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Posts mit dem Label "Geschichten" werden angezeigt.

Nadine Kapitel 1

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Kapitel 1: Der Fall ins Leere Nadine wachte auf. Die Kälte des Marmorbodens unter ihrem Gesicht und das dumpfe Pochen in ihrem Schädel holten sie zurück in die Realität. Sie blinzelte, versuchte sich zu orientieren. Das Licht war grell und brannte in ihren Augen. Sie lag im Badezimmer der Penthouse-Wohnung, die ihr Großvater ihr geschenkt hatte, und draußen verkündete das erste Morgenlicht, dass die Nacht vorbei war – eine Nacht, an die sie sich nur bruchstückhaft erinnern konnte. Zitternd und mit einem schalen Geschmack im Mund zog sie sich hoch, betrachtete ihr eigenes Spiegelbild. Die Wangenknochen scharf, die Augen gerötet, das Haar zerzaust. Für einen Moment verspürte sie Abscheu – sich selbst gegenüber und dem Leben, das sie führte. Doch das Gefühl war nur ein Hauch, wie der Rauch ihrer letzten Zigarette, der sich schnell im Raum verlor. "Na, schon wieder übertrieben, Kleine?" murmelte sie zu ihrem Spiegelbild und zwang sich zu einem schiefen Grinsen. Seit dem Tod ihrer...

Die zwei Wölfe

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  Die zwei Wölfe Ein alter Indianer saß mit seinem Enkel am Lagerfeuer. Der alte sagte nach einer Weile des Schweigens:" Weißt du wie ich mich manchmal fühle? Es ist als ob da zwei Wölfe in meinen Herzen miteinander Kämpfen würden. Einer der beiden ist aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll sanft und mitfühlend." Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen? Fragte der Junge. Der Wolf den ich füttere antwortete der Alte....... Fundstück aus dem Internet

Das zweite erste Date

  „Schlüssel liegt morgen Punkt 18:00 unter der Fußmatte bereit. Schließ die Wohnung auf und schreibe mir wenn du drinnen bist. Sei pünktlich!" Seine Nachrichten wie immer knapp und formlos, keine lieben Grüße und keine Smilies. Anfangs war ihr diese Form der Unterhaltung befremdlich, mittlerweile hatte sie sich aber an den Stil gewöhnt und fand diese kühle Form sogar irgendwie reizvoll und passend. Klare Ansagen.  Die Adresse hatte er ihr schon zuvor in einer Mail mitgeteilt in der sie sich für dieses etwas andere Date verabredet hatten.  Mindestens fünf Jahre ist es her seit sie ihr bisher erstes und letztes gemeinsames Treffen hatten, und sind sich seitdem nicht mehr begegnet, bis sie sich vor Kurzem in einem Onlineforum wiederentdeckt hatten. Sie war ihm schon früher aufgefallen, aber es war nicht seine Art, jemanden nachzulaufen oder sich aufzudrängen. Kurze Zeit später aber schrieb sie ihn an, und aus belanglosem Chat entwickelte sich ihr Interesse an einem Wiederse...

Vollmondnacht II

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SSie kannte das Gefühl nur allzu gut – die Mischung aus Nervosität, Unruhe, Unsicherheit und aufkeimender Vorfreude. Besonders in den Nächten des Vollmonds war er oft ungestüm und ohne Hemmungen. Doch trotz dieser wilden, ungezähmten Seite wusste sie, dass sie ihm vertrauen konnte. Er überschritt keine Grenzen, hielt sein Wort, und sie wusste, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. Dieses Vertrauen gab ihr die Freiheit, sich ihm vollkommen hinzugeben, sich in seiner Nähe zu verlieren und in ihrer Hingabe zu versinken, die tiefe Erfüllung ihrer Devotion zu spüren. Es war ein schwülwarmer Juliabend. Sie spürte schon den ganzen Tag, dass er es heute wieder besonders genießen würde, seine grenzenlose Macht über sie auszuspielen. Schon in der Frühe, gleich nach dem Aufwachen, hatte er sich ihrer ohne viele Worte bedient, um seine Lüste zu befriedigen. Dann spürte sie den ganzen Tag, dass er etwas plante. Sie liebte seine phantasievollen Spiele und trotz der Unsicherheit, was kommen mög...

Im Zimmer

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Die Zimmereinrichtung entsprach, wie das gesamte Hotel dem schlichten Stil der späten achtziger Jahre. Das Bettgestell in Eiche hell mit leicht geschwungenem Kopfteil und angebauten Nachttischablagen. Die mehr funktionellen als schönen Nachtischlampen waren auf dem Rahmen des Kopfteiles befestigt, und bestanden aus einem mattsilbernen gebogenen, rohrförmigen Ständer, an dessen Ende sich die kleinen zur ebenso farblosen Bettwäsche passenden, cremefarbenen Lampenschirme in Form eines Kreiskegelstumpfes befanden. Die Laken und Kissen wirkten eher kühl und steif als gemütlich. Ihr war bewusst, dass ihm das egal war, solange es Möglichkeiten gab, sie mit Ketten oder Seilen an dem Gestell des Bettes oder dem Lattenrost zu fixieren. Genau wie vor einem Jahr als er sie zum ersten Mal in dieses Zimmer führte, und in ihr dort das Verlangen schürte, sich ihm unterwerfen zu wollen, sich jenem Mann auszuliefern, den sie damals zum ersten Mal traf, der ihr Vertrauen allein durch die Mach...