Spanker meets Bunny, so könnte man die Symbiose nennen, die wir mangels passender Partner, getrieben von Neugier und mit der Aufgeschlossenheit für Neues vor etwa drei Jahren eingegangen sind. Mir war der Umgang mit Seilen fremd, und für sie wurde die, von einem heißen Hintern gesteigerte Lust zur neuen Erfahrung.
Letzteres ist hier weitreichend bekannt, zu Ersterem einfach ein paar Gedanken von mir, in Anlehnung an Schattenwächters Beitrag „Rope Bondage"
Weil es etwas umfangreicher ist und über die Frage nach der Erfahrung hinaus geht, diesen eigenen Beitrag.
Wie beim Spanking gibt es auch in diesem Teilgebiet des BDSM verschiedene Gründe, weshalb Frau oder Mann daran Gefallen finden.
Ich würde grob unterscheiden zwischen Bondage als Mittel zum Zweck oder als Selbstzweck.
Als Mittel zum Zweck:
Schon bei und mit meiner ersten Spankingpartnerin haben wir aufgrund von Neugier und Spieltrieb sehr schnell die Fixierung in unser Spiel einbezogen, ohne dass ich das als Bondage bezeichnen würde. Fesselspiele traf es in diesem Fall eher.
Schnell und zweckmäßig mit Ledermanschetten, Edelstahlketten und Karabinerhaken am Bettgestell oder anderen Möbelstücken gefesselt sein, nimmt Handlungsraum und gibt dem aktiven Part noch mehr Kontrolle.
Das heißt der passive Teil ist (einvernehmlich) gezwungen, Verantwortung abzugeben und muss sich nicht vor sich oder anderen dafür rechtfertigen was passiert. Es gibt einfach keine Möglichkeit etwas gegen die eigene Situation zu tun. Viele Menschen die das mögen, genießen diesen Teil stark und mögen dieses noch intensivere Gefühl des Ausgeliefertseins. Das können Partner sein, die ohnehin eher passiv sind. Oder Partner, die einen starken Drang haben sich zu wehren und sich durch die fehlende Möglichkeit zur Gegenwehr erst richtig fallen lassen können. Es nimmt sozusagen den inneren Druck die eigene Situation und das eigene Schicksal zu beherrschen.
Als Selbstzweck:
Das physische Gefühl:
wie beim Spanking kann auch bei Bondage eine gewisse Stimulation genossen werden. Das kann das Gefühl von Seil, Ketten oder Leder auf der Haut bewirken oder die Einschränkung und Enge oder vielleicht auch Dehnung und Forderung des eigenen Körpers. Es kann auch der Schmerz sein, der durch enge Fesseln entsteht - durch Bondage kann man durchaus auch masochistische Neigungen ausleben.
Meditative Aspekte:
manche Menschen fangen bei gewissen Arten von Bondage und fixiert sein an zu "fliegen". Vor allem in Verbindung mit sensorischer Deprivation wie dem Verbinden der Augen kann das extrem entspannend sein und meditativen Zuständen ähneln. Ie Gedanken sind einfach ausgeschaltet, Gestern und Morgen ist vergessen, und man ist im Hier und Jetzt gefangen. Ein Schweben und Fliegen, konzentriert auf das eigene Sein und den eigenen Körper und Geist. Für manche eine Möglichkeit das ewige Grübeln und kreisende Gedanken abzuschalten.
Intimität:
der Prozess des Fesselns an sich kann das Ziel sein, indem auch überwiegend die Lust des Aktiven (zumindest bei mir) liegt. Die Intimität, die zwischen zwei Menschen beim Spiel mit den Seilen entsteht. Vor allem bei Fesselungen mit Seil, wenn sich zwei Körper, zwei Menschen intensiv aber sehr ruhig miteinander beschäftigen, vielleicht bei stimmungsvoller Beleuchtung und inspirierender Musik, und man in sich gegenseitig und im Fluss der Bewegungen aufgeht.
Zarte, liebevolle Berührungen, dann mal ein festes Zurren wenn wieder ein Knoten gesetzt wird. Für sie ist jede Seilumwindung einfach eine Liebkosung, und sie spürt die liebevolle Achtsamkeit und Wertschätzung wenn bei jedem Seilschlag mit den Fingern zwischen Baumwolle, Hanf oder Sisal und Haut geprüft wird, dass sich die Seile nicht kreuzen und ungewollte Druckstellen entstehen.
Kunst und Optik
wie bei Vielem Geschmackssache. Die einen mögen dem Ganzen nichts abgewinnen, ich finde zum Einen den mit schönen Schlingen und Knoten verzierten Körper ebenso erotisch wie wenn er in schönen Dessous präsentiert wird, wie ich mittlerweile auch den Spuren der Seile genauso viel oder (zumindest ästhetisch) noch mehr abgewinnen kann als einem Striemenmuster.
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