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Nadine Kapitel 1

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Kapitel 1: Der Fall ins Leere Nadine wachte auf. Die Kälte des Marmorbodens unter ihrem Gesicht und das dumpfe Pochen in ihrem Schädel holten sie zurück in die Realität. Sie blinzelte, versuchte sich zu orientieren. Das Licht war grell und brannte in ihren Augen. Sie lag im Badezimmer der Penthouse-Wohnung, die ihr Großvater ihr geschenkt hatte, und draußen verkündete das erste Morgenlicht, dass die Nacht vorbei war – eine Nacht, an die sie sich nur bruchstückhaft erinnern konnte. Zitternd und mit einem schalen Geschmack im Mund zog sie sich hoch, betrachtete ihr eigenes Spiegelbild. Die Wangenknochen scharf, die Augen gerötet, das Haar zerzaust. Für einen Moment verspürte sie Abscheu – sich selbst gegenüber und dem Leben, das sie führte. Doch das Gefühl war nur ein Hauch, wie der Rauch ihrer letzten Zigarette, der sich schnell im Raum verlor. "Na, schon wieder übertrieben, Kleine?" murmelte sie zu ihrem Spiegelbild und zwang sich zu einem schiefen Grinsen. Seit dem Tod ihrer...

Wenn ich gefragt werde was ich als Aktiver davon habe…

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Wenn ich gefragt werde, was ich als Aktiver davon habe.... "Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“ – Dieses berühmte Zitat von Loriot aus dem Sketch „Schmeckt's?“ könnte man scherzhaft auf Spanking und Sex übertragen, auch wenn es nicht immer ganz zutrifft. Ich lebe meine Neigung gern als Vor-, Zwischen- oder Nachspiel aus, aber ich kann Spanking auch unabhängig vom sexuellen Kontakt genießen. In diesen Fällen werde ich jedoch oft gefragt, was mir (aktives) Spanking ohne Sex eigentlich bringt. Viele reden dann immer von Macht;  Mich fasziniert daran vor allem das Vertrauen, das aufgebaut wird – zu wissen, dass jemand sich so weit fallen lässt und sich mir anvertraut, dass ich ihm diese Erfahrung ermögliche, ohne dabei über seine Grenzen zu gehen. Für mich ist es eine Art Verantwortung, diesen Raum zu schaffen, in dem man sich sicher genug fühlt, um loszulassen. Dazu gehört, die Dynamik anzupassen und ständig aufeinander zu achten. Ich gebe gern zu, es macht ein bi...

Das zweite erste Date

  „Schlüssel liegt morgen Punkt 18:00 unter der Fußmatte bereit. Schließ die Wohnung auf und schreibe mir wenn du drinnen bist. Sei pünktlich!" Seine Nachrichten wie immer knapp und formlos, keine lieben Grüße und keine Smilies. Anfangs war ihr diese Form der Unterhaltung befremdlich, mittlerweile hatte sie sich aber an den Stil gewöhnt und fand diese kühle Form sogar irgendwie reizvoll und passend. Klare Ansagen.  Die Adresse hatte er ihr schon zuvor in einer Mail mitgeteilt in der sie sich für dieses etwas andere Date verabredet hatten.  Mindestens fünf Jahre ist es her seit sie ihr bisher erstes und letztes gemeinsames Treffen hatten, und sind sich seitdem nicht mehr begegnet, bis sie sich vor Kurzem in einem Onlineforum wiederentdeckt hatten. Sie war ihm schon früher aufgefallen, aber es war nicht seine Art, jemanden nachzulaufen oder sich aufzudrängen. Kurze Zeit später aber schrieb sie ihn an, und aus belanglosem Chat entwickelte sich ihr Interesse an einem Wiederse...

Vollmondnacht II

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SSie kannte das Gefühl nur allzu gut – die Mischung aus Nervosität, Unruhe, Unsicherheit und aufkeimender Vorfreude. Besonders in den Nächten des Vollmonds war er oft ungestüm und ohne Hemmungen. Doch trotz dieser wilden, ungezähmten Seite wusste sie, dass sie ihm vertrauen konnte. Er überschritt keine Grenzen, hielt sein Wort, und sie wusste, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. Dieses Vertrauen gab ihr die Freiheit, sich ihm vollkommen hinzugeben, sich in seiner Nähe zu verlieren und in ihrer Hingabe zu versinken, die tiefe Erfüllung ihrer Devotion zu spüren. Es war ein schwülwarmer Juliabend. Sie spürte schon den ganzen Tag, dass er es heute wieder besonders genießen würde, seine grenzenlose Macht über sie auszuspielen. Schon in der Frühe, gleich nach dem Aufwachen, hatte er sich ihrer ohne viele Worte bedient, um seine Lüste zu befriedigen. Dann spürte sie den ganzen Tag, dass er etwas plante. Sie liebte seine phantasievollen Spiele und trotz der Unsicherheit, was kommen mög...

Die dunkle Seite des Mondes

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Jeder von uns trägt sie in sich, diese verborgene Seite, die viele aus Schüchternheit, Angst vor Missbilligung, Scham oder der Furcht vor Verletzbarkeit geheim halten – auch aus der Sorge, anderen zu schaden. Es würde uns sicherlich besser gehen, wenn wir diese Seite als Teil unseres Wesens anerkennen, annehmen und dem Licht zuwenden würden, sodass wir in unserer ganzen Vollkommenheit erstrahlen könnten. Zwar ist es nicht immer der richtige Moment, sich zu öffnen, sich preiszugeben oder sich zu offenbaren, doch wie befreiend ist es, dies zur rechten Zeit, am passenden Ort tun zu können. Ich habe mittlerweile erkannt, dass ich nicht unvollkommen bin, wenn ich Gelüste hege, die der gesellschaftlichen Norm widersprechen – der Norm, die uns vorgibt, sonntags in die Kirche zu gehen, obwohl wir das ganze Jahr über nicht an Gott denken. Ich empfinde mich nicht als unnormal, wenn ich das Bedürfnis habe, mit den Schmerzen meines Körpers die Last meiner Seele zu lindern. Und es ist mir nicht ...

Meditatives Spanking

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Wer längere Zeit in Spankingforen unterwegs ist, kennt sicher die Diskussion um Lust- und Strafspanking. Durch meine eigenen Erfahrungen als Aktiver sowie zahlreiche Gespräche und Diskussionen habe ich mir ein persönliches Bild gemacht: Während ich die lustvoll anregende Variante sehr schätze, sehe ich die strafende Form nicht als geeignetes Mittel, um reale zwischenmenschliche Probleme zu lösen – zumindest nicht, wenn sie nicht ausdrücklich ins Spiel eingebunden ist. Ich möchte diese Debatte hier nicht erneut aufrollen und ziehe es vor, die Vielfalt unserer individuellen Einstellungen und Empfindungen anzuerkennen. Strafspanker/innen sollen strafen, Lustspanker/innen ihren Spaß haben – und beide ihre Erfüllung finden. Stattdessen möchte ich meine Gedanken zu einem Aspekt teilen, der mich seit einiger Zeit beschäftigt. Ich glaube, dass es jenseits von Lust und Strafe etwas gibt, das dieses Verlangen in mir weckt – etwas, das möglicherweise auch anderen bekannt vorkommt. Wer sich mit...

Zauberstab

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Wie der Zauberstab seinen Zauberer auswählt und ihm seine Macht verleiht, so wählt auch die Sub ihren Dom, dem sie seine Macht erst schenkt. Nur wer sich ihrer würdig erweist, erhält dieses kostbare Geschenk – ihr Vertrauen, ihre Hingabe. Sie überlässt ihm nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Seele. Ein Dom muss, ähnlich wie ein Zauberer, der die Macht eines Stabes nutzt, dieses Geschenk stets neu verdienen. Hingabe und Unterwerfung entstehen durch Vertrauen, Respekt und Achtsamkeit. Denn wahre Submission kann ebenso wenig befohlen werden, wie Dominanz bloß gespielt werden kann. Wenn Dom und Sub zueinander gefunden haben, verschmelzen Dominanz und Submission zu einer Einheit, in der Zeit und Raum ihre Bedeutung verlieren. Vergangenheit und Zukunft treten zurück, und nur der Augenblick bleibt – ein Moment, der sich in einer endlosen Explosion von Gefühlen und Emotionen auflöst. Verlangen wird zur unstillbaren Gier, Demut wandelt sich in Stolz, und Schmerz transformier...