Über mich

Mein Lebenssinn besteht darin, das Leben so anzunehmen, wie es ist – ihm mit Achtsamkeit zu begegnen und all seine Facetten zu erleben: Glück und Leid, Freude und Traurigkeit, Ängste und Hoffnung. Für mich bedeutet das, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren. Ein Teil davon ist meine Neigung zu den Spielarten des BDSM. Dieser Blog spiegelt all das wider, was mich bewegt – viele Einträge widmen sich dem Thema BDSM, aber längst nicht alle, denn BDSM ist ein Teil meines Lebens, jedoch nicht das gesamte Leben. Hier geht es um den Balanceakt zwischen den intensiven Gefühlen, die BDSM hervorrufen kann, und den einfachen, oft unbeachteten Momenten des Alltags. Um alles, was das Leben ausmacht – von Leidenschaft, Kontrolle und Hingabe bis zu den leisen, stillen Augenblicken, die uns oft erst auf den zweiten Blick berühren. Ich lade dich ein, dich hier umzusehen und hoffe, dass du dich willkommen fühlst.

Freitag, 10. Januar 2020

Personenbezogene Werbung

Es sollte eigentlich nicht passieren, und doch überrascht es mich nicht mehr, wenn ich heute Werbung für Digitalkameras in meinem Postfach finde, nur weil ich gestern ein Objektiv bestellt habe. Ebenso wenig wundert es mich, wenn morgen Anzeigen für Bondageseile auftauchen, nachdem ich heute Handschellen gegoogelt habe.

Doch wie sieht es aus, wenn wir die Sache auf die nächste Stufe heben? Ist es wirklich bloßer Zufall, dass meine Partnerin am selben Abend Werbung für einen Online-Zitrusfruchthändler in ihrem Facebook-Feed entdeckt, nachdem wir uns am Nachmittag in einer vollkommen alexafreien Zone unseres Hauses auf der Couch unterhalten haben? Ein analoges Gespräch, wohlgemerkt, über den neuen Obststand vor dem Baumarkt, der angeblich jede Woche frisch importierte Orangen aus Sizilien verkauft.

Kein Smartphone war aktiv, kein Mikrofon eingeschaltet, keine Suchmaschine bemüht. Und dennoch tauchte die Werbung auf – als hätte unser Gespräch es selbst hinaus in die digitale Welt getragen.

Es ist ein seltsames Gefühl. Ein bisschen wie Magie, nur dass es eher ein beunruhigender Zauber ist, der sich über unser Leben legt. Die Frage bleibt: War es tatsächlich nur Zufall, oder ist der gläserne Mensch längst Realität, selbst dort, wo wir uns eigentlich sicher fühlen sollten?

In einer Zeit, in der Algorithmen unser Verhalten so genau vorhersagen, dass sie fast schon Gedanken lesen können, stellt sich die Frage: Sind wir noch Herr über unsere Privatsphäre? Oder sind wir längst Protagonisten in einem Theaterstück, das von Datenkraken inszeniert wird – ohne dass wir es merken?

Manchmal frage ich mich: Kann man den Zufall noch genießen, oder ist selbst er mittlerweile verdächtig?


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