTTY ... BEAMEN...
Der Energiestrahl erscheint, und Materie – Menschen – verlassen Zeit und Raum, um an einem anderen Ort, in einer anderen Welt oder auf einem fernen Planeten wieder aufzutauchen.
Seit die Enterprise zum ersten Mal durch die unendlichen Weiten geflogen ist, hat sich unsere Welt auf eine Weise verändert, die damals unvorstellbar war. Technik, die einst reine Zukunftsmusik war, gilt längst als veraltet, und wir können nur ahnen, was unsere Kinder und Enkel eines Tages erwarten wird. Beamen allerdings, so faszinierend die Vorstellung auch ist, wird es wohl nicht sein.
Ich habe zwar keine tiefgehenden physikalischen Kenntnisse, aber ich bin überzeugt, dass wir uns – so gut es auch für Feinstaubproblematik und CO₂-Emissionen wäre – niemals auflösen und irgendwo anders wieder zusammensetzen können. Stattdessen bleibt uns nur, mit den bewährten Mitteln in "andere Welten" vorzudringen – und dabei mit den begrenzten Weiten unseres eigenen Lebens zurechtzukommen.
Für manche liegt diese "andere Welt" im Fußballstadion, wo sie für 90 Minuten ihren Alltag vergessen und einfach nur leben. Eine gute Freundin und ihr Mann hingegen reisen regelmäßig ins 9. Jahrhundert: Sie kleiden sich in grobe Leinengewänder und arbeiten auf dem Campus Galli auf der Schwäbischen Alb am Bau einer Klosterkirche – ausschließlich mit den Techniken aus der damaligen Zeit. Ein Projekt, dessen Fertigstellung selbst ihre Enkel nicht mehr erleben werden.
Und ich? Ich breche immer wieder auf in die unendlichen Weiten meiner Neigungen. Ich „beame“ mich in faszinierende Galaxien, um Raum und Zeit des Alltags hinter mir zu lassen.
Was mich dabei immer wieder erstaunt, ist die Leichtigkeit, mit der mein Kopf frei wird. Der Ärger im Büro wird zur Vergangenheit, und die nervige Besprechung von morgen rückt in weite Ferne. Stattdessen tauche ich ein in den Moment, in diesen Rausch der Gegenwart. Es braucht nicht viel Energie, um mich dorthin zu beamen – nur die passende Begegnung.
Gleichzeitig überrascht mich, wie lange es manchmal dauert, um wieder in die Realität zurückzufinden. Körper und Geist scheinen beim Beamen für einen Moment getrennt zu werden, und es braucht Zeit, bis sie sich wieder vereinen und die Erlebnisse verarbeitet sind. Doch sobald das geschehen ist, fühle ich mich energiegeladen, klarer im Kopf und bereit, den Alltag wieder in Angriff zu nehmen.
Früher sprach ich oft von zwei Leben: dem hellen und dem dunklen, dem ersten und dem zweiten. Doch mittlerweile sehe ich das anders. Ich habe nur ein Leben, und Spanking – in all seinen Facetten – gehört einfach dazu. Es ist ein Teil von mir, auf den ich nicht verzichten möchte. Für Außenstehende mag diese Welt fremd und schwer verständlich sein, aber für mich ist sie ein Ort der Kraft. Jedes Mal, wenn ich mich dorthin begebe, schöpfe ich mehr Energie, als die Reise dorthin mich kostet.
Also, Scotty ...