Zwar wurde sie dort ordentlich behandelt, doch die Wärme und Liebe, die ihre Cousinen Marie und Claire von ihren Eltern empfingen, blieben Magdalena verwehrt. Während ihre Cousinen leichtere Aufgaben im Haus und in der Küche übernahmen, wurde ihr die harte Arbeit auf den Feldern und in den Ställen aufgebürdet. Zusätzlich ließen die beiden keine Gelegenheit aus, ihre Missgunst zu zeigen, was dazu führte, dass Magdalena für Verfehlungen ihrer Cousinen nicht selten mit Schlägen bestraft wurde – ihre Pflegeeltern glaubten ihnen grundsätzlich mehr als ihr.
Umso erleichterter war Magdalena, als sie das Haus ihres Onkels endlich verlassen und eine Anstellung als Hausmädchen auf Gut Rosenfels antreten konnte. Die Industrialisierung brachte zwar vielen Menschen in den Städten neue Chancen und verhältnismäßig gut bezahlte Arbeitsplätze, doch wer an das Landleben gebunden war, blieb von diesem Aufschwung ausgeschlossen. Magdalena, im besten Heiratsalter und trotz ihrer abgetragenen Kleidung von ansprechendem Äußeren, hatte keinerlei Interesse daran, sich frühzeitig in die Abhängigkeit eines Ehemanns zu begeben. Mutter und Hausfrau zu sein, schien ihr ein zu eingeschränktes Lebensziel. Sie wollte selbst bestimmen, wofür und für wen sie arbeitete.
Ihr Gemeindepfarrer, Martin, der sie schon während des Konfirmationsunterrichts als klug und reif wahrgenommen hatte, vermittelte ihr schließlich diese Stelle. In langen Gesprächen mit ihm hatte sie immer wieder Trost und Orientierung gefunden, wenn ihr die familiäre Wärme fehlte. Neben Themen wie Bibel, Gott und Jesu Wirken sprachen sie auch über Liebe, Gerechtigkeit und Lebensglück. Diese Gespräche prägten ihren freien Geist nachhaltig.
Das Leben auf Gut Rosenfels bot Magdalena eine willkommene Veränderung. Die Arbeit im großzügigen Garten des Freiherrn war deutlich angenehmer als die harte Feldarbeit bei ihrem Onkel. Hier konnte sie nicht nur Obst und Gemüse anbauen, sondern auch prachtvolle Blumen und Bäume bewundern, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie trug jetzt Kleidung aus feinerem Stoff, hatte stets genug zu essen und eine eigene Kammer – weit weg von den beengten Verhältnissen, die sie mit ihren Cousinen teilen musste.
Alexander von Rosenfels, der 33-jährige Gutsbesitzer, galt in der gehobenen Gesellschaft als äußerst begehrte Partie. Groß gewachsen, muskulös, mit dunkelbraunem, ungezähmtem Haar und vorbildlichen Manieren, zog er die Aufmerksamkeit vieler heiratsfähiger Töchter auf sich – nicht zuletzt wegen seines Vermögens. Doch Alexander war von den ständigen Verkupplungsversuchen der wohlhabenden Eltern genervt. Er mochte das Leben, das sein Erbe ihm ermöglichte, und widmete sich gewissenhaft der Verwaltung seiner Besitztümer. Die Etikette der feinen Gesellschaft hingegen war ihm ein Graus.
Statt die Nachmittage bei Tee und gesellschaftlichen Anlässen zu verbringen, zog es ihn in die Gasthäuser und Spelunken von Markt Brandenburg, wo er die Zwänge seines Standes hinter sich lassen konnte. Für ihn bestand kein Grund, zu heiraten, solange er die Gesellschaft von Dirnen genießen konnte – Frauen, die nicht nur seine Leidenschaften teilten, sondern auch seine nicht der Norm entsprechenden Wünsche erfüllten.
Noch lieber, als sich den Freuden des Fleisches und des Alkohols hinzugeben, genoss Alexander von Rosenfels lange Ausritte über seine weitläufigen Ländereien. Auf dem Rücken von Abrileña, seiner fuchsfarbenen Stute aus einem renommierten Gestüt in der Nähe von Alicante, fühlte er sich wahrhaft frei. Oft brach er schon im ersten Licht des Morgens auf und kehrte erst am späten Nachmittag zurück, begleitet von einem schlechten Gewissen, erneut seine Pflichten als Gutsherr und Verwalter vernachlässigt zu haben. Um diesem Versäumnis Rechnung zu tragen, saß er dann häufig bis tief in die Nacht über seinen Büchern, bemüht, seinen eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden.
Magdalena schätzte sich glücklich, in den Diensten eines solch jungen und charismatischen Herrn zu stehen. Allzu oft verlor sie sich in Tagträumen, wenn sie ihn nach einem Ausritt über den Hof zurückkehren sah. Ihre Blicke folgten ihm sehnsüchtig, während er in seiner engen, aus weichem Wildleder gefertigten Reithose ein Bild von Eleganz und Stärke abgab. Sie ließ dann alles stehen und liegen, nur um sich eilig darum zu kümmern, die staubigen und oft verschmutzten Reitstiefel ihres Herrn auf Hochglanz zu polieren. Diese scheinbar banale Aufgabe wurde für sie fast zu einem Ritual, das ihr heimliche Freude bereitete.
Alexander strahlte eine Aura aus, die seine Umgebung mühelos in seinen Bann zog. Seine Ausstrahlung wirkte nicht nur auf die Damen der Gesellschaft, sondern auch auf seine Dienerschaft. Er begegnete seinen Angestellten stets mit Freundlichkeit, Respekt und ohne jede Spur von Standesdünkel. Sein höfliches und zugängliches Wesen machte ihn bei seinem Personal beliebt und bewunderungswürdig.
Umso größer war Magdalenas Verwirrung, als sie vor wenigen Tagen Zeugin eines Vorfalls wurde, der nicht zu dem Bild passen wollte, das sie von ihrem Herrn hatte. Es geschah eher zufällig, während sie auf dem Weg zum Gemüsegarten war. Seltsame Geräusche aus dem Reitstall zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich. Neugierig und etwas beunruhigt schlich sie näher und erstarrte, als sie sah, wie Alexander den 19-jährigen Stallknecht Benno mit seiner Reitgerte züchtigte.
Magdalenas Blick fiel auf Benno, der vornübergebeugt über einer massiven Bank aus Eichenholz lag. Sein muskulöser, nackter Hintern war in ihre Richtung gewandt, die Hose hing schlaff um seine Knie. Die helle Haut seines Rückens und Gesäßes war von roten Striemen gezeichnet, die wie feurige Linien auf seiner Haut leuchteten. Alexander stand hinter ihm, die Reitgerte fest in der Hand, und ließ diese mit unerbittlicher Präzision erneut auf Bennos Haut niederfahren.
Wie gebannt verfolgte Magdalena die Szene, unfähig, ihren Blick abzuwenden. Zu ihrer eigenen Überraschung spürte sie eine unerklärliche Erregung in sich aufsteigen – nicht wegen Bennos entblößtem, durchaus attraktiven Körper, sondern wegen Alexander. Der Anblick ihres Herrn, der hier als strenger Zuchtmeister mit unbeirrbarer Autorität agierte, faszinierte sie. Die Gerte in seiner Hand erschien ihr in diesem Moment wie ein Symbol seiner Macht, eine Erweiterung seines Willens, der sie in tiefer Ehrfurcht zurückließ.
Den Rest des Tages war Magdalena wie in Trance. Ihre Gedanken kehrten immer wieder zu dieser Szene zurück, und es fiel ihr zunehmend schwer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
Als sie endlich spät am Abend in ihrer Dachkammer zu Bett ging, holte sie die Erinnerung an den Vorfall erneut ein – doch nun mit einer überraschenden Wendung. In ihren Gedanken war es nicht Benno, der über die Bank gebeugt wurde, sondern sie selbst. Die Vorstellung, von Alexander mit der Gerte bestraft zu werden, rief ein seltsames, intensives Verlangen in ihr hervor, das sie kaum einordnen konnte.Woher kamen diese Gedanken? Warum löste die Idee, von ihrem Herrn gezüchtigt zu werden, ein solches Gefühl in ihr aus? Magdalena verstand es nicht. Sie hatte in ihrem Leben mehr als genug Strafen erdulden müssen. Ihre Pflegeeltern hatten weder Rute noch Stock gescheut, und auch als junge Frau hatte sie sich oft ihrer harten Disziplin unterwerfen müssen. Doch diese Strafen hatten nur Schmerz und Demütigung hinterlassen, niemals eine Spur von Erregung. Was war es also, das Alexanders Züchtigung so anders machte, zumindest in ihren Gedanken?
Sie sah sich nackt über der, mit grünem Samt bezogenen Sessellehne im Herrenzimmer gebeugt, während Alexander sie mit seiner Reitgerte züchtigte. In ihrer Vorstellung hatte ihr Herr nur seine schwarzen Lederstiefel und seine Hosen an, während sein muskulöser Oberkörper unbekleidet war.
Während sich Magdalena in ihrer Vorstellung züchtigen ließ, hatte sie ihr Nachthemd hochgeschoben und streichelte sich mit ihrer Linken zwischen den Beinen. In ihrem Traum fand sie sich in seinem Bett wieder. Ihr Herr zog seinen Gürtel aus der Hose, und peitschte ihren Hintern und Schenkel mit dem schweren Leder. Magdalena strich mit der Hand sanft über ihre Brustwarzen während sie mit der anderen mit ihrem vor Erregung geschwollenen Schamlippen und ihrem feuchten Geschlecht spielte.
Wie entfesselt warf Alexander jetzt den Gürtel weg, und befahl seiner Bediensteten sich umzudrehen. In Windeseile hatte er sich seiner Beinkleider entledigt, warf sich auf sie und drang mit seinem harten Glied in sie ein.
Magdalena hatte jetzt zwei Finger ihrer rechten Hand in ihrem feuchten Geschlecht während ihre linke über die, zu einer harten Perle erigierten Klitoris rieb.
Mit festen Stößen wurde sie von ihrem Herren genommen, hart und grob aber voller Leidenschaft und auch zu ihrem Vergnügen. Er knetete hart ihre Brust und kniff mit den Fingern in ihre Warzen, immer ein wenig fester als sie es aushalten glaubte. Ihr linkes Bein lag über seiner rechten Schulter, weit nach oben gereckt, und während er wiederkehrend mit festen harten Stößen in den Schoß seiner Dienerin eindrang. Dabei schlug er immer wieder auf ihre bereits heiß brennende linke Hinterbacke, bis er sich mit einem Schrei in ihr auflöste.
Erregt von ihrer Vorstellung wurde sie so feucht, dass ihr Lustsaft sich weit auf dem Bettlaken verteilte. Obwohl sie sich gern und des Öfteren diese kleinen Wonnen hingab, hatte sie einen derart intensiven Höhepunkt noch nicht erlebt. Erlöst und entspannt fiel sie in einen tiefen Schlaf.
2. Der Kuss
Magdalena erwachte am folgenden Morgen erfrischt und ausgeruht nach einem tiefen, traumlosen Schlaf. Nach zwei Wochen, in denen der April mit seinem ständigen Regen die Luft schwer und feucht gemacht hatte, versprach der Tag etwas Beständigkeit. Der Himmel war ein strahlendes Blau, nur von vereinzelten Schönwetterwolken geziert, die wie zarte Federn dahintrieben. Viel lieber hätte Magdalena die Sonne in ihrem Garten genossen, doch an diesem Tag hatte sie sich vorgenommen, die Fenster an der Vorderseite des Herrschaftshauses zu putzen.
Die Fenster, eine Herausforderung für sich, standen schon lange auf ihrer Liste der ungeliebten Aufgaben. Zwar gingen ihr die täglichen Hausarbeiten leicht von der Hand, doch diese speziellen Fenster, mit ihren zwei Flügeln und den in drei Sektionen unterteilten Scheiben, machten das Putzen zu einer langwierigen und mühsamen Arbeit. Hinzu kamen die Oberlichter, die nur mit einer Leiter zu erreichen waren, was das Ganze zusätzlich erschwerte. Es waren insgesamt dreizehn Fenster: drei rechts und links der Eingangstür im Erdgeschoss und sieben im Obergeschoss, die sie beinahe den gesamten Tag in Anspruch nahmen – besonders, da sie zur Mittagszeit gerne bei Erna in der Küche aushalf.
Mit einem leisen Seufzer und dem Widerwillen, den sie stets verspürte, wenn es um diese Arbeit ging, begann Magdalena schließlich. Doch gerade als sie sich daran machte, die Fenster auf der rechten Seite der Eingangstür zu reinigen, fiel ihr Blick auf die Garderobe, und dort, an einem Haken, hing jene Gerte – das Werkzeug, das ihr Schmerz und zugleich Fantasie bereitet hatte. Sie erinnerte sich an das, was sie damit am Stallknecht erlebt hatte, und wie es mittlerweile zum Symbol nächtlicher Gedanken und Wünsche geworden war. Ihre Hand streckte sich fast von selbst nach dem Ledergriff, und als sie die Gerte von ihrem Haken nahm, ließ sie sie fast instinktiv durch die Luft sausen. Das zischende Geräusch ließ einen wohligen Schauer über ihren Körper laufen.
Magdalena atmete den scharfen Duft des Rindsleders ein und fuhr mit den Fingern über den flexiblen Schaft, um die Textur des Leders zu spüren. Sie war so vertieft in die Berührung des Werkzeugs, dass sie nicht bemerkte, wie Alexander auf der Balustrade der Treppe stand und sie mit einem amüsierten Lächeln beobachtete.
„Ist das dein neuer Staubwedel?" rief er scherzhaft.
Magdalena erschrak, drehte sich hastig um und stolperte dabei über den Putzeimer. Das Wasser verschüttete sich, und sie fiel auf den kalten Boden. Bevor sie sich wieder aufrichten konnte, war Alexander bereits an ihrer Seite.
„Hast du dich verletzt?", fragte er besorgt, als er sich über sie beugte.
„Ich hätte dich nicht erschrecken dürfen." Ihre Stimme war unsicher, als sie versuchte, sich zu fassen.
„Nein, nein … alles in Ordnung." Magdalena wollte sich aufrichten, doch er hielt sie sanft an der Schulter. Seine Augen fixierten ihre mit einem Blick, der sie tief berührte, und sie spürte, wie sich die Wärme in ihrem Körper ausbreitete. Es war das erste Mal, dass sie die kleinen Fältchen um seine Augen sah, die sich beim Lächeln vertieften, und für einen Moment konnte sie nur noch den vertrauten Duft seines Rasierwassers riechen, der nach Zedernholz und Kampfer roch.
Ihre Blicke trafen sich und sie vergaß alles um sich herum, als seine Hand ihren Nacken berührte und ihren Kopf sanft stützte. Sie spürte die Wärme und Stärke seiner Hand, als er sie mit einer sanften, aber entschlossenen Bewegung näher zu sich zog. In diesem Moment, als er sich über sie beugte und seine Lippen sich mit den ihren trafen, überkam sie ein Gefühl, das sie nur aus ihren geheimen Träumen kannte. Der Kuss war ungestüm und leidenschaftlich, ein Zeichen von Verlangen, das sie nicht länger zurückhalten konnte.
Seine raue, von Sonne und Wind beanspruchte Haut traf auf die weichen, vollen Lippen der überrumpelten Magdalena, deren Zunge, beinahe instinktiv, auf die seine traf. Es war ein Kuss, der sie sowohl überwältigte als auch erfüllte, ein Kuss, der nach mehr verlangte. Seine Zunge bahnte sich ihren Weg in ihren Mund, fordernd und bestimmt, und sie konnte nicht anders, als sich ihm zu ergeben, ihm zu antworten, ihren eigenen Wunsch nach mehr zu zeigen.
In diesem Moment war es, als ob alles um sie herum verschwamm, als ob nur noch dieser Kuss und die Berührungen zählten. Als seine Hand ihren Körper fand, wo er sie noch nie berührt hatte, überkam sie eine Welle der Erregung, und sie stöhnte leise auf, als seine Finger dort fanden, wo sie sich selbst noch vor wenigen Stunden mit den gleichen Empfindungen erfüllt hatte. Der Moment war fast zu viel, zu intensiv, und dennoch konnte sie sich nicht dagegen wehren.
Für einen kurzen Augenblick schien der Raum stillzustehen, als die Zeit sich in einem einzigen Moment verdichtete. Doch dann zog er sich zurück, seine Hand langsam aus ihrem Unterrock ziehend. Mit einem festen Blick zeigte er ihr den feuchten Finger, der ihre Enthemmung verriet.
„Du solltest dir etwas Trockenes anziehen, bevor du weiterarbeitest. Ich erwarte dich heute Abend um sechs in meinem Schlafzimmer. Sei pünktlich, ich warte nicht gerne." Sein Ton war nun ernst, und seine Augen funkelten mit einer Macht, die jedes Zögern im Keim erstickte.
„Wie Sie wünschen, mein Herr", flüsterte Magdalena, und obwohl sie sich bemühte, ihre Demut zu verbergen, konnte sie das pochende Herz in ihrer Brust kaum bändigen. Als Alexander sie mit einem letzten Blick zurückließ und nach draußen ging, blieb sie in der Stille zurück – ihre Gedanken verwirrt und ihre Gefühle ein unauflöslicher Knoten aus Angst, Neugier und einer unbestimmten Sehnsucht.
Würden diese Begegnungen so weitergehen? Hatte sie überhaupt eine Wahl? In ihrem Zimmer angekommen, zog sie ihre nassen Kleider aus und kämpfte mit den widersprüchlichen Gefühlen, die in ihr aufwallten. Sie wusste nicht, was sie in dieser Nacht erwartete, doch sie war sicher, dass sie nie wieder dieselbe sein würde.„Komm herein!" hörte sie die schroffe Aufforderung auf ihr Klopfen und öffnete die schwere Tür.
„Bleib stehen und zieh dich aus!“ Der Befehl traf sie wie ein Schlag, ließ sie erstarren.
„Herr, ich verstehe nicht...“ wagte sie zu antworten, ihre Stimme zitternd.
„Weißt du nicht, was ausziehen bedeutet?“ Seine Worte waren kalt, beinahe spöttisch. „Ich will dich nackt sehen. Zeige mir deinen Körper.“
Damit hatte sie nicht gerechnet. Magdalena hatte sich vorgestellt, vielleicht gezüchtigt zu werden wie der Stallknecht Benno, oder dass Alexander sich ihrer bediente, wie es in seinen Kreisen üblich war. Doch dieser unverhohlene Befehl brachte sie völlig aus dem Konzept. Alexander sprach mit einer Gelassenheit, die sie gleichermaßen verwirrte wie provozierte. Während er ruhig in seiner Tätigkeit verharrte, schien er ihre Anwesenheit kaum zu beachten, als sei sie nur ein Objekt, kein Mensch.
Eine Flut aus widersprüchlichen Gefühlen—Wut, Angst und verletzter Stolz—durchströmte sie. Zitternd öffnete sie ihr Leinenhemd, Stück für Stück, und legte es auf den nächstgelegenen Stuhl. Ihr Blick blieb auf den Boden gerichtet, als sie schließlich ihren Rock löste und ihn neben das Hemd legte. Nun stand sie in Unterrock und Hemd da, die Hände nervös ineinander verschränkt. Ihre Füße fühlten sich bleischwer an, unfähig, den nächsten Schritt zu gehen.
Das Knarren des Stuhls ließ sie zusammenzucken, als Alexander abrupt aufstand und den schweren Holzstuhl mit einem lauten Geräusch nach hinten schob. Er bewegte sich auf sie zu, sein Hemd lässig aufgeknöpft, die Ärmel hochgekrempelt, als hätte er gerade eine anstrengende Arbeit unterbrochen.
„Begriffsstutziges Mädchen,“ begann er mit einer Schärfe in der Stimme, die sie bis ins Mark traf. „Ich habe nicht ewig Zeit. Zieh dich endlich aus, damit ich dich richtig sehen kann.“
„Hol die Hände weg! Denkst du, ich hätte noch nie ein Weib gesehen? Falte deine Hände im Genick!“ Alexanders Stimme war unnachgiebig, ein schneidender Befehl, der Magdalena keine Wahl ließ.
Mit zitternden Händen gehorchte sie, hob die Arme und legte sie ineinander verschränkt hinter ihren Kopf. Schutzlos stand sie nun vor ihm, das leichte Frösteln ihrer Haut ließ sie zittern, während sie seine musternden Blicke förmlich spüren konnte. Seine Augen wanderten langsam über ihren Körper, als würde er jedes Detail in sich aufnehmen.
Magdalenas Brüste, für eine Zweiundzwanzigjährige, die noch nie ein Kind getragen hatte, waren auffallend groß, dabei jedoch straff und wohlgeformt. In der Pose, in der sie sich darbot, kamen ihre weiblichen Rundungen besonders zur Geltung. Alexander mochte diese üppigen, greifbaren Formen. Er verachtete die Mode seines Standes, bei der Frauen ihre Körper in Korsetts und Bänder zwängten, um androgyne Silhouetten zu imitieren. Für ihn war dies eine Verschwendung weiblicher Schönheit und Natürlichkeit.
Sein Blick verweilte auf Magdalenas Brüsten, deren dunkle Höfe einen markanten Kontrast zur schneeweißen Haut bildeten. Die kleinen, nach unten zeigenden Nippel waren leicht verhärtet, ob vor Kälte oder vor einer unbewussten Regung, wusste sie selbst nicht. Alexander bemerkte dies und konnte sich nur mit Mühe zurückhalten. In seinem Kopf spielte sich der Gedanke ab, diese weichen Rundungen zu umfassen, die Haut zu spüren, die braunen Knospen zwischen seinen Fingern zu zwirbeln und ihre Reaktionen herauszufordern.
Doch er blieb stehen, seinen Körper unter Kontrolle haltend, obwohl das Verlangen heiß durch seine Adern pulsierte. Sein Blick war weiterhin unverhohlen, fast abschätzend, doch seine Hände blieben an seiner Seite.
„Gut,“ sagte er schließlich mit kühler Stimme, die einen Hauch von Zufriedenheit verriet. „Bleib so stehen.“
Noch war Alexander nicht am Ziel. Er war wie ein Fischer, der geduldig die Angel auswarf, in der Hoffnung auf einen großen Fang. Oder wie eine Spinne, die auf Beute lauerte, bereit, sie mit klebrigen Fäden zu umgarnen, bis sie wehrlos in ihrem Netz zappelte. Mit langsamen, bedächtigen Schritten umrundete er das Mädchen, seine Augen prüften jedes Detail ihres entblößten Körpers, während seine Gedanken unablässig arbeiteten.
Etwa eine Handbreit unter ihrem Bauchnabel kräuselte sich ein weicher Schimmer dunklen Haars, nicht zu üppig, gerade genug, um den Blick auf den verborgenen Eingang zu lenken, den er als ihr Heiligtum betrachtete. Sein Blick verweilte kurz, bevor er weiterwanderte. Mit der Ruhe eines Sammlers, der ein wertvolles Artefakt begutachtet, setzte er seinen Rundgang fort.
Als er hinter Magdalena stand, fiel sein Augenmerk auf den Po, jenes Körperteil, das ihn wie kein anderer faszinierte. Formschön und straff, war dieser Anblick ein Anziehungspunkt seiner Begierde, ein Symbol ungezähmter Weiblichkeit, das ihn oft schwach werden ließ. Doch seine Faszination ging über bloße Ästhetik hinaus. Alexander schätzte die weichen Rundungen nicht nur zum Liebkosen. Mit einer Leidenschaft, die gelegentlich in rohe Intensität umschlug, liebte er es, diese Formen hart zu umfassen, zu kneten und, wenn es seinen Gelüsten entsprach, zu züchtigen.
Alexander unterschied klar zwischen dem bewussten Ausleben seiner Macht und dem skrupellosen Ausnutzen derselben. Es war für ihn eine Frage des Prinzips, niemals gegen den Willen einer Frau zu handeln, selbst wenn sie seiner sozialen Stellung nach von ihm abhängig war. Doch er genoss es, seine Dominanz in einem einvernehmlichen Rahmen auszukosten, in dem seine Vorlieben keine Grenzen fanden.
Besonders reizvoll war für ihn das Ritual, sich eine Gefährtin auszusuchen, sei es eine Hure aus der Stadt oder eine bereitwillige Dienerin, die sich seiner Macht fügte. Er fand Gefallen daran, das Spiel von Lust und Schmerz zu inszenieren, den nackten Hintern einer Frau mit der Peitsche zu zeichnen, während er sie im Akt seiner Leidenschaft wie eine Stute von hinten nahm. Oft ließ er die Peitsche auch währenddessen nicht ruhen, genoss die Mischung aus ihren Lauten und dem Knall der Schläge, die den ohnehin empfindlichen Körper noch weiter reizten.
Die Frauen, mit denen er diese Seite auslebte, waren keine zufälligen Opfer, sondern wussten, worauf sie sich einließen. Besonders die Huren der Stadt waren auf seine Neigungen eingestellt. Sie akzeptierten die Schmerzen als Teil des Spiels, wissend, dass Alexander stets großzügig zahlte und sie für die Erfüllung seiner Wünsche reich entlohnte. Für viele machte sein Honorar die Erfahrung nicht nur erträglich, sondern durchaus lukrativ.
Es lag Alexander fern, jemanden zu demütigen oder zu verletzen, der nicht willens war, Teil dieses Spiels zu sein. Seine Macht war für ihn ein Werkzeug, das er gezielt und kontrolliert einsetzte, nie ein Mittel zur Ausbeutung. Dieses bewusste Gleichgewicht zwischen Dominanz und Respekt war es, das ihm den Ruf einbrachte, zugleich ein strenger Herr wie auch ein Mann mit Prinzipien zu sein.
Alexander war es leid, für das Ausleben seiner Begierden zu zahlen. Die Notwendigkeit, Geld auszugeben, um Macht auszuüben, widersprach seiner Vorstellung von wahrer Dominanz. Was er suchte, war keine erzwungene Unterwerfung, sondern eine Frau, die sich ihm aus eigenem Antrieb hingab. Sie sollte ihn nicht nur respektieren, sondern ihn verehren, eine Partnerin, die in ihm ihren Führer sah und deren größtes Verlangen es war, ihm zu dienen. Frau und Geliebte, Dienerin und Sklavin zugleich – das war sein Ideal.
Die jungen Damen aus gutem Hause, denen er bei gesellschaftlichen Anlässen begegnete, mochten vielleicht in ihrem Auftreten das Bild einer perfekten Gattin verkörpern. Doch sie passten nicht in die Rolle, die Alexander für sie vorgesehen hatte. Sein Anspruch ging über das hinaus, was diese hochnäsigen Fräuleins akzeptieren würden. Er war überzeugt, dass gerade diese eingebildeten jungen Damen eine strenge Hand benötigten, und dass die ein oder andere von einem gut verteilten Schlag mit der Gerte durchaus profitieren könnte. Dennoch wusste er, dass seine Vorstellungen bei ihnen auf Ablehnung stoßen würden.
Anders war es bei Magdalena. Schon an ihrem ersten Arbeitstag hatte er sich vorgestellt, wie sie nackt und hüllenlos vor ihm stand. Ihr unschuldiges Wesen, gepaart mit ihrer natürlichen Unterwürfigkeit, zog ihn magisch an. Er hatte die Macht, sie zu zwingen, seinen Wünschen nachzugeben. Niemand hätte ihm widersprochen, niemand hätte sie geschützt. Doch Zwang war nicht, wonach er strebte. Alexander wollte mehr.
Er wollte, dass Magdalena sich aus freiem Willen darbot, dass sie sich freiwillig in seine Falle begab. Er wollte ihre Hingabe erst erzwingen, dann sichern und schließlich so tief verankern, dass sie sich ihm mit Leib und Seele unterwarf. Sie sollte nicht nur seine Hausarbeit erledigen, sondern auch seine tiefsten Gelüste als ihre Pflicht begreifen. In seinen Augen war sie wie eine junge, ungezähmte Stute, die es zu bändigen galt. Und seine Gerte würde ihm dabei ein wirksames Instrument sein.
Dass sie jetzt nackt vor ihm stand, bereit, seinen Anordnungen zu folgen, bestärkte ihn in seiner Überzeugung. Magdalena war die Richtige. Ihr zögernder Gehorsam, ihre sichtbare Mischung aus Angst, Scham und Unterwürfigkeit entzündeten in ihm ein Verlangen, das weit über einfache Lust hinausging. Sie war nicht nur ein Objekt seiner Begierde – sie war ein Projekt. Ein Wesen, das er formen, erziehen und in eine perfekte Dienerin seiner Wünsche verwandeln wollte.
4. Der Gewölbekeller
„Warum die Eile? Eben schienst du doch noch bestens unterhalten zu sein.“ Alexander lehnte entspannt und mit einem amüsierten Grinsen an seinem Kleiderschrank.
Magdalena spürte, wie ein letzter Tropfen ihrer Erregung ihren Oberschenkel hinabglitt, und bemerkte, dass ihre Finger noch feucht waren. Hastig versuchte sie, die verräterischen Spuren zu verbergen.
Alexanders Blick fiel auf ihr blutendes Knie. „Du hast dich verletzt. Tut es weh? Lass mich die Wunde ansehen.“
„Es... es ist nichts Ernstes“, stammelte Magdalena, verlegen und eingeschüchtert. Zögernd folgte sie dennoch seinem stummen Wink und setzte sich auf die Bettkante.
Alexander kniete vor ihr nieder und legte behutsam eine Hand auf ihre Kniekehle. Die Berührung ließ Magdalena innerlich erzittern, ein prickelnder Schauer durchlief ihren Körper.
„Du musst besser auf dich aufpassen.“ Seine Stimme war leise, fast sanft.
Erst jetzt wurde Magdalena bewusst, dass sie völlig nackt auf Alexanders Bett saß. Ihr Herz schlug schneller, doch sie blieb wie erstarrt.
Alexander zog ein Tuch aus seiner Tasche, tupfte vorsichtig die Wunde ab und beugte sich dabei so nah zu ihr, dass er ihren Duft aufnahm. Doch es war nicht der vertraute, unschuldige Geruch von Blumen und Seife, nicht der Duft von Jugend und süßer Unbekümmertheit. Es war der Duft einer Frau – intensiv, sinnlich, voller Leidenschaft und Verlangen. Es war ein Geruch, der die Luft zwischen ihnen aufzuladen schien.
Alexander liebte es, jede seiner Bewegungen sorgfältig zu inszenieren. Er plante, berechnete, und genoss es, Magdalena mit dem Entzug jeglichen weiteren Körperkontaktes zu quälen. Doch jetzt, vor ihr kniend, schwand seine sonst unerschütterliche Selbstbeherrschung.
Ihr Duft hatte ihn gefangen genommen, berauscht und überwältigt. Plötzlich, wie im Rausch, packte er ihre Beine und drückte sie mit einer unerwarteten Grobheit auseinander. Ohne einen Moment zu zögern, zog er mit einem festen, verlangenden Zug seiner Zunge über die feuchte, glänzende Spur, die ihr Nektar auf der Innenseite ihres Oberschenkels hinterlassen hatte.
Magdalena keuchte laut auf, ein unstetes, stoßartiges Seufzen, während ihr Körper unter dieser intensiven Berührung zu explodieren schien. Das Blut rauschte in ihren Ohren, ihr Herz pochte so heftig, dass sie für einen Moment fürchtete, das Bewusstsein zu verlieren.
Doch Alexander zog sich so abrupt zurück, wie er es begonnen hatte. Ein Ausdruck von Selbstverachtung huschte über sein Gesicht, während er sich innerlich für seinen Kontrollverlust tadelte. Er holte tief Luft, sammelte sich, und kehrte zu seinem ursprünglichen Plan zurück.
„Steh auf!“
Die Schärfe in seiner Stimme riss Magdalena aus ihrer starren Lähmung. Sie gehorchte sofort, froh, eine klare Anweisung zu bekommen, die die Spannung löste, die in der Luft lag. Ihre Arme hingen unbedeckt und seitlich herab, doch sie spürte die entblößende Scham ihrer Haltung. Und doch—fast wie von selbst—straffte sie ihren Rücken, zog den Bauch ein und hob die Brust leicht heraus, ein Reflex, der sie selbst überraschte.
Alexander hatte sich inzwischen aufgerichtet und griff nach der Reitgerte, die auf einem Tisch lag. Nicht weil er sie zu nutzen gedachte, sondern weil sie seinen Händen Halt bot—eine physische Stütze für seine unsichere Fassung. Während die Reitgerte ihm Kontrolle und Autorität verlieh, spürte Magdalena deren Wirkung ebenfalls: ein seltsames Kribbeln, eine Mischung aus Nervosität und einem unerklärlichen, erregenden Ziehen tief in ihrem Inneren.
„Hör mir gut zu,“ begann Alexander schließlich, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. „Was ich dir jetzt sagen werde, wirst du nur ein einziges Mal hören.“
„Mir gefällt nicht nur dein Körper,“ begann Alexander mit einer Stimme, die ruhig, aber dennoch drängend klang. Sein Blick ruhte intensiv auf Magdalena, während er weitersprach. „Deine glänzenden schwarzen Haare, deine wunderschönen braunen Augen, in denen ich jedes Mal zu versinken drohe—besonders, wenn sie so groß und staunend sind wie jetzt.“
Ein zartes Stirnrunzeln legte sich auf Magdalenas Gesicht, und sie kniff ihre Augen leicht zusammen, unsicher, wie sie auf seine Worte reagieren sollte. Alexander konnte nicht anders, als zu lächeln.
„Deine weiblichen Brüste,“ fuhr er fort, seine Stimme nahm einen sanft neckenden Ton an, „mit den großen dunklen Vorhöfen und den ständig harten, aufmerksamen Warzen, gefallen mir ebenfalls ausgezeichnet.“
Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung tippte er mit dem Ende der Reitgerte sanft gegen ihren rechten Nippel. Sofort reagierte Magdalenas Körper—Gänsehaut überzog ihre Haut, und die bereits aufgerichtete Brustspitze verhärtete sich noch mehr.
„Und dein prächtiger Hintern, deine wohlgeformten Beine, und dieser göttliche Geruch nach purer Weiblichkeit und Lust... all das gefällt mir.“
Magdalena fühlte die Hitze, die in ihrem Gesicht aufstieg, und wollte seinem intensiven Blick ausweichen. Doch Alexander ließ das nicht zu. Mit einem leichten Druck des Peitschenstiels unter ihrem Kinn hob er ihr Gesicht und zwang sie, ihm erneut in die Augen zu sehen.
„Mir gefällt, wie du dich bewegst, wie du gehst und stehst. Wie du sprichst, wie du putzt, wie du lachst. Wenn du mir morgens den Kaffee bringst, fühlt es sich an, als würde selbst der trübste Tag von der Sonne erhellt.“
Er hielt kurz inne, seine Miene fest und ernst. „Sag jetzt nichts,“ befahl er, bevor sie die Gelegenheit hatte, überhaupt Worte zu finden. „Ich liebe dich, Magdalena. Und ich möchte, dass du meine Frau wirst. Ich will dich heiraten.“
Die Aufforderung, nichts zu sagen, war in diesem Moment unnötig. Magdalenas Mund stand ohnehin vor Erstaunen offen, unfähig, auch nur ein Wort zu formen. Später, in stillen Momenten, würde sie oft darüber nachdenken, wie ihr Gesicht wohl in diesem Moment ausgesehen haben mochte. Wie sie Alexander ansah, als diese Worte von ihm kamen.
Er fuhr fort, seine Stimme ruhig, aber voller Entschlossenheit. „Ich werde dich lieben und ehren. Mein Haus wird dein Haus, mein Hof wird dein Hof. Du wirst die Herrin an meiner Seite. Statt in Baumwolle und Leinen werde ich dich in Samt und Seide kleiden. Und für die schwere Arbeit werde ich dir eine Dienerin zur Seite stellen. Ich verspreche dir, treu an deiner Seite zu stehen bis zu meinem letzten Atemzug. Und ich werde dich mit meinem Leben verteidigen.“
Alexander legte eine kurze Pause ein, dann senkte sich sein Ton, wurde eindringlicher. „Aber dafür verlange ich von dir Gehorsam und Respekt. In der Bibel steht, dass das Weib dem Manne untertan sein soll. Das ist der Platz, den ich mir für dich wünsche: Herrin gegenüber den Bediensteten, aber Dienerin vor deinem Herrn.“
Er sah, wie seine Worte sie trafen, aber er hielt den Moment, ohne auszuweichen. „Meine Dienerin, um mir Freude zu bereiten, um mich stolz zu machen, und um dir meiner Liebe und Zuneigung würdig zu erweisen—so, wie ich mich deiner würdig erweisen möchte. Ich werde dafür sorgen, dass du nicht mehr, wie heute unten im Keller, deine Freuden allein suchen musst. Stattdessen werde ich dir Stunden schenken, die erfüllt sind von Lust und Erfüllung. Ich möchte der Diener und zugleich der Herr deiner Lüste sein.“
Er trat näher, sein Ton nahm an Intensität zu, als seine Worte sich wie ein Versprechen in die Luft schrieben. „Du verstehst, dass selbst in der tiefsten Pein, in der größten Demütigung, ein Weg zu deiner Erfüllung liegt. Und du vertraust darauf, dass ich ihn dir zeigen werde.“
Sein Gesicht war jetzt so nah, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte, während jedes Wort wie eine brennende Wahrheit durch den Raum hallte. „Leid und Schmerz werden deine treuen Begleiter sein, ebenso wie die zarten Liebkosungen, die ich dir schenken werde. Hier, auf diesem Bett, dem Altar unserer Liebe, wirst du beides erfahren: die bittersüße Qual und die überwältigende Ekstase.“
Ein Moment der Stille folgte, schwer und aufgeladen, während seine Worte in Magdalena nachklangen, wie ein unausweichliches Gelübde.
Magdalena hing an seinen Lippen, ihr Atem flach und ihre Gedanken ein wirres Chaos aus Verwirrung und Faszination. Alexanders Worte durchdrangen sie wie ein Bann, ein Netz aus Verlockung und Drohung, aus Versprechen und Forderung.
„Wenn du dich auf diesen Handel einlässt,“ fuhr Alexander ruhig fort, „und mir bedingungslosen Gehorsam gelobst, dann erwarte ich dich morgen Abend um sieben Uhr hier in diesem Zimmer—das von da an unser gemeinsames sein wird.“
Er machte eine kurze Pause, um sicherzugehen, dass jedes seiner Worte in ihr nachklang. „Du wirst nackt knien, mit dem Rücken zur Tür. Deinen Kopf senkst du demütig, die Beine spreizt du so weit, wie es dir ohne Schmerzen möglich ist. Deine Hände legst du geöffnet auf deine Schenkel.“
Magdalena wagte kaum zu atmen. Die Bilder, die seine Worte in ihr hervorriefen, jagten ihr einen Schauer über den Rücken.
„Doch lehnst du mein Angebot ab,“ Alexanders Stimme blieb beherrscht, fast sanft, „wirst du einfach weitermachen wie bisher. Ich werde dich weiterhin als wertvolle Arbeitskraft schätzen, dir mit demselben Respekt begegnen wie zuvor, und deine Entscheidung voll und ganz akzeptieren.“
Ein unerwartetes Lächeln huschte über sein Gesicht, doch es erreichte seine Augen nicht. „In diesem Fall wirst du jedoch nie wieder von mir berührt werden—nicht von meiner Hand und auch nicht von dieser.“ Mit diesen Worten hob er die Reitgerte und ließ sie zweimal leicht über ihre Brüste schnippen.
Die Berührung war kaum mehr als ein Streicheln, doch Magdalenas Körper reagierte sofort, ihre Brustspitzen zogen sich zusammen, und ein Zittern durchlief sie.
Magdalenas Herz raste wie wild, und ihre Gedanken jagten einander, chaotisch und überwältigend. Ihre Knie wurden weich, und sie spürte, wie ihr Verstand sich in die Irrealität flüchtete. Wach oder Traum? Die Grenzen verschwammen. Vor ihrem inneren Auge sah sie sich selbst: In einem Hochzeitskleid stand sie, eingespannt in einen Pranger, der mitten in einer Kirche aufgestellt war, wo eigentlich der Altar hätte sein sollen. Ihre Röcke waren gerafft, und der Priester holte mit einer Peitsche aus.
„Das Weib ist dem Manne untertan...“ dröhnte seine Stimme. Im nächsten Moment zischte das Leder durch die Luft und klatschte mit einem lauten Knall auf ihren entblößten Hintern. Die Hochzeitsgäste, darunter Onkel, Tanten und Cousinen, die in der ersten Reihe saßen, brachen in johlenes Gelächter aus.
„Magdalena!“ Alexanders Stimme riss sie aus ihrer fieberhaften Vision.
Sie blinzelte, verwirrt, und versuchte, die Kontrolle über sich zu gewinnen. Doch es war vergebens. Sie hatte längst keine Wahl mehr—oder zumindest fühlte es sich so an. Ihr Verstand mochte noch kämpfen, aber ihr Herz hatte die Entscheidung schon getroffen. Seit ihrem ersten Tag auf dem Hof war sie von Alexander angezogen gewesen. Sein Blick, seine Stimme, seine Präsenz... alles an ihm hatte sie in seinen Bann gezogen.
Und jetzt? Jetzt würde sie alles tun. Alles auf sich nehmen, um ihn stolz zu machen, um seiner Liebe würdig zu sein.
Magdalena sank auf die Knie, ihre Bewegungen langsam, beinahe feierlich. Sie hob den Kopf leicht an und sah zu ihm hinauf, ihre Augen voller Entschlossenheit und Hingabe. „Ja,“ flüsterte sie erst, bevor ihre Stimme fester wurde. „Ja, ich will eure Gemahlin und gehorsame Dienerin sein. Ich nehme euer Angebot an und verspreche—“
Ein scharfes Zischen durchschnitt die Luft. Bevor sie den Satz beenden konnte, traf sie ein knallender Schlag auf den Rücken, gefolgt von einem brennenden Schmerz, der ihr den Atem raubte. Sie keuchte laut, der Schock der plötzlichen Bestrafung erstickte ihre Worte.
„Habe ich gesagt, du sollst mich auf deinen Knien anbetteln?“ Alexanders Stimme schnitt durch die angespannte Stille, scharf wie eine Klinge. „Du wirst knien, wenn ich es dir befehle – und dann mit Stolz, nicht winselnd wie eine verängstigte Hündin.“
Magdalena zuckte bei seinen Worten zusammen, spürte, wie Scham und Trotz in ihr aufflackerten. Doch noch bevor sie eine Antwort finden konnte, sprach er weiter, seine Worte wie Hiebe: „Jetzt geh auf deine Kammer.“
Sein Blick durchbohrte sie, und in ihrer Unsicherheit öffnete Magdalena den Mund, um etwas zu sagen, vielleicht eine Erklärung, vielleicht eine Entschuldigung, doch die Worte blieben stecken. Alexander verschränkte die Arme und fixierte sie mit ernster Miene.
„Solltest du morgen immer noch zu deinem Entschluss stehen,“ fuhr er mit eisiger Ruhe fort, „und bereit sein, mir dich und deinen Leib zu schenken, dann werde ich dich für diesen Fehler bestrafen.“ Seine Stimme wurde noch leiser, doch in dieser Ruhe lag eine unmissverständliche Schärfe. „Jetzt – raus!“
Mehr wütend als beschämt raffte Magdalena ihre Kleider zusammen, spürte die Hitze in ihren Wangen und die Aufruhr in ihrer Brust. Sie zögerte kurz, bevor sie sich abrupt zur Tür wandte.
„Gute Nacht, mein Herr,“ rief sie ihm zu, ihre Stimme war nicht gerade freundlich, und ein Hauch von Trotz schwang mit. Dann marschierte sie hinaus, der Stoff ihres Kleides raschelte hörbar, und mit einer letzten, impulsiven Geste schlug sie die Tür fester zu, als es nötig gewesen wäre.
Im Korridor hielt sie inne, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Wut und Stolz kämpften in ihr, aber tief in ihrem Inneren spürte sie auch ein seltsames Prickeln der Erregung, das sie nicht leugnen konnte.
Magdalena lag aufgewühlt in ihrem Bett, von wirbelnden Gedanken gefangen. Was hatte er sich nur erlaubt? So ein selbstsicherer, überheblicher Mensch – wie konnte er nur so von sich überzeugt sein? Die Frage nagte an ihr, doch inmitten all der Verwirrung spürte sie auch eine seltsame Wärme in sich aufsteigen. Vielleicht sollte sie ihm doch widerstehen, ihn einfach warten lassen, bis er selbst zu einem Moment der Besinnung fand. Vielleicht würde es ihm gut tun, zu spüren, dass nicht alles nach seinem Willen verlief. Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr fühlte sie das heiße, fast schmerzvolle Gefühl auf ihrem Rücken – das war keine Illusion, das war die schmerzhafte Realität.
Ja, es schmerzte, doch es war auch ein sanftes, vertrautes Brennen, das eine tiefe, unerklärliche Verbindung in ihr hervorrief. Schmerz, der von seiner Hand stammte – sie konnte nicht leugnen, wie sehr sie dieses Gefühl zu schätzen wusste. Und als ihre Gedanken zu den Erinnerungen an seine fordernde Zunge zurückkehrten, die ihre Haut berührt hatte, stieg eine unbändige Erregung in ihr auf. Kein Mann hatte je zuvor so etwas getan, und doch war es nicht dieser Moment, der sie am meisten beschäftigte. Es war das Brennen auf ihrem Rücken, von ihm entfacht, das ihr Herz ergriff, das ihr etwas gab, das tiefer ging.
„Nein“, dachte sie sich entschlossen, „er wird nicht warten müssen.“ Sie wusste es nun mit aller Klarheit. Morgen würde sie in seinem Zimmer knien, ihm ihre Hingabe zeigen und stolz sein. Sie wollte zu ihm gehören, ihn stolz machen. Magdalena schloss ihre Augen und sank in einen tiefen, traumlosen Schlaf, während die Gedanken an ihn sie immer weiter fesselten.
Alexander
Magdalena erinnerte sich allmählich an die Details des gestrigen Abends, der wie ein Traum in ihren Gedanken nachhallte. Alexanders Angebot, seine eindringlichen Worte und die unmissverständliche Erwartung – er wollte sie zu seiner Frau machen und verlangte ihre Antwort noch am heutigen Abend. Doch ihr Zögern, ihr Widerstand gegen seine unverblümte Forderung, hatte Konsequenzen gehabt. War es Ungehorsam gewesen? Oder einfach nur Angst vor einer Bindung, die so überwältigend schien?
Die Gedanken wirbelten durcheinander, während sie ihr schlichtes graues Kleid überzog und sich eilig die Treppe hinunter in die Küche begab. Der Duft von frischem Brot und Tee empfing sie, und am Tisch saßen bereits Benno und Erna, vertieft in ihr Frühstück.
Erna, die ältere Köchin, hatte etwas mütterliches an sich. Trotz ihrer über 60 Jahre wirkte sie lebendig und warmherzig, eine stützende Konstante auf dem Hof, seit sie selbst als Waisenkind dort aufgenommen worden war. Magdalena schätzte ihre Gesellschaft und die Momente, in denen sie gemeinsam in der Küche arbeiteten – nicht nur wegen Ernas Kochkünsten, sondern auch wegen ihrer stets fröhlichen Art. Benno, der junge Stallbursche, hingegen war ein energischer, manchmal etwas vorlauter Geselle, aber mit einem guten Herzen.
„Du bist spät dran,“ bemerkte Benno, während er mit vollem Mund sprach. „Na ja, wer so lange wach ist...“
„Benno, lass das Mädchen in Ruhe!“ Erna lächelte liebevoll und schob etwas zur Seite, damit Magdalena sich setzen konnte. „Komm, Kind, nimm dir ein Stück Brot. Der Tag wird lang.“
Magdalena ließ sich neben Erna nieder, nahm ein Stück Brot und kaute mechanisch, während ihre Gedanken abschweiften. Ernas Blick blieb jedoch aufmerksam auf ihr ruhen.
„Du bist heute so schweigsam, mein Mädchen,“ bemerkte sie schließlich und nahm einen Schluck Tee. „Bedrückt dich etwas?“
„Nein, nein, alles in Ordnung. Ich habe schlecht geschlafen,“ antwortete Magdalena hastig und legte das Brot beiseite. „Und ich habe keinen Hunger.“
Sie stand auf, um die Küche zu verlassen, doch als sie sich drehte, rutschte der Saum ihres Kleides ein Stück hoch und gab die schmale, hellrote Linie auf ihrem Knie frei. Benno hatte ein gutes Auge.
„Was hast du denn da?“ fragte er und deutete mit der Hand auf die Wunde.
Magdalenas Herz setzte einen Schlag aus. „Das ist... gar nichts... nur... ich habe mich gestoßen,“ stammelte sie und spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg.
Ohne eine weitere Erklärung abzuwarten, verließ sie eilig den Raum, während ihr die Röte die Wangen hinaufstieg. Ihre Schritte hallten auf den Holzdielen wider, und in ihrem Inneren tobte ein Sturm aus Scham und Verwirrung.
Benno lehnte sich leicht vor, seine Stimme war leiser geworden, fast verschwörerisch, als er weitersprach. „Alexander hat noch nie einen seiner Bediensteten ohne Grund schlecht behandelt, geschweige denn geschlagen,“ begann er mit einem ernsten Ton. „Mich hat er in den neun Jahren, die ich hier lebe, nur dreimal gezüchtigt – und jedes Mal hatte ich es verdient.“
Magdalena sah ihn zweifelnd an, doch er fuhr fort, ohne auf ihre Reaktion zu achten. „Einmal, weil ich vergessen hatte, die Stalltür zu schließen. Ein Fuchs kam hinein und hat eine Stute schwer verletzt. Das nächste Mal ließ ich eine Petroleumlampe brennen. Hätte er es nicht rechtzeitig bemerkt, hätte der ganze Hof in Flammen stehen können. Und erst letzten Montag…“ Er hielt kurz inne, als ob er das Geschehene noch einmal durchlebte. „Ich hatte den Sattelgurt nicht richtig festgezogen. Abrileña, seine beste Stute, ist durchgegangen, als ein Reh aus den Büschen sprang. Alexander hätte sich das Genick brechen können.“
Während Benno sprach, hörte Magdalena nur halb zu. Ihr Geist wanderte zurück zu den Erinnerungen der vergangenen Nacht, die in ihr widerhallten wie ein schauriger Nachklang. Wenn du wüsstest..., dachte sie, während Benno seinen Monolog fortsetzte.
„Ja,“ wiederholte er, als wollte er sich selbst bestätigen. „Ich hatte es jedes Mal verdient. Und glaub mir, Magda, ich bin ihm dafür dankbar. Er hat mich damit nicht nur zurechtgewiesen, sondern mich auch gelehrt, Verantwortung zu übernehmen.“
Magdalena nickte nur stumm, aber eine leise Unruhe machte sich in ihr breit. Es war, als ob Benno auf etwas Größeres zusteuerte, etwas, das sie noch nicht erfassen konnte.
„Aber,“ sagte Benno plötzlich und beugte sich näher zu ihr, „was ich dir jetzt erzähle, musst du für dich behalten. Das ist nichts, was andere erfahren sollten.“
„Was meinst du?“ fragte Magdalena, ihre Neugier geweckt, auch wenn sie gleichzeitig das Gefühl hatte, dass sie diese Antwort besser nicht hören wollte.
Benno schien kurz zu zögern, dann sprach er weiter: „Alexander hat… wie soll ich es sagen… ein dunkles Verlangen. Er hat Vergnügen daran, Frauen zu quälen.“
Magdalena spürte, wie ihr Magen sich zusammenzog. „Was?“ stieß sie hervor, die Worte klangen wie eine Mischung aus Unglauben und Empörung.
„Beruhig dich,“ sagte Benno schnell. „Er würde nie jemandem etwas antun, der nicht einverstanden ist. Das ist es ja. Er tut das nur mit Frauen, die sich ihm freiwillig unterwerfen.“
„Wer sollte so etwas tun? Welche Frauen würden das wollen?“ fragte Magdalena entsetzt, ihr Blick suchte Bennos Augen, als ob sie in ihnen eine Erklärung finden könnte.
„Madame Isabella,“ sagte Benno fast beiläufig. „Sie führt ein Freudenhaus in der Stadt. Sie schickt ihm Mädchen, die für Geld alles tun. Aber, und jetzt kommt das Überraschende: Es soll sogar Frauen geben, die sich darum reißen, von unserem Gutsherren gequält und geschlagen zu werden.“
Magdalena fühlte, wie eine Flut von Gedanken auf sie einströmte, die sie kaum ordnen konnte. Ich werde diesen Mädchen die Augen auskratzen, schoss es durch ihren Kopf, bevor sie die Wut unterdrücken konnte.
Benno, der nichts von ihrem inneren Aufruhr bemerkte, fuhr unbeirrt fort: „Er hat ein Verlies unter seiner Kammer. Einen richtigen Raum, voll mit Folterinstrumenten. Ich musste ihm schon helfen, einige dieser Sachen dort hinunterzutragen. Es ist sein Rückzugsort, wo er seiner dunklen Leidenschaft nachgeht.“
Magdalena wusste nicht, ob sie schockiert, empört oder fasziniert sein sollte. Die Vorstellung eines Kerkers unter Alexanders Zimmer, die Andeutungen von Qualen und Peitschen – es war wie etwas aus einem düsteren Märchen. Doch gleichzeitig konnte sie nicht verhindern, dass ihr Herz schneller schlug, eine Mischung aus Angst und einer seltsamen Neugier, die sie nicht einordnen konnte.
Während Magdalena ihre gespielte Entrüstung zur Schau stellte, hörte sie plötzlich das rhythmische Klappern von Hufen auf dem Kies des Hofes. Alexander ritt ein, sein Blick ruhig, aber bestimmend, und Benno sprang augenblicklich auf. Mit einem Finger an die Lippen gelegt, deutete er Magdalena stumm an, das Gehörte für sich zu behalten.
Der Gutsherr saß aufrecht im Sattel seiner prächtigen Stute, bevor er mit einer geschmeidigen Bewegung abstieg. Elegant reichte er Benno die Zügel, der sofort eifrig zur Stelle war. Ohne Zögern wandte Alexander sich Magdalena zu, die mit wachsendem Herzklopfen seine Schritte beobachtete. Ihr Puls raste, als er näher kam, und sie hatte Mühe, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen.
„Hallo Magdalena,“ begrüßte er sie mit einem freundlichen, beinahe sanften Lächeln, das in scharfem Kontrast zu seiner autoritären Ausstrahlung stand. „Ist das nicht ein wundervoller Tag? Ich hoffe, deinem Knie geht’s wieder besser.“
Magdalena fühlte, wie ihre Wangen zu brennen begannen. „Es… ja… es tut nicht weh,“ stammelte sie, innerlich über sich selbst verärgert. Warum musste sie in seiner Gegenwart immer so unsicher wirken? Es tut nicht weh, wiederholte sie in Gedanken spöttisch über sich selbst. Welch banale und wenig einfallsreiche Antwort.
Für einen Augenblick glaubte sie, Alexander käme noch näher, doch stattdessen griff er in die Tasche seiner Reithose und zog sein Jagdmesser hervor. Mit zielstrebigen Schritten ging er auf die Birke am Rande des Gartens zu. Magdalena, die sich hektisch dazu zwang, vorzutäuschen, mit dem Jäten beschäftigt zu sein, beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, unfähig, ihren Blick vollständig abzuwenden.
Mit präzisen, kräftigen Schnitten trennte Alexander eine Handvoll Zweige ab. Sie waren frisch und elastisch, da der Baum bereits begonnen hatte, seinen Saft in die Äste zu treiben. Die grünen Spitzen der Blattknospen deuteten an, dass es nur noch wenige warme Tage dauern würde, bis die Birke ihr erstes frisches Laub tragen würde.
„Magdalena!“ rief Alexander unvermittelt. Sie zuckte leicht zusammen und bemühte sich, einen Ausdruck der Aufmerksamkeit zu wahren, während sie sich scheinbar mit einer kleinen Furche in der Erde beschäftigte. Doch in Wahrheit war ihre gesamte Konzentration auf ihn gerichtet. Ihr Herz pochte in einem unregelmäßigen Rhythmus, eine Mischung aus Nervosität und einer inneren Spannung, die sie nicht deuten konnte.
„Ja, Herr?“ fragte sie schließlich und richtete sich langsam auf, dabei ihren Rock glatt streichend. Sie versuchte, einen neutralen Ton zu wahren, doch ihre Stimme klang in ihren eigenen Ohren unsicher.
Alexander musste bereits in jungen Jahren Verantwortung für die weitläufigen Besitztümer der Familie übernehmen. Schon früh war er gezwungen, Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen dafür zu tragen – ein Erbe, das ihn zugleich prägte und belastete.
Er war gerade einmal vierzehn Jahre alt, als seine Mutter plötzlich an Herzversagen starb. Ihr Verlust hinterließ eine Lücke, die sein Vater nicht füllen konnte – oder wollte. Stattdessen suchte der Mann Trost im Alkohol, was ihn entweder in selbstmitleidiges Schluchzen oder unkontrollierte Wutanfälle trieb. Besonders seine Angestellten litten unter seiner Aggression. Für Alexander gab es keinen Unterschied: Ob weinend oder prügelnd, er empfand für seinen Vater weder Liebe noch Respekt, nur eine kalte Distanz.
Drei Jahre später, kurz nach Alexanders siebzehntem Geburtstag, rief ihn sein Vater eines Nachmittags in die Küche. Normalerweise war dieser Raum ein Ort, den Alexander gern betrat, erfüllt von einem einladenden Duft nach frisch gebackenem Brot, geräuchertem Schinken und einer Vielzahl an Gewürzen. Doch an diesem Tag nahm er nichts davon wahr.
Kaum hatte er die Schwelle überschritten, wurde seine Aufmerksamkeit von einer beklemmenden Szene gefesselt. In der Mitte des Raumes stand Lara, die neue Küchenhilfe, mit tränenüberströmtem Gesicht. Ihr Körper zitterte, und bis auf ein Leinenhemd, das über ihre Brüste hochgeschoben war und von diesen gehalten wurde, war sie völlig nackt.
Der Anblick ließ Alexander erstarren. Jegliche Worte blieben ihm im Hals stecken. Es war nicht nur die Demütigung Laras, die ihn schockierte, sondern auch die emotionslose Selbstverständlichkeit, mit der sein Vater im Raum stand.
Alexander hatte, wie viele junge Männer in seinem Alter, schon oft versucht, einen Blick auf einen entblößten Frauenkörper zu erhaschen. Doch seine bisherigen Bemühungen hatten sich auf kurze, gestohlene Augenblicke beschränkt – etwa auf Thea, das Hausmädchen, das er einmal in ihren Unterröcken durch eine halb geöffnete Kammertür erspäht hatte. Diese flüchtigen Eindrücke hatten seine Neugier kaum gestillt.
Jetzt jedoch stand Lara vor ihm – so nah, dass er fast die Wärme ihrer Haut spüren konnte. Doch der Anblick war alles andere als das, was er sich in seinen Fantasien vorgestellt hatte. Es war nicht die Nacktheit, die ihn zuerst fesselte, sondern ihr Zustand. Sie weinte. Heftig und unaufhaltsam liefen ihr die Tränen über die Wangen, und ein unterdrücktes Schluchzen erschütterte ihren schmalen Körper. Alexander wollte ihren Blick suchen, doch sie hielt den Kopf gesenkt. Ihr zerzaustes, dunkelbraunes Haar – beinahe schwarz – hing ihr wie ein Vorhang ins Gesicht. Die kurzen Strähnen ihres Pagenschnitts verliehen ihr ein beinahe jungenhaftes Aussehen, das den Augenblick nur noch schwerer erträglich machte.
Unwillkürlich wanderte sein Blick weiter nach unten. Ohne jeglichen Vergleich war er sich nicht sicher, was er genau erwartete, doch es fiel ihm auf, wie dünn Lara wirkte. Ihre Schultern waren schmal, und ihr hervorstehendes Schlüsselbein unterstrich ihre zarte Gestalt. Das einfache, grobe Leinenhemd, das sie trug, war über ihre Brüste geschoben und ruhte dort, als hätte es sich in einem Moment der Resignation ergeben.
Die Brüste selbst erschienen ihm, in Relation zu ihrem schlanken Körper, überraschend ausgeprägt, wenn auch keinesfalls üppig. Ihre Rundungen wirkten fest und unaufdringlich, doch es waren die Details, die sich unauslöschlich in Alexanders Gedächtnis brannten: die braunroten Nippel, klein und erbsengroß, umgeben von einem helleren, leicht bräunlichen Hof, der in etwa die Größe einer Reichsmarkmünze hatte.
Der Anblick hätte für ihn eine faszinierende Entdeckung sein können, doch alles wurde von der Unschuldslosigkeit der Situation erstickt – von Laras Tränen, ihrer gebrochenen Haltung und der Demütigung, die in der Luft lag wie ein unausgesprochenes Urteil.
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