„Sei bereit.“
Nur eine kurze Nachricht, zwei Worte, die wie ein Blitz in ihr Herz trafen. Sofort stieg der Puls, das Blut raste durch ihre Adern.
Der Tag hatte bereits katastrophal begonnen. Beim Frühstück hatte sie sich den Kaffee über die neue weiße Jeans geschüttet. Sie musste sich umziehen, war spät dran, und natürlich waren alle Parkplätze besetzt. Als sie endlich zur Arbeit kam, die spöttische Bemerkung dieser Kollegin: „Bis du kommst, sind andere schon wieder müde.“ Lisa hätte ihr am liebsten die Augen ausgestochen, doch gleichzeitig war sie kurz davor, in Tränen auszubrechen. Wortlos drehte sie sich um, aus Angst, dass ihre Stimme brechen würde, wenn sie sich wehren wollte. Am liebsten hätte sie alles hingeschmissen, einfach weggelaufen, irgendwohin, egal wohin. Sie fühlte sich ausgebrannt, leer, unfähig, die vier Wochen bis zum Urlaub noch durchzuhalten. Es war einfach zu viel. Und dann diese Nachricht. Ein kleiner Funke, der plötzlich das Gefühl in ihr weckte, dass sie noch lebte. Dass da jemand war, der an sie dachte, der mit nur zwei Worten in einem unscheinbaren Messenger-Nachricht ihre Welt in Aufruhr versetzen konnte – ihr Herz zum Rasen und das Blut in ihren Adern gleichzeitig gefrieren ließ.
Acht Wochen waren seitdem vergangen. Zuerst war es nur die Annonce, die sie faszinierte, und ihre Neugier trieb sie an, mehr über den geheimen Absender herauszufinden.
„Blüten der Rose“
„Wenn dich nicht nur die Blüten der Rose mit ihrem Duft betören, sondern auch die Dornen dich fast noch mehr faszinieren, bist du vielleicht die Richtige. Du solltest nicht vom Prinzen auf dem weißen Ross träumen, sondern eher vom schwarzen, geheimnisvollen Ritter, der sich mit seinen Waffen nicht minder machtvoll für dich einsetzen würde, wenn du dich ihm unterwirfst. Sportlicher Endvierziger, niveauvoll und humorvoll, gesund und gepflegt, offen und liberal nach außen, aber konservativ und mit traditionellem Rollenverständnis in der Beziehung zu Frauen, sucht eine bindungswunschresistente, neugierige Mitspielerin – nicht nur für Ritterspiele und Rosenzucht. Solltest du dich angesprochen fühlen, melde dich mit dem Kennwort „Dornröschen“.“
„Dornröschen“ und ihr Ritter fanden sich in einem aufregenden und intensiven Schriftwechsel wieder. Nur eine Woche später verließen sie ihr Märchenland und trafen sich zum ersten Abendessen. Der Abend war verzaubernd, nur eine leichte Nervosität unterstrich die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihm erlaubte, sie auf ihr Zimmer zu begleiten.
Es wurde die erhoffte, leidenschaftliche Nacht. Sie genoss den Schmerz der Peitschenschläge, denen sie sich voller Stolz hingab, ebenso wie seine fordernden, gierigen Küsse. Seine starken Hände griffen sie mit unbändiger Kraft, während seine zarten Finger ihren ganzen Körper in einen elektrisierenden Rausch versetzten – eine perfekte Mischung aus Qual und Zärtlichkeit, die sie noch Tage später zu spüren bekam.
„Kommst du wieder?“
„Geduld ist eine Tugend“, waren seine Worte zum Abschied.
Und er stellte sie auf die Probe. Mit zweideutigen Nachrichten und E-Mails, die sie tief in ihren Gedanken berührten, erinnerte er sie immer wieder an sich. Nach drei langen Wochen lud er sie endlich ein, und sie durfte die Belohnung für ihre Geduld abholen.
Es war seine Aura, die ihr ein tiefes Vertrauen schenkte. Blind ließ sie sich von ihm in seine Wohnung führen. Keine Viertelstunde später lag sie nackt, mit weichen Ledermanschetten an harten Edelstahlketten, hilflos vor ihm. Der Duft des Leders mischte sich mit dem balsamischen, süßen Aroma seines Rasierwassers und einer exotischen, maskulinen Note, die den Raum erfüllte. Sanfte Tantra-Musik erfüllte ihre Sinne, während sie sich auf dem Altar seiner Lust hingab, ihre Arme und Beine gespreizt, nackt und völlig hilflos.
Er entführte sie aus ihrem grauen Alltag in das Reich seiner tiefen Sehnsüchte, begleitete sie auf einen Tauchgang in einem Ozean der Gefühle. Mit einer Mischung aus Qual und Liebe versetzte er ihren Körper immer wieder in Erregung, bis sie sich in einem gemeinsamen Höhepunkt vereinten – eine Explosion der Sinne, in der ihre Körper zu einer einzigen Masse verschmolzen.
„Ich melde mich wieder, wenn du es am wenigsten erwartest“, waren seine Worte zum Abschied.
Und er hatte recht. Als sie seine Nachricht bekam, war es wie ein Blitz, der sie erneut packte.
„Dienstag in einer Woche, bei Vollmond, werden wir einen schönen Waldspaziergang machen.“
Was für ein Mann. Was für eine Macht hatte er über sie? Gerade noch fühlte sie sich wie ein zerbrechliches, emotionsgeladenes Bündel Elend, und nun spürte sie, wie das Blut in ihren Unterleib schoß und eine unstillbare Gier sie übermannte. Ihre Brustwarzen, als Barometer ihrer Lust, richteten sich schmerzhaft auf, bei dem Gedanken, bald wieder in seinen Armen zu sein.
Vollmondnacht.
Das konnte kein Zufall sein. Hatte sie ihm von dem Traum erzählt, der sie regelmäßig heimsuchte?
In ihrem Traum wird sie mit einem Hanfstrick gefesselt von einer dunklen Gestalt immer tiefer in den Wald gezogen. Wolken ziehen am vollen Mond vorbei, und der ferne Donner begleitet das Wetterleuchten. Der Waldboden aus Steinen, Zweigen und Moos drückt sich unter ihren nackten Fußsohlen. Sie trägt nur ein grobes Leinenkleid, das an ihrer Haut reibt. Immer wieder hat sie das Gefühl, von Hunderten Augenpaaren aus den Bäumen und Büschen beobachtet zu werden. Und dann springt plötzlich ein Reh aus dem Dickicht, und sie erschrickt. Der warme Wind bringt den Duft eines Sommerregens, der sicher von einem Gewitter in der Ferne ausgelöst wurde. Der Wind vertreibt die Wolken vor dem Mond, und die Lichtung, die sie erreichen, erstrahlt im fahlen Licht des Himmelskörpers. Die alten Eichen stehen in der Mitte der Lichtung, deren Schatten sich deutlich abzeichnen. Zwei Seile hängen an ihren kräftigen Ästen.
„Du ziehst ein altes Kleid an, wir werden auf einer schönen Lichtung picknicken“, kam die dritte Nachricht.
Ja, sie war bereit. Sie wollte es erleben. Sie wollte dieser dunklen Gestalt ein Gesicht geben. Sein Gesicht. Sie wollte diesen Traum leben.
„Ich bin bereit“, tippte sie in ihr Handy, und wusste, dass auch er ungeduldig die Tage zählte.
Nur eine kurze Nachricht, zwei Worte, die wie ein Blitz in ihr Herz trafen. Sofort stieg der Puls, das Blut raste durch ihre Adern.
Der Tag hatte bereits katastrophal begonnen. Beim Frühstück hatte sie sich den Kaffee über die neue weiße Jeans geschüttet. Sie musste sich umziehen, war spät dran, und natürlich waren alle Parkplätze besetzt. Als sie endlich zur Arbeit kam, die spöttische Bemerkung dieser Kollegin: „Bis du kommst, sind andere schon wieder müde.“ Lisa hätte ihr am liebsten die Augen ausgestochen, doch gleichzeitig war sie kurz davor, in Tränen auszubrechen. Wortlos drehte sie sich um, aus Angst, dass ihre Stimme brechen würde, wenn sie sich wehren wollte. Am liebsten hätte sie alles hingeschmissen, einfach weggelaufen, irgendwohin, egal wohin. Sie fühlte sich ausgebrannt, leer, unfähig, die vier Wochen bis zum Urlaub noch durchzuhalten. Es war einfach zu viel. Und dann diese Nachricht. Ein kleiner Funke, der plötzlich das Gefühl in ihr weckte, dass sie noch lebte. Dass da jemand war, der an sie dachte, der mit nur zwei Worten in einem unscheinbaren Messenger-Nachricht ihre Welt in Aufruhr versetzen konnte – ihr Herz zum Rasen und das Blut in ihren Adern gleichzeitig gefrieren ließ.
Acht Wochen waren seitdem vergangen. Zuerst war es nur die Annonce, die sie faszinierte, und ihre Neugier trieb sie an, mehr über den geheimen Absender herauszufinden.
„Blüten der Rose“
„Wenn dich nicht nur die Blüten der Rose mit ihrem Duft betören, sondern auch die Dornen dich fast noch mehr faszinieren, bist du vielleicht die Richtige. Du solltest nicht vom Prinzen auf dem weißen Ross träumen, sondern eher vom schwarzen, geheimnisvollen Ritter, der sich mit seinen Waffen nicht minder machtvoll für dich einsetzen würde, wenn du dich ihm unterwirfst. Sportlicher Endvierziger, niveauvoll und humorvoll, gesund und gepflegt, offen und liberal nach außen, aber konservativ und mit traditionellem Rollenverständnis in der Beziehung zu Frauen, sucht eine bindungswunschresistente, neugierige Mitspielerin – nicht nur für Ritterspiele und Rosenzucht. Solltest du dich angesprochen fühlen, melde dich mit dem Kennwort „Dornröschen“.“
„Dornröschen“ und ihr Ritter fanden sich in einem aufregenden und intensiven Schriftwechsel wieder. Nur eine Woche später verließen sie ihr Märchenland und trafen sich zum ersten Abendessen. Der Abend war verzaubernd, nur eine leichte Nervosität unterstrich die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihm erlaubte, sie auf ihr Zimmer zu begleiten.
Es wurde die erhoffte, leidenschaftliche Nacht. Sie genoss den Schmerz der Peitschenschläge, denen sie sich voller Stolz hingab, ebenso wie seine fordernden, gierigen Küsse. Seine starken Hände griffen sie mit unbändiger Kraft, während seine zarten Finger ihren ganzen Körper in einen elektrisierenden Rausch versetzten – eine perfekte Mischung aus Qual und Zärtlichkeit, die sie noch Tage später zu spüren bekam.
„Kommst du wieder?“
„Geduld ist eine Tugend“, waren seine Worte zum Abschied.
Und er stellte sie auf die Probe. Mit zweideutigen Nachrichten und E-Mails, die sie tief in ihren Gedanken berührten, erinnerte er sie immer wieder an sich. Nach drei langen Wochen lud er sie endlich ein, und sie durfte die Belohnung für ihre Geduld abholen.
Es war seine Aura, die ihr ein tiefes Vertrauen schenkte. Blind ließ sie sich von ihm in seine Wohnung führen. Keine Viertelstunde später lag sie nackt, mit weichen Ledermanschetten an harten Edelstahlketten, hilflos vor ihm. Der Duft des Leders mischte sich mit dem balsamischen, süßen Aroma seines Rasierwassers und einer exotischen, maskulinen Note, die den Raum erfüllte. Sanfte Tantra-Musik erfüllte ihre Sinne, während sie sich auf dem Altar seiner Lust hingab, ihre Arme und Beine gespreizt, nackt und völlig hilflos.
Er entführte sie aus ihrem grauen Alltag in das Reich seiner tiefen Sehnsüchte, begleitete sie auf einen Tauchgang in einem Ozean der Gefühle. Mit einer Mischung aus Qual und Liebe versetzte er ihren Körper immer wieder in Erregung, bis sie sich in einem gemeinsamen Höhepunkt vereinten – eine Explosion der Sinne, in der ihre Körper zu einer einzigen Masse verschmolzen.
„Ich melde mich wieder, wenn du es am wenigsten erwartest“, waren seine Worte zum Abschied.
Und er hatte recht. Als sie seine Nachricht bekam, war es wie ein Blitz, der sie erneut packte.
„Dienstag in einer Woche, bei Vollmond, werden wir einen schönen Waldspaziergang machen.“
Was für ein Mann. Was für eine Macht hatte er über sie? Gerade noch fühlte sie sich wie ein zerbrechliches, emotionsgeladenes Bündel Elend, und nun spürte sie, wie das Blut in ihren Unterleib schoß und eine unstillbare Gier sie übermannte. Ihre Brustwarzen, als Barometer ihrer Lust, richteten sich schmerzhaft auf, bei dem Gedanken, bald wieder in seinen Armen zu sein.
Vollmondnacht.
Das konnte kein Zufall sein. Hatte sie ihm von dem Traum erzählt, der sie regelmäßig heimsuchte?
In ihrem Traum wird sie mit einem Hanfstrick gefesselt von einer dunklen Gestalt immer tiefer in den Wald gezogen. Wolken ziehen am vollen Mond vorbei, und der ferne Donner begleitet das Wetterleuchten. Der Waldboden aus Steinen, Zweigen und Moos drückt sich unter ihren nackten Fußsohlen. Sie trägt nur ein grobes Leinenkleid, das an ihrer Haut reibt. Immer wieder hat sie das Gefühl, von Hunderten Augenpaaren aus den Bäumen und Büschen beobachtet zu werden. Und dann springt plötzlich ein Reh aus dem Dickicht, und sie erschrickt. Der warme Wind bringt den Duft eines Sommerregens, der sicher von einem Gewitter in der Ferne ausgelöst wurde. Der Wind vertreibt die Wolken vor dem Mond, und die Lichtung, die sie erreichen, erstrahlt im fahlen Licht des Himmelskörpers. Die alten Eichen stehen in der Mitte der Lichtung, deren Schatten sich deutlich abzeichnen. Zwei Seile hängen an ihren kräftigen Ästen.
„Du ziehst ein altes Kleid an, wir werden auf einer schönen Lichtung picknicken“, kam die dritte Nachricht.
Ja, sie war bereit. Sie wollte es erleben. Sie wollte dieser dunklen Gestalt ein Gesicht geben. Sein Gesicht. Sie wollte diesen Traum leben.
„Ich bin bereit“, tippte sie in ihr Handy, und wusste, dass auch er ungeduldig die Tage zählte.
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