Über mich

Mein Lebenssinn besteht darin, das Leben so anzunehmen, wie es ist – ihm mit Achtsamkeit zu begegnen und all seine Facetten zu erleben: Glück und Leid, Freude und Traurigkeit, Ängste und Hoffnung. Für mich bedeutet das, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren. Ein Teil davon ist meine Neigung zu den Spielarten des BDSM. Dieser Blog spiegelt all das wider, was mich bewegt – viele Einträge widmen sich dem Thema BDSM, aber längst nicht alle, denn BDSM ist ein Teil meines Lebens, jedoch nicht das gesamte Leben. Hier geht es um den Balanceakt zwischen den intensiven Gefühlen, die BDSM hervorrufen kann, und den einfachen, oft unbeachteten Momenten des Alltags. Um alles, was das Leben ausmacht – von Leidenschaft, Kontrolle und Hingabe bis zu den leisen, stillen Augenblicken, die uns oft erst auf den zweiten Blick berühren. Ich lade dich ein, dich hier umzusehen und hoffe, dass du dich willkommen fühlst.

Montag, 8. Oktober 2018

Ohrfeigen

Ohrfeigen...
ich habe nach wie vor ein sehr gespaltenes Verhältnis dazu und möchte an dieser Stelle ein mich berührendes Fundstück aus den Weiten des Internets teilen, welches mich meine Sichtweise zumindest überdenken lässt...





Sag niemals nie 

Niemals!

Niemals wird mich jemand ins Gesicht schlagen.

Ohrfeigen sind ein Tabu.

Wir sprachen lange darüber, über die Gedanken und Gefühle, die ich damit verband. Keine Erinnerungen, etwa an die Kindheit, das nicht. Und doch eine tief verinnerlichte Abneigung gegen jedwede Schläge ins Gesicht. Obwohl das Thema abgehandelt schien, kam hin und wieder die Rede darauf. 

Du konntest dir vorstellen, sowohl selbst geohrfeigt zu werden als auch mich ins Gesicht zu schlagen. Meine innere Gegenwehr bröckelte, nicht im selben Tempo in dem mein Vertrauen zu dir wuchs. Aber doch langsam. Doch zunächst näherte ich mich der Ausführung auf der aktiven Seite. Die Überwindung war schwer. Einige Male war ich im letzten Moment vor der Umsetzung des Gedankens zurück geschreckt.

Dann geschah es, spontan aus der Situation heraus und ich kann mich noch heute an deine Reaktion erinnern: Den sofort nach innen gerichteten Blick, die Weichheit deiner Glieder, das Verstummen jeder Provokation hin zum Fallenlassen in meine Wünsche und Vorgaben. Die Veränderung, die ich bei dir beobachten konnte, wirkte in mir nach. Ich begann mich danach zu sehnen, ebenso zu fühlen, wie ich es an dir gesehen hatte. Wollte mich unter deiner Hand nach innen kehren und in dem Gefühl der Hingabe versinken. Mir war nicht bewusst, wie genau du das gespürt hattest, so dass du längst darüber nachdachtest, wann sich eine entsprechende Gelegenheit ergeben würde. 

Inzwischen ist wieder Zeit vergangen. Meine erste Ohrfeige von dir habe ich längst erhalten und seitdem immer wieder mal eine. Stets mehr Symbol als wirklicher Schlag. Weniger Schmerz als Mittel zum Zweck, mir in dem Moment meinen Platz deutlich, mich gefügig zu machen. Und ich lernte staunend, dass etwas Gefürchtetes gar nicht so schlimm sein muss, wenn man es mit Vertrauen empfängt. 
Gestern gingst du weiter mit mir. Schon als du meinen Kopf in deine Hand nahmst, ihn immer weiter zurück bogst und dabei meine Wange streicheltest, ahnte, nein wusste ich, dass es dabei nicht bleiben würde. So war die erste Ohrfeige keine große Überraschung für mich. Umso mehr war es die zweite, der eine dritte und weitere folgten. 
In meine Überraschung mischten sich Staunen und Dankbarkeit, so dass ich lächeln und dir „Danke!“ sagen musste. An dem Punkt tief empfunden, Dankbarkeit, dass du mich so behandeltest. Später kam Furcht hinzu, als du wieder und wieder meine Wange schlugst und ich Wärme und Rötung sich ausbreiten spürte. Wie leicht neige ich zu Spuren. Würde deine Behandlung sichtbar bleiben? Dann traf deine Hand die andere Seite. Unvermittelt, unvorbereitet, schmerzhaft. Dies war anders. Anders als die anderen Male, anders als die anderen Ohrfeigen sonst. Abermals folgten der ersten weitere. Schmerzhaft. Und demütigend. Deine Ohrfeigen machten mich klein. 
Das „danke“, das du von mir zu hören verlangtest, sprach ich gehorsam, nicht dankbar. Die Rötung auf meinen Wangen ist längst abgeklungen. 
Die Wärme aber ist geblieben und hat sich ausgebreitet, meinen Körper geflutet. So bleibt in meiner Erinnerung, meinem Fühlen nicht der Schmerz, nicht die Demütigung an erster Stelle präsent. Sondern das Vertrauen, das zwischen uns so stark geworden ist, dass du mich auf diese Weise treffen kannst, ohne dass ich Schaden nehme. Ohne dass mein Vertrauen in dich Schaden nimmt. Dafür bin ich bereichert mit der Erfahrung, wie intensiv mein Fühlen wird, wenn ich mich in deine Hände begebe und dich tun lasse, was dir in den Sinn kommt. Und deshalb kann ich erneut „Danke!“ sagen für dies Erleben.

Denn niemals hätte ich gedacht, dass jemand mir so viele Ohrfeigen geben könnte – und ich mich so gut fühle dadurch.


Dienstag, 10. Juli 2018

Das Bild des Lebens



Es war einmal ein kleiner Junge, der wollte das Leben malen. Er nahm das Braun der Erde und das Blau des Himmels, brachte das Grün der Bäume und die Buntheit des Sommers dazu, malte das Gold eines Herbstes und die weiße Ruhe des Winters, vermischte sie mit dem betörenden Duft des Frühlings, schüttete die Pracht der Sonne darüber aus und ließ es von den Geheimnissen der Winde durchwehen. So malte er ein Bild des Lebens, das er liebte. Das Bild atmete Freude aus. Es tönte wie ein herzhaftes Lachen, schmeckte nach Glück und fasste sich an wie Wahrheit. Der Junge fand sein Bild so schön und lebendig, dass er es Gott schenken wollte. 
Gott lächelte, als er das Bild sah. «Mein Junge, dein Bild ist wunderbar. Ich will dir helfen, dass es vollkommen wird.» Und Gott schenkte ihm den Glauben. Da verwandelte sich das Bild des Jungen. Er malte die Glut der Hingabe, das Feuer der Liebe, die Begeisterung von Gott in das Bild. Es behielt die Freude, wurde aber tiefer und reifer, bekam einen überirdischen Glanz und reichte in die letzten Geheimnisse des Lebens hinein. Der Junge wurde zum Mann, und wieder legte er Gott sein Lebensbild hin.
Gott nickte zustimmend, aber er gab ihm das Bild zurück und schenkte ihm das Leid. Da tupfte der Mann auf das Meer der Freude die Tränen von Menschen, malte an den wunderbar bunten Regenbogen einen kleinen schwarzen Rand, zeichnete in die grünen Hoffnungsbäume den Trauerflor, mischte mitten in den bunten Sommer die Kränkungen und Verwundungen seines Herzens, fügte zur Sonne der Liebe die Nacht des Leides, ergänzte Wonne mit Qual und Lachen mit Weinen. Das Bild wurde durch die Töne der Schwermut und Trauer noch echter und schöner. Still ging der Mann zu Gott. «Herr, nimm mein Bild, ich habe es mit Herzblut und Schmerzen gemalt.»
Gott sah ihn gütig an. «Ich habe noch ein letztes Geschenk für dich, das schwerste.» Und er schenkte ihm die Einsamkeit. Noch einmal wandelte sich das Bild. Er wurde stiller. Alles Aufgeregte, Schreiende wurde gemildert. Sanfte, einfache, demütige Farben begannen zu leuchten. Menschenstimmen, Zeitgeister, Tagesformen wurden umgestaltet in ruhige Worte des Lebens, Weisheit des Himmels und Sehnsucht nach Ewigkeit. Nun erst konnte man den ganzen Zauber des Lebens erkennen.
Da nahm Gott das Bild zu sich und sprach: «Nun ist es ausgereift. Wir werden es in meinem Reich zum ewigen Leben erwecken.»

Quelle unbekannt

Dienstag, 17. April 2018

Herz, Seele und etwas mehr





Herz, Seele und etwas mehr

Ich stelle mir vor, dass Herz und Seele in einem „Gehäuse“ wohnen. Das Herz ist Fleisch, Saft, Aroma, optische Erscheinung – es hat eine nach außen gerichtete Wirkung. Vieles, was wir empfinden oder entscheiden, läuft über das Herz, oft unbewusst, weil es so alltäglich erscheint. Sympathie und Antipathie, die Frage, ob wir jemanden annehmen oder ablehnen, hängen eng mit dem Herzen zusammen.


Der Duft eines Menschen, seine Körperbewegungen, die uns zusagen oder abstoßen, sind Empfindungen, die vom Herzen beantwortet werden. Diese sichtbare Ebene prägt unser Verhalten nach außen und macht das Herz zu einer Schnittstelle zwischen Innerem und Äußerem.

Die Seele hingegen ist der Kern. Tief verborgen im Gewachsenen, geschützt wie ein Schatz, wirkt sie auf einer unsichtbaren, aber essenziellen Ebene. Ihre Empfindsamkeit reicht in Tiefen, die das Herz nicht erreicht. Die Seele zeigt sich nicht leichtfertig. Sie öffnet sich nur, wenn die schützenden Schichten bewusst aufgedeckt oder einem anderen angeboten werden – ein Prozess, der Verantwortungsbewusstsein und Vertrauen voraussetzt.


Herz, Seele und SM

Im Kontext von SM wird die Seele jedoch „freigelegt“. Das geschieht durch die Hingabe, die von beiden Beteiligten absolut gelebt wird. Hier stehen die verschiedenen Ebenen – Herz, Fleisch, Seele – miteinander in Beziehung:

  • Die Schale zeigt sich in der optischen Darreichung: Leder, Lack, Dessous, Stiefel oder andere äußere Formen. Schon diese bewusste Inszenierung ist eine intime Aussage über sich selbst.
  • Das Fleisch repräsentiert die körperliche Nacktheit, die man zulässt, die greifbare Verletzlichkeit.
  • Doch die Seele geht darüber hinaus.

Die Seele wird durch die Peitsche berührt, von Klammern genährt, durch die bewusste Wehrlosigkeit zum Leuchten gebracht. Sie wird sichtbar im scharfen Blick des Voyeurs, der alles sieht und nichts verborgen lässt. Exhibitionismus erhebt sich hier über die bloße Körperlichkeit, denn die seelische Nacktheit bedeutet gleichzeitig Freiheit und Hilflosigkeit.

An diesem Punkt wird SM zu mehr als körperlicher Lust. Es wird zur erotischen Atemübung des Vertrauens: dem Vertrauen, sich völlig hinzugeben, und dem Vertrauen, diese Hingabe anzunehmen. Diese bewusst herbeigeführte Gefährdung führt dazu, dass man sich selbst näherkommt als je zuvor – weil man sich der Verletzlichkeit aussetzt, die ein anderer ermöglicht und absichert.

SM schafft eine einzigartige Intimität und Intensität zwischen zwei Menschen, die auf andere Weise kaum erreichbar ist. Es erfordert jedoch eine große Souveränität beider Partner, um diese Dynamik verantwortungsvoll zu gestalten. Beide lassen sich aufeinander ein, setzen sich der „Gefährdung“ aus und ziehen ihre innersten Empfindlichkeiten ins Licht. Doch an diesem Punkt wird der vermeintliche „Abgrund“ nicht zur Gefahr, sondern zu einem Weg, der zu neuen Horizonten führt.


Warum SM irritiert

Die gesellschaftliche Ablehnung von SM rührt oft daher, dass diese Leidenschaft die Normen unserer Ordnung stört. Viele Menschen verinnerlichen diese Regeln nicht nur als äußere Vorgaben, sondern auch als Orientierung für ihr Inneres. Sie verlassen sich auf festgelegte Vorstellungen von „richtig“ und „falsch“, um sich selbst nicht hinterfragen zu müssen.

Das führt dazu, dass SM schnell als „abnormal“ oder „pervers“ abgestempelt wird. Ein Beispiel dafür war der Skandal um den Film „Die flambierte Frau“ in den 70er Jahren. Darin verkörperte Gudrun Landgrebe eine Domina und Mathieu Carrière ihren Freier. Der Film brach mit sämtlichen damals akzeptierten Vorstellungen von Sexualität: Keine Zärtlichkeit, keine Weichheit, sondern eine rohe, archaische, wuchtige Lust. Diese Intensität schockierte, weil sie das archaisch-Menschliche berührte – das, was in uns allen schlummert, aber oft verdrängt wird.

Noch heute geistert das Bild des „Perversen“ in den Köpfen vieler Menschen, die keinen Zugang zu dieser Form von Sinnlichkeit haben. Besonders nach dem Erfolg von „50 Shades of Grey“ wird SM oft als Ausdruck psychischer Auffälligkeiten wahrgenommen, weil der Protagonist eine traumatisierte Kindheit hatte.

Natürlich gibt es im SM-Bereich Menschen mit psychischen Auffälligkeiten – wie in jedem anderen Bereich auch. Für manche mag SM eine Kompensationsfläche sein, die von Profilneurosen bis hin zu extremen Sadismen reicht. Doch darum geht es mir nicht, wenn ich von meinen Impulsen, Sehnsüchten und Lustmomenten spreche.


SM als bewusste Begegnung

SM setzt eine besondere Klarheit zu sich selbst voraus – und ebenso zum Partner. Wer seine Lust in dieser Tiefe teilt, lässt den anderen näher an sich heran als die meisten Menschen. Diese Nähe ist untrennbar mit einer intensiven Auseinandersetzung verbunden, die den anderen zu einem lebendigen Teil der eigenen Lust macht.

Im SM wird der Partner nicht nur ein Liebender, sondern auch ein Gegenüber, das Macht hat: die Macht, zu quälen, sich quälen zu lassen oder beides. Diese Dynamik schafft eine Einzigartigkeit, die sich vom sogenannten „Vanillasex“ unterscheidet.

Natürlich hat auch sinnlich-zärtlicher, weicher Sex einen wichtigen Platz – er gehört für mich untrennbar zum SM dazu. Doch SM gibt dem anderen eine Ausnahmestellung, eine Exklusivität, die über die körperliche Ebene hinausgeht. Es ist das Geschenk, sich völlig wehrlos, verwundbar und hilflos zu machen – und gleichzeitig die Stärke dieser Hingabe zu spüren.

Man atmet nicht nur mit dem Herzen. Man atmet mit der Seele.

Dienstag, 20. Februar 2018

Im Zimmer


Die Zimmereinrichtung entsprach, wie das gesamte Hotel dem schlichten Stil der späten achtziger Jahre. Das Bettgestell in Eiche hell mit leicht geschwungenem Kopfteil und angebauten Nachttischablagen. Die mehr funktionellen als schönen Nachtischlampen waren auf dem Rahmen des Kopfteiles befestigt, und bestanden aus einem mattsilbernen gebogenen, rohrförmigen Ständer, an dessen Ende sich die kleinen zur ebenso farblosen Bettwäsche passenden, cremefarbenen Lampenschirme in Form eines Kreiskegelstumpfes befanden. Die Laken und Kissen wirkten eher kühl und steif als gemütlich.
Ihr war bewusst, dass ihm das egal war, solange es Möglichkeiten gab, sie mit Ketten oder Seilen an dem Gestell des Bettes oder dem Lattenrost zu fixieren. Genau wie vor einem Jahr als er sie zum ersten Mal in dieses Zimmer führte, und in ihr dort das Verlangen schürte, sich ihm unterwerfen zu wollen, sich jenem Mann auszuliefern, den sie damals zum ersten Mal traf, der ihr Vertrauen allein durch die Macht seiner Worte gewonnen hatte. In ihren Tagträumen sieht sie immer noch wie sie ihm  damals die Arme entgegenstreckte um sich die kühlen Manschetten aus schwarzem Rindsleder anlegen zu lassen. Damals mehr mit der Angst, ihm nicht zu genügen, nicht dem zu entsprechen, was er von einer Sub erwartete, als jener vor dem, was er mit ihr tun könnte.  Damals war sie noch überrascht als er plötzlich die Edelstahlketten unter der Matratze hervorzog und die Manschetten mit Karabinern daran befestigte. Sie wundert sich noch heute, wie sorglos sie war, als sie sich auch Fesseln um ihre Fußgelenke legen ließ, um sich kurze Zeit später mit gespreizten Beinen wehrlos und nackt auf dem Bett ausgeliefert wiederzufinden. Inzwischen ist ihr bewusst, dass er kein Bett zum Kuscheln braucht und auch sie keines mehr will, zumindest nicht wenn sie mit ihm zusammen ist, wenn sie sich treffen um sich ihrer Passion hinzugeben, um gemeinsam dem Alltag zu entfliehen.
Wenn sie ihn nicht bei sich zu Hause besuchte, war dieses Zimmer Tempel ihrer Leidenschaft, das Bett ihr Altar, sie das Opferlamm, er ihr Herr und seine Worte ihre Bibel. Dazu brauchte es kein Luxushotel, sondern nur diesen puristischen Raum am Ende des Flures, neben dem Aufzugschacht. Noch nie hatte sich jemand daran gestört wenn er ihr dort den Hintern versohlte, wenn sie über seinen Schenkeln lag, auf dem erregend kühlen schwarzen Nappaleder seiner Hosenbeine.
Ihr war es gleichgültig, ob jemand etwas hören konnte, wenn sie mit hochgeschlagenem Rock und in den Kniekehlen baumelndem Slip die festen, lauten Schläge seiner Hand auf ihrem Hintern spürte, sie den Schmerz als besonders intensive Liebkosung empfand und dabei eine Nähe und Verbundenheit zu ihm fühlte wie in keiner anderen Situation.   
Ihm war es egal, ob jemand etwas hörte oder vermutete, wenn er sie mit dem Gürtel züchtigte, mit der Peitsche striemte oder der Tawse bestrafte. Ihm war es wichtig ihr den Schmerz zu schenken, den sie sich wünschte, den sie brauchte, oder verdient zu haben glaubte und mit dem er sie für ihre Hingabe belohnen konnte.
An diesem Tag waren sie wieder auf der Flucht, wollten Abtauchen in ihre kleine Welt, eine Komposition aus Macht und Ohnmacht, Dominanz und Devotismus schreiben mit Partituren aus lustvollem Stöhnen, schmerzerfüllten Schreien und den vielfältigen Klängen schmerzvoll- erregender Schläge auf nackter Haut.
Sie hatte die Anweisungen befolgt die er in dem Umschlag auf dem Bett für sie bereitgelegt hatte, hatte ihr Halsband angelegt und kniete seit unbestimmter Zeit nackt in dem Sessel in der Ecke. Es machte ihm Spaß sie warten zu lassen, mit ihrer Geduld zu spielen. Die Hände hatte sie im Genick verschränkt und nur den Vorhang im Blick, der auch aus jener Zeit stammen könnte in der sie noch das Mädchen war, als das sie sich jetzt über seinen Knien zu liegen wünschte. Schon zweimal dachte sie er würde kommen, doch jedes Mal verhallten die Schritte wieder im Flur, zu dem sie die Tür seinen  Anweisungen folgend nur angelehnt hatte.
Sie liebte und verfluchte ihn für diese Spielchen, die er nur spielen konnte weil sie ihm die Macht dazu gab, und es mit sich machen ließ.
Sie hasste ihn, weil ihr das Herz bis zum Halse schlug, jedes Mal wenn sie im Flur Schritte oder Stimmen vernahm, und sie liebte ihn, weil sich ihr Unterleib zusammenzog bei der Vorfreude, auf das was sie erwarteten würde, weil sie wieder spüren würde dass sie liebte, begehrte, achtete und respektierte, dass sie Frau und Sub war, dass sie sein durfte wie sie war, dass sie sich frei fühlen konnte in seinen Fesseln und geliebt durch seine Schläge.
Der Vorhang bewegte sich leicht und sie spürte den Windzug zwischen ihren feuchten Beinen als sich die Tür fast geräuschlos öffnete.