Magdalena lag aufgewühlt in ihrem Bett, von wirbelnden Gedanken gefangen. Was hatte er sich nur erlaubt? So ein selbstsicherer, überheblicher Mensch – wie konnte er nur so von sich überzeugt sein? Die Frage nagte an ihr, doch inmitten all der Verwirrung spürte sie auch eine seltsame Wärme in sich aufsteigen. Vielleicht sollte sie ihm doch widerstehen, ihn einfach warten lassen, bis er selbst zu einem Moment der Besinnung fand. Vielleicht würde es ihm gut tun, zu spüren, dass nicht alles nach seinem Willen verlief. Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr fühlte sie das heiße, fast schmerzvolle Gefühl auf ihrem Rücken – das war keine Illusion, das war die schmerzhafte Realität.
Ja, es schmerzte, doch es war auch ein sanftes, vertrautes Brennen, das eine tiefe, unerklärliche Verbindung in ihr hervorrief. Schmerz, der von seiner Hand stammte – sie konnte nicht leugnen, wie sehr sie dieses Gefühl zu schätzen wusste. Und als ihre Gedanken zu den Erinnerungen an seine fordernde Zunge zurückkehrten, die ihre Haut berührt hatte, stieg eine unbändige Erregung in ihr auf. Kein Mann hatte je zuvor so etwas getan, und doch war es nicht dieser Moment, der sie am meisten beschäftigte. Es war das Brennen auf ihrem Rücken, von ihm entfacht, das ihr Herz ergriff, das ihr etwas gab, das tiefer ging.
„Nein“, dachte sie sich entschlossen, „er wird nicht warten müssen.“ Sie wusste es nun mit aller Klarheit. Morgen würde sie in seinem Zimmer knien, ihm ihre Hingabe zeigen und stolz sein. Sie wollte zu ihm gehören, ihn stolz machen. Magdalena schloss ihre Augen und sank in einen tiefen, traumlosen Schlaf, während die Gedanken an ihn sie immer weiter fesselten.
Magdalena erwachte abrupt, geweckt vom dumpfen Klang eines Hufschlags, der von einem galoppierenden Pferd herrührte. Ihr Bett stand in einer kleinen Nische direkt unter dem Fenster, durch das die ersten Strahlen des jungen Tages fielen. Die Kammer, in der sie sich befand, war schlicht und klein, wie alle Dachzimmer im Hauptgebäude, wo die Hausangestellten untergebracht waren. Anders als die Bediensteten im Gesindehaus, die meist in Dreibettzimmern wohnten, hatte hier jeder einen Raum für sich, ein Luxus, den Magdalena schätzte.
Neugierig richtete sie sich ein wenig auf und spähte durch das Fenster. Draußen sah sie Alexander, der seinem Pferd die Sporen gab und in Richtung der aufgehenden Sonne ritt. Es war Samstag, und die warmen, goldenen Sonnenstrahlen kündeten vom ersten echten Frühlingstag des Jahres. Ein Hauch von Freude regte sich in ihr bei dem Gedanken, im Garten zu arbeiten und die frische Luft zu genießen. Doch die Leichtigkeit des Augenblicks verflog, als die Erinnerung an den vergangenen Abend sie überkam.
Mit einer plötzlichen Bewegung schlug Magdalena die Decke zurück und setzte sich auf die Bettkante. Ihr Nachthemd rutschte dabei hoch, entblößte ihre Knie, während die Bilder der Nacht erneut in ihrem Bewusstsein aufflammten. Diese Wunde, sie war real. Doch waren es auch die anderen verstörenden Fragmente, die sie quälten? Was war Traum, was Wirklichkeit?
Wie getrieben sprang sie auf, riss sich das Nachthemd vom Körper und lief zum Spiegel neben der Tür. Sie drehte sich, den Rücken der spiegelnden, leicht trüben Fläche zugewandt, und starrte in das Glas. Da war sie – eine scharf gezeichnete Linie, die quer über ihre Lenden zog. Hellrot hob sie sich von der blassen Haut ab, und Magdalena fühlte ein leises Brennen, als ihre Finger vorsichtig die Stelle berührten. Die Linie führte hinab zu der weichen Rundung ihres Pos, wo ein kleines blaugrünes Mal von dem Peitschenende zeugte.
Die Erinnerung schlug mit voller Wucht ein. Alles kam zurück – das Zimmer, in dem sie nackt gestanden hatte, die Tür, die Treppe, der Raum voller Ketten, Peitschen, Käfige. Und schließlich der Moment, als Alexanders Peitsche sie traf. Doch warum hatte er das getan? Die Frage hallte in ihrem Kopf wider, während ihre Gedanken sich in einem Wirbel von Verwirrung und Schmerz überschlugen. Sie fühlte sich überwältigt, verloren in einer Mischung aus Erschütterung und Ungewissheit
Magdalena erinnerte sich allmählich an die Details des gestrigen Abends, der wie ein Traum in ihren Gedanken nachhallte. Alexanders Angebot, seine eindringlichen Worte und die unmissverständliche Erwartung – er wollte sie zu seiner Frau machen und verlangte ihre Antwort noch am heutigen Abend. Doch ihr Zögern, ihr Widerstand gegen seine unverblümte Forderung, hatte Konsequenzen gehabt. War es Ungehorsam gewesen? Oder einfach nur Angst vor einer Bindung, die so überwältigend schien?
Die Gedanken wirbelten durcheinander, während sie ihr schlichtes graues Kleid überzog und sich eilig die Treppe hinunter in die Küche begab. Der Duft von frischem Brot und Tee empfing sie, und am Tisch saßen bereits Benno und Erna, vertieft in ihr Frühstück.
Erna, die ältere Köchin, hatte etwas mütterliches an sich. Trotz ihrer über 60 Jahre wirkte sie lebendig und warmherzig, eine stützende Konstante auf dem Hof, seit sie selbst als Waisenkind dort aufgenommen worden war. Magdalena schätzte ihre Gesellschaft und die Momente, in denen sie gemeinsam in der Küche arbeiteten – nicht nur wegen Ernas Kochkünsten, sondern auch wegen ihrer stets fröhlichen Art. Benno, der junge Stallbursche, hingegen war ein energischer, manchmal etwas vorlauter Geselle, aber mit einem guten Herzen.
„Du bist spät dran,“ bemerkte Benno, während er mit vollem Mund sprach. „Na ja, wer so lange wach ist...“
„Benno, lass das Mädchen in Ruhe!“ Erna lächelte liebevoll und schob etwas zur Seite, damit Magdalena sich setzen konnte. „Komm, Kind, nimm dir ein Stück Brot. Der Tag wird lang.“
Magdalena ließ sich neben Erna nieder, nahm ein Stück Brot und kaute mechanisch, während ihre Gedanken abschweiften. Ernas Blick blieb jedoch aufmerksam auf ihr ruhen.
„Du bist heute so schweigsam, mein Mädchen,“ bemerkte sie schließlich und nahm einen Schluck Tee. „Bedrückt dich etwas?“
„Nein, nein, alles in Ordnung. Ich habe schlecht geschlafen,“ antwortete Magdalena hastig und legte das Brot beiseite. „Und ich habe keinen Hunger.“
Sie stand auf, um die Küche zu verlassen, doch als sie sich drehte, rutschte der Saum ihres Kleides ein Stück hoch und gab die schmale, hellrote Linie auf ihrem Knie frei. Benno hatte ein gutes Auge.
„Was hast du denn da?“ fragte er und deutete mit der Hand auf die Wunde.
Magdalenas Herz setzte einen Schlag aus. „Das ist... gar nichts... nur... ich habe mich gestoßen,“ stammelte sie und spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg.
Ohne eine weitere Erklärung abzuwarten, verließ sie eilig den Raum, während ihr die Röte die Wangen hinaufstieg. Ihre Schritte hallten auf den Holzdielen wider, und in ihrem Inneren tobte ein Sturm aus Scham und Verwirrung.
Im Garten angekommen atmete Magdalena tief ein, ließ die frische Luft durch ihre Lungen strömen und spürte, wie sich ihre Anspannung allmählich löste. Der erdige Duft des feuchten Bodens zwischen ihren Fingern erfüllte sie mit einer ruhigen Zufriedenheit. Der große weiße Fliederbusch verströmte seinen süßen, betörenden Duft, während seine violetten Blüten langsam die leuchtend gelben der Forsythie ablösten, die bereits am Verblühen war. Die Apfelbäume am Rande des Gartens hatten ihre ersten zartrosafarbenen Blüten geöffnet, und aus dem nahen Wald, dessen dunkle Baumwipfel sich gegen den Horizont abhoben, drang der fröhliche Gesang der Vögel – ein Klang, der den Frühling mit jeder Note verkündete.
Umgeben von dieser lebendigen Szenerie fand Magdalena nach und nach zu sich. Sie zog Furchen in die weiche Erde und säte Salat, setzte Bohnen um die von Benno sorgfältig gesteckten Stangen, pflanzte Zwiebeln und machte sich daran, das Unkraut zu jäten, das den Winter unbeeindruckt überdauert hatte. Ihre Hände arbeiteten wie von selbst, und die beständige Tätigkeit half ihr, ihre Gedanken zu ordnen.
Zur Mittagszeit brachte Benno ihr ein Schinkenbrot und einen Krug Wasser. Gemeinsam setzten sie sich auf den alten Eichenstamm, der als Sitzgelegenheit unter einer mächtigen Birke diente, die am Rand des Gartens stand. Die Sonne warf sanfte, tanzende Lichtflecken auf den Boden, während sie in einer angenehmen Stille ihr Mahl begannen.
„Hat es dir gefallen?“ fragte Benno plötzlich, ohne den Blick von seinem Brot zu heben, während er kauend weitersprach.
Magdalena erstarrte kurz und runzelte die Stirn, ein Ausdruck, der ihr immer dann entglitt, wenn sie unsicher war. „Ich... ich weiß nicht, was du meinst,“ stammelte sie, während ihre Stimme einen Hauch von Nervosität verriet.
„Ach, Magda, stell dich nicht so an,“ entgegnete er und grinste schelmisch. „Ich weiß, dass du zugeschaut hast, als unser Herr mich gezüchtigt hat.“
Augenblicklich fühlte Magdalena, wie ihre Wangen heiß wurden. „Ich… das war keine Absicht! Aber wie hast du das überhaupt bemerkt?“ stieß sie hervor, unfähig, ihn anzusehen.
„Ganz einfach,“ sagte Benno und lachte schallend. „Dein hübsches Näschen hat sich im Fenster des Stalls gespiegelt – das war genau in meinem Blickfeld. Mit der anderen Seite konnte ich ja schlecht sehen.“ Er schüttelte den Kopf, immer noch belustigt, während Magdalena vor Scham tiefrot anlief.
Um das Thema zu wechseln, fragte sie hastig: „Macht er das oft?“
Benno lehnte sich zurück und nahm einen Schluck aus dem Krug. „Keine Sorge, vor ihm bist du sicher,“ begann er und blickte Magdalena ernst an. „Alexander ist nicht nur mein Herr, er ist auch mein Pate und Vormund. Nach seinem Reitunfall kann er keine Kinder mehr bekommen, und deshalb soll ich eines Tages alles hier erben. Er legt großen Wert auf meine Erziehung – streng, ja, aber er ist immer gerecht und fair.“
„Ja, aber...“ setzte Magdalena an, doch Benno unterbrach sie sanft.
„Hör mir zu,“ sagte er, seine Stimme fester, während er ihre Aufmerksamkeit suchte.
Benno lehnte sich leicht vor, seine Stimme war leiser geworden, fast verschwörerisch, als er weitersprach. „Alexander hat noch nie einen seiner Bediensteten ohne Grund schlecht behandelt, geschweige denn geschlagen,“ begann er mit einem ernsten Ton. „Mich hat er in den neun Jahren, die ich hier lebe, nur dreimal gezüchtigt – und jedes Mal hatte ich es verdient.“
Magdalena sah ihn zweifelnd an, doch er fuhr fort, ohne auf ihre Reaktion zu achten. „Einmal, weil ich vergessen hatte, die Stalltür zu schließen. Ein Fuchs kam hinein und hat eine Stute schwer verletzt. Das nächste Mal ließ ich eine Petroleumlampe brennen. Hätte er es nicht rechtzeitig bemerkt, hätte der ganze Hof in Flammen stehen können. Und erst letzten Montag…“ Er hielt kurz inne, als ob er das Geschehene noch einmal durchlebte. „Ich hatte den Sattelgurt nicht richtig festgezogen. Abrileña, seine beste Stute, ist durchgegangen, als ein Reh aus den Büschen sprang. Alexander hätte sich das Genick brechen können.“
Während Benno sprach, hörte Magdalena nur halb zu. Ihr Geist wanderte zurück zu den Erinnerungen der vergangenen Nacht, die in ihr widerhallten wie ein schauriger Nachklang. Wenn du wüsstest..., dachte sie, während Benno seinen Monolog fortsetzte.
„Ja,“ wiederholte er, als wollte er sich selbst bestätigen. „Ich hatte es jedes Mal verdient. Und glaub mir, Magda, ich bin ihm dafür dankbar. Er hat mich damit nicht nur zurechtgewiesen, sondern mich auch gelehrt, Verantwortung zu übernehmen.“
Magdalena nickte nur stumm, aber eine leise Unruhe machte sich in ihr breit. Es war, als ob Benno auf etwas Größeres zusteuerte, etwas, das sie noch nicht erfassen konnte.
„Aber,“ sagte Benno plötzlich und beugte sich näher zu ihr, „was ich dir jetzt erzähle, musst du für dich behalten. Das ist nichts, was andere erfahren sollten.“
„Was meinst du?“ fragte Magdalena, ihre Neugier geweckt, auch wenn sie gleichzeitig das Gefühl hatte, dass sie diese Antwort besser nicht hören wollte.
Benno schien kurz zu zögern, dann sprach er weiter: „Alexander hat… wie soll ich es sagen… ein dunkles Verlangen. Er hat Vergnügen daran, Frauen zu quälen.“
Magdalena spürte, wie ihr Magen sich zusammenzog. „Was?“ stieß sie hervor, die Worte klangen wie eine Mischung aus Unglauben und Empörung.
„Beruhig dich,“ sagte Benno schnell. „Er würde nie jemandem etwas antun, der nicht einverstanden ist. Das ist es ja. Er tut das nur mit Frauen, die sich ihm freiwillig unterwerfen.“
„Wer sollte so etwas tun? Welche Frauen würden das wollen?“ fragte Magdalena entsetzt, ihr Blick suchte Bennos Augen, als ob sie in ihnen eine Erklärung finden könnte.
„Madame Isabella,“ sagte Benno fast beiläufig. „Sie führt ein Freudenhaus in der Stadt. Sie schickt ihm Mädchen, die für Geld alles tun. Aber, und jetzt kommt das Überraschende: Es soll sogar Frauen geben, die sich darum reißen, von unserem Gutsherren gequält und geschlagen zu werden.“
Magdalena fühlte, wie eine Flut von Gedanken auf sie einströmte, die sie kaum ordnen konnte. Ich werde diesen Mädchen die Augen auskratzen, schoss es durch ihren Kopf, bevor sie die Wut unterdrücken konnte.
Benno, der nichts von ihrem inneren Aufruhr bemerkte, fuhr unbeirrt fort: „Er hat ein Verlies unter seiner Kammer. Einen richtigen Raum, voll mit Folterinstrumenten. Ich musste ihm schon helfen, einige dieser Sachen dort hinunterzutragen. Es ist sein Rückzugsort, wo er seiner dunklen Leidenschaft nachgeht.“
Magdalena wusste nicht, ob sie schockiert, empört oder fasziniert sein sollte. Die Vorstellung eines Kerkers unter Alexanders Zimmer, die Andeutungen von Qualen und Peitschen – es war wie etwas aus einem düsteren Märchen. Doch gleichzeitig konnte sie nicht verhindern, dass ihr Herz schneller schlug, eine Mischung aus Angst und einer seltsamen Neugier, die sie nicht einordnen konnte.
Während Magdalena ihre gespielte Entrüstung zur Schau stellte, hörte sie plötzlich das rhythmische Klappern von Hufen auf dem Kies des Hofes. Alexander ritt ein, sein Blick ruhig, aber bestimmend, und Benno sprang augenblicklich auf. Mit einem Finger an die Lippen gelegt, deutete er Magdalena stumm an, das Gehörte für sich zu behalten.
Der Gutsherr saß aufrecht im Sattel seiner prächtigen Stute, bevor er mit einer geschmeidigen Bewegung abstieg. Elegant reichte er Benno die Zügel, der sofort eifrig zur Stelle war. Ohne Zögern wandte Alexander sich Magdalena zu, die mit wachsendem Herzklopfen seine Schritte beobachtete. Ihr Puls raste, als er näher kam, und sie hatte Mühe, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen.
„Hallo Magdalena,“ begrüßte er sie mit einem freundlichen, beinahe sanften Lächeln, das in scharfem Kontrast zu seiner autoritären Ausstrahlung stand. „Ist das nicht ein wundervoller Tag? Ich hoffe, deinem Knie geht’s wieder besser.“
Magdalena fühlte, wie ihre Wangen zu brennen begannen. „Es… ja… es tut nicht weh,“ stammelte sie, innerlich über sich selbst verärgert. Warum musste sie in seiner Gegenwart immer so unsicher wirken? Es tut nicht weh, wiederholte sie in Gedanken spöttisch über sich selbst. Welch banale und wenig einfallsreiche Antwort.
Für einen Augenblick glaubte sie, Alexander käme noch näher, doch stattdessen griff er in die Tasche seiner Reithose und zog sein Jagdmesser hervor. Mit zielstrebigen Schritten ging er auf die Birke am Rande des Gartens zu. Magdalena, die sich hektisch dazu zwang, vorzutäuschen, mit dem Jäten beschäftigt zu sein, beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, unfähig, ihren Blick vollständig abzuwenden.
Mit präzisen, kräftigen Schnitten trennte Alexander eine Handvoll Zweige ab. Sie waren frisch und elastisch, da der Baum bereits begonnen hatte, seinen Saft in die Äste zu treiben. Die grünen Spitzen der Blattknospen deuteten an, dass es nur noch wenige warme Tage dauern würde, bis die Birke ihr erstes frisches Laub tragen würde.
„Magdalena!“ rief Alexander unvermittelt. Sie zuckte leicht zusammen und bemühte sich, einen Ausdruck der Aufmerksamkeit zu wahren, während sie sich scheinbar mit einer kleinen Furche in der Erde beschäftigte. Doch in Wahrheit war ihre gesamte Konzentration auf ihn gerichtet. Ihr Herz pochte in einem unregelmäßigen Rhythmus, eine Mischung aus Nervosität und einer inneren Spannung, die sie nicht deuten konnte.
„Ja, Herr?“ fragte sie schließlich und richtete sich langsam auf, dabei ihren Rock glatt streichend. Sie versuchte, einen neutralen Ton zu wahren, doch ihre Stimme klang in ihren eigenen Ohren unsicher.
Magdalena schluckte schwer, als Alexander seine Anweisung gab. Seine Worte klangen beiläufig, fast beiläufig charmant, aber die Bedeutung war klar und unmissverständlich.
„Würdest du diese Zweige bitte nehmen und von den Knospen befreien? Die machen immer so viel Dreck. Dann bindest du sie am Griff mit etwas Bast zusammen und stellst sie mit etwas Wasser in die Bodenvase in meiner Kammer. Du weißt sicher, wofür.“
Sein Blick war ruhig, doch Magdalena konnte ein leichtes Grinsen in seinem Gesicht erkennen, als er die Zweige achtlos neben den Eichenstamm warf.
„Wie ihr wünscht, mein Herr,“ entgegnete sie, bemüht, ihren Tonfall möglichst gehorsam wirken zu lassen, obwohl ein Hauch von Schärfe in ihrer Stimme mitschwang. Alexander bemerkte es natürlich sofort und sein Grinsen vertiefte sich.
Die Bedeutung seiner Worte war Magdalena auf Anhieb klar. Eine Birkenrute! Der Gedanke daran ließ ihre Wangen vor Wut und Scham glühen. Wie konnte er es wagen? Er hatte ihr doch deutlich gezeigt, dass er sie mit anderen Mitteln disziplinieren konnte – mit der Reitgerte oder den düsteren Instrumenten aus dem Keller. Diese Vorstellung hatte sie sich bereits zurechtgelegt, ob aus Furcht oder Faszination, wusste sie nicht genau. Doch eine Birkenrute? Das war demütigend und kindisch, geradezu lächerlich – und trotzdem fühlte sie den Druck seiner Erwartung auf ihren Schultern lasten.
Es war, als würde sie wieder ein kleines Mädchen sein, das ihre eigene Strafe vorbereiten musste. Ihre Tante hatte sie und ihre Cousinen regelmäßig dazu gebracht, ihre Ruten selbst zu schneiden, und allein die Erinnerung daran ließ einen bitteren Geschmack in ihrem Mund zurück. Sollte sie ihm wirklich gehorchen? Oder konnte sie es wagen, diese absurde Forderung zu verweigern?
Alexander dagegen dachte keinen Moment mehr über die Zweige nach, als er sich von der Szene abwandte. Sein Tag war voller Erfolg gewesen. Er hatte endlich einen entscheidenden Schritt getan, um Ländereien südlich von Potsdam zu erwerben – ein Vorhaben, das ihm seit Langem am Herzen lag. Mit diesen sandreichen Böden konnte er den Grundstein für Sandgruben legen, die den Transport des kostbaren Baustoffs direkt über die Havel ermöglichten.
Die Möglichkeit, sich von den unbeständigen Erträgen der Landwirtschaft zu lösen, reizte ihn. Der Sand, so unscheinbar er wirken mochte, war durch die zunehmende Industrialisierung zu einem gefragten Gut geworden. Der Bedarf wuchs ständig – in Berlin, in Brandenburg, überall.
Er dachte kurz an Benno, der für ein Studium der Maschinentechnik nach Berlin hätte gehen können, wenn er geeigneter gewesen wäre. Doch Alexanders Patenkind war viel talentierter im Umgang mit Pferden als mit Büchern. Benno war ein Naturtalent, ein Pferdeflüsterer, der nicht nur als Hufschmied arbeitete, sondern auch verletzte Tiere erfolgreich behandelte.
Die Vision einer eigenen Pferdezucht hatte Alexander jedoch längst aufgegeben. Der Siegeszug des Automobils war unaufhaltsam, und Pferde würden bald nur noch dem Prestige dienen. Die Sandgruben hingegen versprachen eine sichere, lukrative Zukunft, und Alexander war entschlossen, diese Chance zu ergreifen.
Mit einem letzten zufriedenen Blick über den Hof wandte er sich zum Haus, gespannt darauf, wie Magdalena seine Anweisung umsetzen würde.
Alexander musste bereits in jungen Jahren Verantwortung für die weitläufigen Besitztümer der Familie übernehmen. Schon früh war er gezwungen, Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen dafür zu tragen – ein Erbe, das ihn zugleich prägte und belastete.
Er war gerade einmal vierzehn Jahre alt, als seine Mutter plötzlich an Herzversagen starb. Ihr Verlust hinterließ eine Lücke, die sein Vater nicht füllen konnte – oder wollte. Stattdessen suchte der Mann Trost im Alkohol, was ihn entweder in selbstmitleidiges Schluchzen oder unkontrollierte Wutanfälle trieb. Besonders seine Angestellten litten unter seiner Aggression. Für Alexander gab es keinen Unterschied: Ob weinend oder prügelnd, er empfand für seinen Vater weder Liebe noch Respekt, nur eine kalte Distanz.
Drei Jahre später, kurz nach Alexanders siebzehntem Geburtstag, rief ihn sein Vater eines Nachmittags in die Küche. Normalerweise war dieser Raum ein Ort, den Alexander gern betrat, erfüllt von einem einladenden Duft nach frisch gebackenem Brot, geräuchertem Schinken und einer Vielzahl an Gewürzen. Doch an diesem Tag nahm er nichts davon wahr.
Kaum hatte er die Schwelle überschritten, wurde seine Aufmerksamkeit von einer beklemmenden Szene gefesselt. In der Mitte des Raumes stand Lara, die neue Küchenhilfe, mit tränenüberströmtem Gesicht. Ihr Körper zitterte, und bis auf ein Leinenhemd, das über ihre Brüste hochgeschoben war und von diesen gehalten wurde, war sie völlig nackt.
Der Anblick ließ Alexander erstarren. Jegliche Worte blieben ihm im Hals stecken. Es war nicht nur die Demütigung Laras, die ihn schockierte, sondern auch die emotionslose Selbstverständlichkeit, mit der sein Vater im Raum stand.
Alexander hatte, wie viele junge Männer in seinem Alter, schon oft versucht, einen Blick auf einen entblößten Frauenkörper zu erhaschen. Doch seine bisherigen Bemühungen hatten sich auf kurze, gestohlene Augenblicke beschränkt – etwa auf Thea, das Hausmädchen, das er einmal in ihren Unterröcken durch eine halb geöffnete Kammertür erspäht hatte. Diese flüchtigen Eindrücke hatten seine Neugier kaum gestillt.
Jetzt jedoch stand Lara vor ihm – so nah, dass er fast die Wärme ihrer Haut spüren konnte. Doch der Anblick war alles andere als das, was er sich in seinen Fantasien vorgestellt hatte. Es war nicht die Nacktheit, die ihn zuerst fesselte, sondern ihr Zustand. Sie weinte. Heftig und unaufhaltsam liefen ihr die Tränen über die Wangen, und ein unterdrücktes Schluchzen erschütterte ihren schmalen Körper. Alexander wollte ihren Blick suchen, doch sie hielt den Kopf gesenkt. Ihr zerzaustes, dunkelbraunes Haar – beinahe schwarz – hing ihr wie ein Vorhang ins Gesicht. Die kurzen Strähnen ihres Pagenschnitts verliehen ihr ein beinahe jungenhaftes Aussehen, das den Augenblick nur noch schwerer erträglich machte.
Unwillkürlich wanderte sein Blick weiter nach unten. Ohne jeglichen Vergleich war er sich nicht sicher, was er genau erwartete, doch es fiel ihm auf, wie dünn Lara wirkte. Ihre Schultern waren schmal, und ihr hervorstehendes Schlüsselbein unterstrich ihre zarte Gestalt. Das einfache, grobe Leinenhemd, das sie trug, war über ihre Brüste geschoben und ruhte dort, als hätte es sich in einem Moment der Resignation ergeben.
Die Brüste selbst erschienen ihm, in Relation zu ihrem schlanken Körper, überraschend ausgeprägt, wenn auch keinesfalls üppig. Ihre Rundungen wirkten fest und unaufdringlich, doch es waren die Details, die sich unauslöschlich in Alexanders Gedächtnis brannten: die braunroten Nippel, klein und erbsengroß, umgeben von einem helleren, leicht bräunlichen Hof, der in etwa die Größe einer Reichsmarkmünze hatte.
Der Anblick hätte für ihn eine faszinierende Entdeckung sein können, doch alles wurde von der Unschuldslosigkeit der Situation erstickt – von Laras Tränen, ihrer gebrochenen Haltung und der Demütigung, die in der Luft lag wie ein unausgesprochenes Urteil.
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Für einen Augenblick nahm er den Geruch von Alkohol und Schweiß wahr.
Während sin Blick an dem mädchenhaften Körper hinab wanderte, bemerkte er die deutlich spürbare Erregung in seiner Hose.
Unter ihrem flachen Bauch wölbte sich der Venushügel etwas hervor, darunter, tief zwischen ihren Beinen verbarg ein dunkles Haarbüschel jene Stelle, um die sich seine Phantasie immer drehte, wenn er sich seinen Tagträumen hingab. Die eine oder andere Auszeit hatte er sich so schon verschafft, meist auf dem Dachboden der Scheune liegend, wo er sich seiner Phantasie und den schönen Gefühlen hingeben konnte ohne sich der Gefahr auszusetzen entdeckt oder gestört zu werden.
Die Hüftknochen des Mädchens standen leicht vor, und das etwas breitere weibliche Becken saß auf schmalen Oberschenkeln. Lara hatte die Hände auf dem Rücken, was den Anschein erweckte, dass sie ihre Brust bewusst etwas herausstreckte.
Wieder stieg ihm der Geruch von Schweiß und Alkohol in die Nase und erst jetzt sah er den Rohrstock in der Hand seines Vaters.
„Jetzt zeig ich dir mal wie man mit Diebinnen umgeht mein Junge", mit einer Handbewegung fegte er laut scheppernd Töpfe und Teller von dem schweren Holztisch.
„Los, du Gör, knie dich auf den Tisch."
„Bitte, Herr, ich habe doch nur..."...KLATSCH,....KLATSCH... verabreichte Alexanders Vater ihr zwei Ohrfeigen die ihren Kopf hin und her fliegen ließen und zog sie an den Haaren zum Tisch.
Schmerzhaft schlug sich Lara das Schienbein an, während sie auf die Platte des massiven Eichentisches gezogen wurde. Wie ein Hund auf allen vieren kniete sie dann auf der Platte, ihren Po ihrem Herrn und seinem Sohn zugewandt.
Alexanders Blick wurde von der Szene gefesselt. Seine Augen hingen an dem Hinterteil des jungen Dienstmädchens. Die rot leuchtenden Hinterbacken zeigten, dass sein Vater sie wohl schon eine Weile geschlagen hatte. Es waren keine Striemen erkennbar, daher vermutete Alexander dass sein Vater ihr den Hintern mit der Hand versohlt hatte. Die Rötung hatte eine Ausdehnung bis in die aufklaffende Kerbe hinein, und verlor ihre leuchtende Farbe auch erst allmählich wieder nach dem oberen Drittel der Oberschenkel.
Alexander war in diesem Moment zu fasziniert von dem Anblick als dass er Mitgefühl für das Mädchen empfand. Noch nie hatte er diese intimen Geheimnisse einer Frau so deutlich sehen können.
Das Tal, welches ihren Po in diese zwei Hügel teilte, begann unterhalb ihrer deutlich erkennbaren Lendenwirbel. Die weiße Haut lief trichterförmig auf den mokkafarbenen Krater zu, dessen kleine Fältchen sich in ihrem Inneren zu verlieren schienen. Bewachsen war diese Region lediglich durch ein paar zarte dunkle Härchen. Im weiteren Verlauf ihrer Furche verwandelte sich die Farbe von dem Mittelbraun ihres Poloches in ein zartes Rosa, welches Alexander an dieser Stelle nicht erwartet hätte, bevor dieses sich dann tiefer zwischen den Beinen des Mädchens in ein helleres, rötliches Braun verwandelte, in welchem sich ihr Geschlecht darbot.
In der Schule redeten sie von Fotzen, doch dieser Anblick zeigte Alexander, dass dieses derbe Wort, welches ihm schon immer missfiel, nicht passte. Das was sich ihm hier präsentierte war etwas Wundervolles. Es erinnerte ihn an eine Blüte, ein Vergleich, welcher ihm im weiteren Verlauf seiner sexuellen Erfahrungen immer passender erschien. Eine Blüte, welche es in unzähligen Variationen, Wuchsformen, ja auch Düften gab. Blüten die keine Schmetterlinge anlockten, sondern deren unterschiedlichsten Blätter darauf warteten, von seiner jetzt gerade sehr stark pochenden Männlichkeit geteilt und befruchtet zu werden.
Ein Zischen durchschnitt die Luft. Ein Aufklatschen, gefolgt von einem Schrei, holte Alexander ins Jetzt zurück. Einer dieser für den Rohrstock charakteristischen Doppelstriemen blühte dunkel auf Laras oberer Pohälfte auf, unterbrochen durch die rechtwinklig zu ihm verlaufenden Kerbe.
Schon traf der zweite Hieb knapp unter der sich immer noch dunkler färbenden Schwiele des vorherigen Treffers auf. Lara warf schreiend den Kopf in den Nacken und ihre Haare wirbelten durch die Luft.
„Schau es dir an, Alexander, das ist die Sprache, die unsere Dienerschaft versteht...", die nächsten beiden Striemen zierten das offen dargebotene Hinterteil des Dienstmädchens, dessen Schreie in ein kontinuierliches Jammern und Schluchzen überging.
„Da gibt man den Bälgern ein Dach über dem Kopf, Speis, Trank und sogar Kleidung, und als Dank wollen sie einen bestehlen." Mittlerweile war der Zuchtmeister mit seinem Instrument an Laras unteren Poansatz angekommen, und machte keine Anstalten, sein grausames Werk zu beenden. Er nahm einen Schluck aus der, auf dem Boden stehenden Schnapsflasche und peitschte jetzt Laras Schenkel mit dem elastischen Stock. Lara verrenkte sich, ihr Oberkörper bäumte sich auf und ab, und der Versuch wechselweise ihre Pobacken zusammenzuziehen und zu entspannen ließ ihre Rosette pulsieren.
Alexander war gefesselt von dem Anblick, doch als sein Vater weiterhin unaufhörlich auf das Mädchen eindrosch, und die sich kreuzenden Striemen aufplatzten, und erste Blutstropfen über den geschundenen Hintern liefen, erwachte er aus seinem tranceartigen Zustand. Er stürzte auf seinen betrunkenen Vater zu und stieß ihn ohne Mühe um. Dann zog er Lara vom Tisch, drückte ihr ihre auf dem Steinfußboden liegenden Röcke in die Hand und hieß sie, in ihre Kammer zu laufen.
Alexander kniete über seinem am Boden liegenden Vater. Er hatte einen Stallburschen nach Dr. Gercke geschickt, der zufällig auf dem Hof war. Dr. Gercke war ein Freund seines Vaters und hatte seine Pferde auf Gut Rosenfels stehen. Der Gutsherr lag reglos auf dem Boden.
Was hatte er getan? Alexander war außer sich. Doch, es war richtig, er hatte einschreiten müssen. Sein Vater war nicht mehr Herr seiner Sinne...Nein, Vater hatte Recht, Lara hatte gestohlen,...
„Was ist denn los mein Junge?", Dr. Gercke stand im Türrahmen und erkannte die Situation.
„Mein Vater,… ich habe ihn..., er ist..., schnell, schauen sie nach ihm", Alexander fehlten die Worte.
„Dein alter Herr riecht ja, als habe er zehn Pullen Schnaps gesoffen", lachte der Arzt, über seinem Freund kniend,
„hilf mir ihn ins Bett zu bringen. Er muss seinen Rausch ausschlafen."
Gemeinsam mit dem Arzt schleppte Alexander seinen Vater ins Schlafzimmer und sie warfen ihn mitsamt seiner Kleidung aufs Bett.
Anschließend saß er mit dem Freund seines Vaters in der Stube und erzählte ihm das Geschehen.
„Mein lieber Junge, ich weiß dass du es nicht leicht hast mit deinem alten Herrn", begann der Doktor,
„Aber ich lasse weder den Sohn meines besten Freundes noch diesen selbst im Stich. Ich habe eine Schwester in Potsdam, du wirst dort wohnen und dein Studium abschließen. Bis du in der Lage bist, die Geschäfte Ferdinands zu übernehmen, werde ich deinem Vater beistehen. Er ist kein schlechter Mensch, aber das Schicksal hat ihm sehr zugesetzt."
Die Worte des Arztes konnten Alexanders aufgewühltes Inneres etwas besänftigen, wusste er doch, dass sein Vater viel von Dr. Gercke hielt, und dessen Vorschlag auf die Akzeptanz des Gutsherrn treffen würde.
Seine Gedanken wanderten von der Zukunft wieder in die Gegenwart...
„Das Mädchen, Lara, wie kann ich ihr Linderung verschaffen?“
„Mein lieber Alex", der Doktor lachte und griff in seine Tasche,
„das war sicher nicht die erste Tracht für das Gör und wird sie nicht umbringen. Aber du scheinst ja etwas für das Mädchen übrig zu haben..."
Er reichte Alexander eine silberne Dose ohne Aufdruck,
„...sie soll sich mit dieser Salbe ihren hübschen Hintern einreiben, oder du hilfst ihr dabei", Gercke zwinkerte,
„und sie wird schon in zwei Tagen wieder problemlos auf ihrem Allerwertesten sitzen können."
„Vielen Dank für alles, Doktor." Bei dem Weg über den Hof in das Gesindehaus nahm Alexander erstmals den schönen Tag wahr.
Sein Vater hatte nie wieder jemanden verprügelt. Sie hatten niemals über den Vorfall geredet, und hatten ein distanziertes aber respektvolles Verhältnis miteinander. Er starb sieben Jahre später an einer Lebererkrankung. Dr. Gercke verwaltete den Gutshof und stand Alexander noch eine Weile zur Seite, bis dieser im Alter von vierundzwanzig Jahren sein Erbe antrat.
Mit klopfendem Herzen klopfte Alexander an die Tür der Dienstmädchenkammer.