Über mich

Mein Lebenssinn besteht darin, das Leben so anzunehmen, wie es ist – ihm mit Achtsamkeit zu begegnen und all seine Facetten zu erleben: Glück und Leid, Freude und Traurigkeit, Ängste und Hoffnung. Für mich bedeutet das, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren. Ein Teil davon ist meine Neigung zu den Spielarten des BDSM. Dieser Blog spiegelt all das wider, was mich bewegt – viele Einträge widmen sich dem Thema BDSM, aber längst nicht alle, denn BDSM ist ein Teil meines Lebens, jedoch nicht das gesamte Leben. Hier geht es um den Balanceakt zwischen den intensiven Gefühlen, die BDSM hervorrufen kann, und den einfachen, oft unbeachteten Momenten des Alltags. Um alles, was das Leben ausmacht – von Leidenschaft, Kontrolle und Hingabe bis zu den leisen, stillen Augenblicken, die uns oft erst auf den zweiten Blick berühren. Ich lade dich ein, dich hier umzusehen und hoffe, dass du dich willkommen fühlst.

Montag, 2. Dezember 2019

Meditatives Spanking



Wer längere Zeit in Spankingforen unterwegs ist, kennt sicher die Diskussion um Lust- und Strafspanking. Durch meine eigenen Erfahrungen als Aktiver sowie zahlreiche Gespräche und Diskussionen habe ich mir ein persönliches Bild gemacht: Während ich die lustvoll anregende Variante sehr schätze, sehe ich die strafende Form nicht als geeignetes Mittel, um reale zwischenmenschliche Probleme zu lösen – zumindest nicht, wenn sie nicht ausdrücklich ins Spiel eingebunden ist.

Ich möchte diese Debatte hier nicht erneut aufrollen und ziehe es vor, die Vielfalt unserer individuellen Einstellungen und Empfindungen anzuerkennen. Strafspanker/innen sollen strafen, Lustspanker/innen ihren Spaß haben – und beide ihre Erfüllung finden.

Stattdessen möchte ich meine Gedanken zu einem Aspekt teilen, der mich seit einiger Zeit beschäftigt. Ich glaube, dass es jenseits von Lust und Strafe etwas gibt, das dieses Verlangen in mir weckt – etwas, das möglicherweise auch anderen bekannt vorkommt.

Wer sich mit Meditation befasst, kennt das Prinzip: Es geht darum, den Körper bewusst wahrzunehmen, sich auf Atmung und den Moment zu konzentrieren, im „Hier und Jetzt“ zu leben. Gedanken sollen kommen und gehen, ohne festgehalten zu werden. Ziel ist es, Stress abzubauen und Ruhe zu finden. Doch wenn ich angespannt bin oder mich belastende Gedanken beschäftigen, fällt mir das schwer. Diese Gedanken drängen sich in den Vordergrund und überlagern die bewusste Wahrnehmung meines Körpers.

Beim Spanking ist das anders. Ich muss mich nicht anstrengen, meinen Körper wahrzunehmen – der Schmerz macht es unmöglich, ihn zu ignorieren. Ähnliches hat mir übrigens eine Freundin erzählt, die vom Spiel mit Seilen und Knoten fasziniert ist. Beim Spanking konzentriert sich meine Wahrnehmung auf den Augenblick: das Warten auf den Schlag, sein Auftreffen, das Aufglühen des Schmerzes, das Nachlassen, das bewusste Ausatmen. Der Schmerz nimmt die Last meiner Gedanken auf und entzieht meinem Kopf das Gestern und Morgen.

Gerade nach stressigen oder belastenden Phasen wächst in mir das Verlangen nach diesem befreienden Gefühl. Nach einem solchen Erlebnis fühle ich mich mental klarer, ausgeglichener und leistungsfähiger. Dieses Bedürfnis hat für mich wenig mit Lust – zumindest nicht mit sexueller Lust – oder Strafe zu tun.

Vielleicht klingt das für manche fremd, aber vielleicht erkennt sich der ein oder andere in diesen Gedanken wieder?

Montag, 25. November 2019

Zauberstab


A mystical and elegant wizard's wand resting on an ancient spellbook, surrounded by glowing magical runes. The wand is ornately carved with intricate designs, radiating a soft, ethereal light. The background features a dimly lit magical study with shelves of ancient tomes, candles flickering, and a faint mist adding an air of enchantment.















Wie der Zauberstab seinen Zauberer auswählt und ihm seine Macht verleiht, so wählt auch die Sub ihren Dom, dem sie seine Macht erst schenkt. Nur wer sich ihrer würdig erweist, erhält dieses kostbare Geschenk – ihr Vertrauen, ihre Hingabe. Sie überlässt ihm nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Seele.

Ein Dom muss, ähnlich wie ein Zauberer, der die Macht eines Stabes nutzt, dieses Geschenk stets neu verdienen. Hingabe und Unterwerfung entstehen durch Vertrauen, Respekt und Achtsamkeit. Denn wahre Submission kann ebenso wenig befohlen werden, wie Dominanz bloß gespielt werden kann.

Wenn Dom und Sub zueinander gefunden haben, verschmelzen Dominanz und Submission zu einer Einheit, in der Zeit und Raum ihre Bedeutung verlieren. Vergangenheit und Zukunft treten zurück, und nur der Augenblick bleibt – ein Moment, der sich in einer endlosen Explosion von Gefühlen und Emotionen auflöst. Verlangen wird zur unstillbaren Gier, Demut wandelt sich in Stolz, und Schmerz transformiert sich in pure Lust.