Über mich

Mein Lebenssinn besteht darin, das Leben so anzunehmen, wie es ist – ihm mit Achtsamkeit zu begegnen und all seine Facetten zu erleben: Glück und Leid, Freude und Traurigkeit, Ängste und Hoffnung. Für mich bedeutet das, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren. Ein Teil davon ist meine Neigung zu den Spielarten des BDSM. Dieser Blog spiegelt all das wider, was mich bewegt – viele Einträge widmen sich dem Thema BDSM, aber längst nicht alle, denn BDSM ist ein Teil meines Lebens, jedoch nicht das gesamte Leben. Hier geht es um den Balanceakt zwischen den intensiven Gefühlen, die BDSM hervorrufen kann, und den einfachen, oft unbeachteten Momenten des Alltags. Um alles, was das Leben ausmacht – von Leidenschaft, Kontrolle und Hingabe bis zu den leisen, stillen Augenblicken, die uns oft erst auf den zweiten Blick berühren. Ich lade dich ein, dich hier umzusehen und hoffe, dass du dich willkommen fühlst.

Mittwoch, 28. April 2021

Nostalgie als Exil der Gegenwart

 oder...

was früher definitiv nicht besser war. 


Angeregt durch das Thema „ was früher alles besser war", ein paar weiterführende oder contraire Gedanken dazu.

Der Mensch ist ein komisches Wesen, rückblickend behalten wir das Schöne in Erinnerung und verdrängen gern das Unschöne oder Hässliche, das ist natürlich gut so und schützt uns und unsere Psyche.
Vorausschauend glauben wir aber selten dass alles gut wird, und sorgen uns vor Ereignissen die zumeist gar nicht eintreten.

Rückblickend fallen mir nur drei wesentliche Punkte ein, die früher definitiv besser waren: 
Es gab kein Corona und keine AFD (ich denke diese Seuchen darf man in einem Atemzug erwähnen) und ich hatte noch mehr Lebensweg vor als hinter mir. 

Unabhängig davon geht es mir heute nicht schlechter (im Gegenteil) und ich finde auch dass sich meine Umwelt im Wesentlichen nicht negativ verändert hat. 

Sicher war es eine geile Zeit in den Achzigern erwachsen zu werden, aber das geilste daran war doch (ich rede jetzt mal von meiner Generation) unsere Jugend. Unsere Eltern fanden die späten Fünfziger oder Sechziger vielleicht nicht geil aber schön denn, da waren sie die Jungen.

Was darauf folgte war das Jahrzehnt des linken und brutalen Terrors der RAF und ihren Mitläufern. Auf dessen heißen Herbst folgte in den Achtzigern der kalte Krieg.

Vergessen tun wir heute dass in dieser Zeit das Wettrüsten die Angst vor einem Atomkrieg schürte, unsere Bäche und Flüsse durch die Industrie in Kloaken verwandelt wurden und der saure Regen das Waldsterben auslöste. Die Städte wurden für das wachsende Verkehrsaufkommen optimiert, Radwege Fehlanzeige, Fußgängerzonen Mangelware. 

Die Reisefreiheit in Europa wurde durch den eisernen Vorhang eingeschränkt und Verwandtschaften durch die innerdeutsche Grenze getrennt, wir hatten die Wehrpflicht, die 42 Stunden Woche und Samstags (ok das war in den Siebzigern) noch Schule. 
Wir hatten die beiden Golfkriege und die sowjetische Invasion in Afghanistan gefolgt von den Kriegen vor unserer Haustür auf dem Balkan. 

Natürlich lässt sich auch von der Gegenwart solch eine Negativliste erstellen, Corona, rechter Terror, Kriege, Unterdrückung,... ich wollte nur gern teilen, was mir durch den Kopf ging, als ich die rosa Brille für den Rückblick auf die „geile Zeit" (erste Freundin, erster Sex, erstes Auto, erste Spankingerfahrung... ) ausgezogen habe.

Früher war Einiges besser und auch heute ist Vieles gut.

Dienstag, 6. April 2021

Begegnungen


Es gibt Begegnungen, die wir morgen schon wieder vergessen haben, und es gibt Begegnungen, an die wir noch in zehn Jahren denken. Sie sind die Saat der Gegenwart, aus der wir die Früchte der Zukunft ernten.

Heute sagte jemand, dass Begegnungen Verabredungen der Seelen sind – ein wunderschönes Bild.

Wenn dem so ist, dann habe ich die Verabredung unserer Seelen so sehr genossen, dass ich nach fast einem Jahr wieder den Weg hierher gefunden habe. Es ist mir wichtig, diese Begegnung – die Begegnung mit dir, einem besonderen Menschen – als einen ganz besonderen Augenblick hier festzuhalten.

Egal, ob die Saat Früchte trägt oder auf kargem Land vertrocknet – es ist schön, dass du mir begegnet bist.