Bondage… Eigentlich habe ich mich immer gefragt, was der Reiz daran ist – mich zu bemühen, sie zu fesseln, zu binden, bis sie hilflos vor mir liegt, um sie dann wieder zu befreien, Seile aufzuwickeln, nur um danach vielleicht meinen Spaß zu haben.
Spanking… Eigentlich hat sie sich immer gefragt, was der Reiz daran ist – den Hintern hinzuhalten, Schläge zu empfangen, Schmerzen zu ertragen, um dann vielleicht ihren Spaß daran zu finden.
Eigentlich hatten wir ganz unterschiedliche Vorstellungen – Vorstellungen, über die wir uns in zwei langen Spaziergängen in kalten Winternächten offen und vertrauensvoll austauschten. Dabei stellten wir fest, dass wir uns... eigentlich ganz sympathisch fanden, neugierig aufeinander wurden und einen gemeinsamen Weg suchten.
Bondage und Spanking – zwei von vielen Möglichkeiten, tiefgründige, reizvolle Berührungen im vielfältigen Bereich des BDSM zu geben und zu empfangen. BDSM umfasst ein breites Spektrum an Sinnesreizen, Körperempfindungen und Gefühlen und hat in seiner Grundessenz gar nichts mit Gewalt zu tun – im Gegensatz zu seinem Ruf in einer Gesellschaft, die das Leiden am Kreuz vergöttert.
Ich musste mich erst ein wenig an den Umgang mit Baumwollseil & Co gewöhnen und fand mehr und mehr Gefallen daran, wenn ich neben dem Leuchten in ihren Augen auch die Reaktionen ihres Körpers bemerkte, wie sie auf die Berührungen der Seile reagierte. Dabei wurde mir auch die Parallele zum Spanking bewusst, denn auch beim Spanking geht es mir nicht darum, meiner Partnerin Schmerzen zuzufügen oder sie leiden zu lassen. Vielmehr möchte ich ihr das geben, was ihr guttut – sie durch den Kontakt mit ihrem Körper als Mensch, als Seele, zu berühren.
Die Seile wurden straffer, die Knoten fester, und wenn ich sie wieder löste, ihr die Seile abnahm, standen die erotischen Spuren, die sie hinterließen, den Striemenmustern, die durch das Spanking entstanden, in nichts nach.
Auf der anderen Seite lernte sie den lustvollen Schmerz kennen – zunächst zart mit der Hand, dann mit Roßhaar- und Wildlederpeitschen, langsam steigernd über Lederpaddles und Co bis hin zum Rohrstock.
Gegenseitig haben wir unsere Horizonte erweitert, gemeinsam neue gesucht und unsere Grenzen verschoben.
Ich danke dir dafür.