Träume können zerplatzen. Erwartungen, Wünsche oder Vorstellungen erfüllen sich nicht, und Dinge laufen anders als geplant. Meistens liegt das an äußeren Einflüssen, auf die wir keinen Einfluss haben.
Bei eigenen Zielen sieht das oft anders aus. Zwar können auch hier äußere Umstände eine Rolle spielen, doch nicht selten stehen wir uns selbst im Weg. Wir setzen die Latte zu hoch, stecken uns die Ziele zu eng oder suchen nach Hindernissen statt nach Möglichkeiten. Manchmal mangelt es an Einsatzbereitschaft, Leidenschaft oder schlicht Geduld. Statt den zielführenden Umweg zu wählen, wollen wir den kurzen, direkten, aber holprigen Weg gehen – und scheitern.
Nietzsche sagte einmal: „Viele sind hartnäckig auf dem einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel.“
Ich glaube, jeder hat schon einmal ein Ziel verfehlt. Bei mir war es der Wunsch, vor meinem fünfzigsten Geburtstag einen Marathon zu laufen. Gründe, warum ich es nicht geschafft habe? Die fallen mir einige ein, doch seien wir ehrlich: Es sind Ausreden.
Heute bin ich diesem Ziel näher als vor drei Jahren – zumindest physisch. Mit ein wenig mehr Disziplin könnte ich die Strecke vermutlich schaffen. Aber dieses Ziel habe ich aus den Augen verloren. Damals wollte ich mir selbst etwas beweisen, doch heute brauche ich das nicht mehr. Und genau darin liegt eine Erkenntnis: Ein verpasstes Ziel kann uns zu neuen Einsichten führen.
Was ich jedoch niemals aufgebe, ist mir neue Ziele zu setzen. Denn es sind Ziele, nicht bloße Träume, die das Leben lebenswert machen.
Wie ist es bei dir? Welche Ziele hast du verpasst, und wie bist du damit umgegangen? Und vor allem: Welches Ziel treibt dich gerade an?