Über mich

Mein Lebenssinn besteht darin, das Leben so anzunehmen, wie es ist – ihm mit Achtsamkeit zu begegnen und all seine Facetten zu erleben: Glück und Leid, Freude und Traurigkeit, Ängste und Hoffnung. Für mich bedeutet das, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren. Ein Teil davon ist meine Neigung zu den Spielarten des BDSM. Dieser Blog spiegelt all das wider, was mich bewegt – viele Einträge widmen sich dem Thema BDSM, aber längst nicht alle, denn BDSM ist ein Teil meines Lebens, jedoch nicht das gesamte Leben. Hier geht es um den Balanceakt zwischen den intensiven Gefühlen, die BDSM hervorrufen kann, und den einfachen, oft unbeachteten Momenten des Alltags. Um alles, was das Leben ausmacht – von Leidenschaft, Kontrolle und Hingabe bis zu den leisen, stillen Augenblicken, die uns oft erst auf den zweiten Blick berühren. Ich lade dich ein, dich hier umzusehen und hoffe, dass du dich willkommen fühlst.

Donnerstag, 26. Januar 2017

FRAUEN SHOPPEN ANDERS

Wenn er ein weißes Hemd braucht:

Dienstag (10:30): „Schatz, ich fahr mal kurz in die Stadt."
Er fährt los und bekommt noch drei Nachrichten aufs Handy, dass er Küchentrolle, stückige Tomaten und Basilikum mitbringen soll.
Um 12:00 ist er mit den Besorgungen und dem Hemd wieder zu Hause, hilft beim Kochen und um 13:00 sitzen sie am Mittagstisch.

Wenn sie eine weiße Bluse braucht:

Dienstag (10:30): „Schaaaatz, wir müssen Samstag in die Stadt."
Er: „OK."

Am Samstag kommen sie statt um 9:00 erst um 10:30 los, weil sie noch bei ihrer besten Freundin anrufen musste, um zu fragen, wo sie vor zwei Jahren diese tolle Bluse gekauft hat, die sie auf der Hochzeit ihrer zweitbesten Freundin trug. Natürlich kann sich die Freundin nicht mehr erinnern, hat aber gehört, dass eine neue, nette Boutique in der Stadt eröffnet hat, mit tollen Eröffnungsangeboten. Leider weiß sie nicht genau, wo der Laden ist, aber es könnte in der Nähe des Schuhgeschäfts sein, in dem Carmen diese coolen Ankle Boots gekauft hat, die sie auf der Party von Melanie und Jörg trug.

Nachdem das Gespräch beendet ist, fällt ihr ein, dass das Kleid, das sie trägt, nicht zum Anprobieren von Blusen geeignet ist. Also zieht sie sich nochmal um. Um 11:30 finden sie endlich einen Parkplatz in der mittlerweile vollen Stadt. Nachdem sie drei Pakete von Zalando, Esprit und Zara abgegeben haben, geht es weiter.

Auf der Suche nach der Boutique müssen sie einmal quer durch die Stadt laufen. Auf halbem Weg machen sie eine Pause in einem netten kleinen Café mit bezaubernder Atmosphäre und einem immer so freundlichen Italiener, weil sie dringend auf die Toilette muss.

Um 12:30 kommen sie in dem Schuhgeschäft an, das angeblich neben der Boutique sein sollte, und um 13:25 hat sie ihr drittes Paar schwarze Schaftstiefel gekauft, weil sie reduziert sind und nur noch in ihrer Größe vorhanden waren. Das Argument, dass es ein Zeichen sei, kann er nicht entkräften.

Als sie nach der Boutique weiter suchen, fällt ihr ein, dass sie noch ein Mitbringsel für jemanden braucht, bei dem sie übernächsten Monat zu Besuch ist. Also bummeln sie durch das Geschäft und 75 Minuten später haben sie Kerzen, eine Blumenvase und einen Tischläufer gefunden. Die Suche nach der Boutique geht weiter.

Gegen 15:00 machen sie in einem Bistro einen kleinen Snack, während sie mit ihrer besten Freundin chatten. Dabei stellt sich heraus, dass die Boutique wohl ein Missverständnis war – sie ist nicht neben dem Schuhgeschäft, sondern... (Leider ist der Akku leer.)

Mit schlechter Laune gehen sie in das Geschäft, in dem er vor einer Woche sein Hemd gekauft hat. Ihre Laune wird noch schlechter, weil alle Blusen in „ihrer Größe" zu eng sind. Dafür finden sie eine niedliche kleine Clutch, die perfekt zu den neuen Stiefeln passen würde. Natürlich ist er kein Unmensch und macht ihr die Freude, in der Hoffnung, dass der Abend noch zu retten ist.

Da die Zeit nicht mehr reicht, um noch auf dem Markt die Besorgungen für das Abendessen zu machen, gehen sie in ein tolles Restaurant, in dem jetzt der Koch ist, der damals auf der Hochzeit von... (Er gibt die Hoffnung auf, noch die Sportschau zu sehen.)

Am Abend auf der Couch bestellt sie drei weiße Blusen im Internet, die sie nächsten Samstag zur Post bringt – denn sie braucht noch eine schwarze Jeans für die Party von ... die besser zu den Stiefeln passt als die anderen drei.

Sonntag, 13. November 2016

ZÄHMEN

Zähmen

"Komm, spiel mit mir", sagte der DOM 
"Ich kann nicht mit dir spielen", sagte die Sub, 
"Ich bin noch nicht gezähmt." 
"Was bedeutet `zähmen`?", fragte der DOM. 
"Es bedeutet, sich `vertraut machen", antwortete die Sub, 
"Noch bist du für mich nichts als ein Dom, der unzähligen anderen Doms gleicht. 
Ich brauche dich nicht und du brauchst mich ebenso wenig. 
Ich bin für dich nur eine Sub, die unzähligen anderen Subs gleicht. 
Aber wenn Du mich zähmst, werden WIR einander brauchen.
Du wirst für mich einzig sein in der Welt.

Du bist verantwortlich für das, 
was Du Dir vertraut gemacht hast. 

nach Antoine de Saint-Exupéry