Über mich

Mein Lebenssinn besteht darin, das Leben so anzunehmen, wie es ist – ihm mit Achtsamkeit zu begegnen und all seine Facetten zu erleben: Glück und Leid, Freude und Traurigkeit, Ängste und Hoffnung. Für mich bedeutet das, das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren. Ein Teil davon ist meine Neigung zu den Spielarten des BDSM. Dieser Blog spiegelt all das wider, was mich bewegt – viele Einträge widmen sich dem Thema BDSM, aber längst nicht alle, denn BDSM ist ein Teil meines Lebens, jedoch nicht das gesamte Leben. Hier geht es um den Balanceakt zwischen den intensiven Gefühlen, die BDSM hervorrufen kann, und den einfachen, oft unbeachteten Momenten des Alltags. Um alles, was das Leben ausmacht – von Leidenschaft, Kontrolle und Hingabe bis zu den leisen, stillen Augenblicken, die uns oft erst auf den zweiten Blick berühren. Ich lade dich ein, dich hier umzusehen und hoffe, dass du dich willkommen fühlst.

Mittwoch, 12. Juni 2024

Ich bin Christ aber....





Ja, ich bin Christ. Aber…

Mein Christsein drückt sich nicht in der Häufigkeit meiner Gottesdienstbesuche aus. Es zeigt sich nicht im regelmäßigen Lesen der Bibel oder im Versuch, andere zu missionieren. Mein Christsein wird nicht an der Reinheit meiner Seele gemessen oder an der Abwesenheit von Schuld. Und es zeigt sich nicht darin, dass mich Pastoren oder Pfarrer im Namen Gottes von meinen Sünden freisprechen können.

Es ist nicht das Zeichen meines Christseins, die andere Wange hinzuhalten, wenn man mir auf die rechte schlägt. Aber es bedeutet auch nicht, Gewalt mit gleicher Gewalt zu vergelten. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist nicht immer Ausdruck meines Christseins, denn es gibt Menschen, die diese Liebe nicht verdienen. Sie treten mit Füßen, was die Schöpfung hervorgebracht hat, säen Zwietracht, Terror und Hass. Solchen Menschen kann ich nicht mit Liebe begegnen. Ich begegne ihnen mit unchristlicher Verachtung. Doch wenn sie erkennen, was sie getan haben, und den Weg der Wertschätzung des Lebens wiederfinden, bin ich bereit, ihnen mit christlicher Vergebung zu begegnen.

Es gibt auch Menschen, die mehr Liebe verdienen, als ich in manchen Momenten mir selbst geben kann. Sie verdienen mehr als nur meine Nächstenliebe.

Mein Christsein zeigt sich im Dienst an anderen Menschen – durch direkte Hilfe oder durch Akzeptanz ihrer Taten, Gedanken, Religion oder Herkunft. Sollte es einen Gott geben, denke ich, dass er es wichtiger finden würde, den Menschen zu dienen, als von ihnen Ehrerbietung zu erwarten.

Mein Christsein zeigt sich darin, dass ich das mir gegebene, wunderbare und einzigartige Leben respektvoll nutze – um zu hinterfragen, zu zweifeln und zu interpretieren. Es zeigt sich in meiner Toleranz gegenüber anderen und in der Akzeptanz ihrer Sichtweisen, solange diese nicht aus einer radikalen, fundamentalistischen oder menschenverachtenden Denkrichtung stammen.

Mein Christsein zeigt sich darin, dass ich für meine Fehler nicht nach Absolution bei Dritten oder Höheren suche, sondern dort um Vergebung bitte, wo ich mit meinen Fehlern anderen Schaden zugefügt habe. Es zeigt sich vor allem im Wunsch, weder meinem Nächsten noch mir selbst Schaden zuzufügen.

Mein Christsein zeigt sich darin, dass ich den, der mich verletzt hat, darauf hinweise, dass er mir Schaden zugefügt hat. Ich weise ihn darauf hin, dass er einen falschen Weg eingeschlagen hat, und gebe ihm die Chance, sich zu entschuldigen und zurückzukehren auf den Weg der Achtsamkeit.

Mein Christsein erlaubt es mir, trotz des Balkens in meinem eigenen Auge auf den Splitter im Auge meines Bruders hinzuweisen, damit auch er klarer sehen kann und ich mich von meiner eigenen Schwäche befreie.

Fast 50 Jahre bin ich in einem christlichen Land erwachsen geworden. Das Rüstzeug der christlichen Erziehung, das mir von Eltern, Lehrern und der Kirche vermittelt wurde, habe ich dankbar angenommen, um mein Leben zu führen und zu gestalten.

Für mich beschränkt sich mein Christsein vielleicht auf den respektvollen Umgang mit meinen Mitmenschen, auf Achtsamkeit gegenüber allem Leben und der Schöpfung. Es gründet auf Toleranz, Respekt und Liberalismus, auf der Achtung vor der Demokratie. Wenn aber jeder Christ – und jeder Anhänger anderer Religionen – sein Denken und Handeln danach ausrichten würde, und wenn religiöse Schriften nicht zum Selbstzweck erhoben würden, wäre die Welt ein besserer und friedlicherer Ort.

Vielleicht mag es bequem erscheinen, sich seine Religion selbst zu interpretieren. Aber es ist besser, als sich keine Gedanken darüber zu machen. Vielleicht ist es bequem, sich eigene Fehler einzugestehen und zuzulassen. Aber es ist besser, als sich an Worte heiliger Schriften zu klammern, die aus einer ganz anderen Zeit stammen und, wenn sie zu eng ausgelegt werden, viele Wege zu einem erfüllten Leben versperren können. Vielmehr sollten diese Schriften ihre ethische Aussagekraft auf die heutige Zeit übertragen und im täglichen Leben umgesetzt werden.

Ein achtsamer, respektvoller und toleranter Umgang mit uns selbst, mit anderen Menschen und mit der Umwelt – das Erkennen von Fehlern bei uns und anderen, das Eingestehen und Verzeihen dieser Fehler und der Versuch, Schaden zu vermeiden – das ist der Schlüssel zu einem zufriedenen Leben. So gehe ich ohne schlechtes Gewissen und mit aufrechtem Gang durchs Leben und kann mich im Spiegel anschauen und mir sagen: „Ich mag mich, und ich bin stolz darauf, Christ zu sein.“

Diese Worte sind meine Gedanken und Überzeugungen und sollen nicht als Verurteilung derer verstanden werden, die ihre christliche Überzeugung anders auslegen und leben. Sie sind vielmehr ein Appell an Verständnis und Toleranz für jene, die glauben, dass Religionen, ganz gleich welcher Bekenntnisrichtung, in Einklang mit Liberalismus und einer respektvollen Weltanschauung stehen sollte. 

Dienstag, 16. Januar 2024

Rationalität

 

Rationalität bezieht sich auf die Fähigkeit des logischen Denkens, vernünftige Entscheidungen zu treffen und Handlungen aufgrund von klaren Überlegungen und Argumenten zu leiten. Es bedeutet, rationale Schlussfolgerungen basierend auf Fakten und Vernunft zu ziehen.

Die Ereignisse der Weltgeschichte und Weltpolitik laufen in den letzen Jahren jenseits dessen ab, was wir mit unserer Rationalität erfassen können. 

Wer hätte vor 8 Jahren gedacht, dass ein Narzisst Präsident einer Weltmacht werden kann, wer hätte geglaubt dass er jetzt wieder große Chancen hat, dieses Amt zu bekommen, obwohl er zu verfassungsfeindlichem Aufruht angestiftet hat?
Wer hätte vor zehn Jahren geglaubt dass ein gutes Viertel unserer Bürger Sympathien für eine Partei in sich trägt, die Demokratie und Menschenrechte mit den Füßen tritt? 
Wer hätte vor fünf Jahren geglaubt dass in Europa ein Krieg toben könnte, der Berlin näher ist als der Ballermann auf Mallorca? 
Wer hätte vor einem Jahr gewusst dass zwischen Israel und Palästina wieder ein derart verheerender Krieg entstehen würde? 
Können wir dem noch mit unserer rationalen Denkweise begegnen?
Wir können diskutieren, unsere individuelle Meinung kundtun, über Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, darüber was nach diesem oder einem anderen Krieg kommt, wer oder was auf Putin folgt, wissen kann es aber keiner von uns. 
Auch ich weiß es nicht, ergebe mich jetzt auch der Gefahr meinen individuellen Gedanken Raum zu geben, zu fragen was aus der lange angekündigten Frühjahrsoffensive der Ukraine geworden ist, ob Meldungen über ein zerstörtes russisches Kriegsschiff, ein abgeschossenes Flugzeug oder der Rückgewinn eines völlig zerstörten 100-Seelen-Dorfes wirklich ein Erfolg sind?
Meine individuellen Gedanken… die sagen dass die Zeit gegen die Ukraine spielt, ihr größter Geldgeber, die USA ihren Schwerpunkt auf den Wahlkampf setzt, und die transatlantische Finanzierung ihres Krieges sich drastisch reduziert, genauso wie jeder protestierende Landwirt in unserem Land Die Frage stellt, wieso er den Gürtel enger schnallen muss, um diese Auseinandersetzung zu finanzieren. 
Ich bitte mich nicht falsch zu verstehen, meine Gedanken entsprechen nicht meinen Wünschen nach entsprechendem Handeln, im Gegenteil bin ich dafür mehr zu tun, lieber gestern als heute. Ich klage dieses lamentierende Zaudern unserer Regierung, allen voran des auch von mir gewählten Kanzlers an, die Ukraine zu bedienen um sie wehrhaft zu machen, warum immer erst wochen- und monatelang zu diskutieren um dann dich zu liefern? 
Zurück zur Rationalität, die sagt, schlimmer kann es nicht mehr kommen…
aber…
würde es wundern wenn 
- die Demonstrationen der PIS in Polen morgen in einen Volksaufstand übergingen?
- China morgen Taiwan überfallen würde?
- die AFD stärkste Partei im Osten wird? 
- der Gaza-Krieg einen Flächenbrand im nahen Osten auslöst? 
Bleiben wir lieber rational, diskutieren über Dinge deren Ausgang wir nicht kennen und bleiben guter Hoffnung

Mittwoch, 9. August 2023

An meinen Enkelsohn

 Lieber Anton,


Voller Liebe und Dankbarkeit schreibe ich diese Worte an dich, während du gerade erst in diese Welt eingetreten bist. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie glücklich und stolz ich bin, dein Großvater sein zu dürfen. 


Du bist wie jeder Mensch , ein Wunder. 


Ich möchte dir meine Wünsche für deine Zukunft mitgeben. 


Ich wünsche dir dass du nicht zu letzten, sondern zur nächsten Generation gehörst, einer Generation, die es vielleicht, hoffentlich besser macht als die vorherigen, auch besser als meine.


Ich würde dir wünschen, genauso sorglos und unbedarft aufwachsen zu können, wie es meiner Generation vergönnt war, habe aber die Angst und Vermutung, dass diese Zeiten für immer vorbei sind. Bei uns war das Klima zwar nicht immer prima, aber auch kein Besorgnis erregendes Thema, Krieg in Europa genauso unvorstellbar wie rechtsextreme Parteien in der Regierung und Verschwörungstheoretiker auf die Sichtung von Ufos beschränkt.


Deshalb wünsche ich dir, dass du nie die Hoffnung und den Glauben verlierst, an eine Zukunft , in der das Wohl der Menschheit über nationalen Interessen steht, und die Schneiden der Schere zwischen arm und reich sich wieder annähern.


Doch zunächst wüsche ich dir, dass dir das Leben in deinen ersten Jahren stets eine Fülle an Freude bringen wird und du eine sorglose Kindheit leben und erleben darfst. Ich hoffe, dass du jeden Moment in vollen Zügen auskosten kannst, dass du lachst, spielst und die Welt mit kindlichen Augen und kindlicher Neugier entdeckst und deine Eltern (und Großeltern) zum Staunen bringst.


Mögen die kleinen Dinge, die wir Erwachsenen so oft übersehen, dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern.


Mögest du Mut haben, deine Träume zu verfolgen. Ich wünsche mir, dass du immer den Glauben an dich selbst bewahrst und nie aufhörst, an das Unmögliche zu glauben. Neugier und Entschlossenheit sollen dich auf deinen Wegen begleiten, und dir Gelegenheiten schaffen und Chancen zeigen.


Ich wünsche dir auch, dass dein Herz mit Empathie und Mitgefühl erfüllt sein wird. ich hoffe, dass du immer den Blick für die Schönheit in dieser herausfordernden Welt behält, und anderen Menschen mit Liebe und Verständnis, Akzeptanz und Toleranz begegnest


Ich wünsche dir Ruhe und Gelassenheit, besonders dann, wenn du mit Hindernissen konfrontiert wirst. Das Leben ist voller Herausforderungen, und mit jeder Hürde, die du überwindest, wirst du gestärkt hervorzugehen.


Ich wünsche dir, dass du die Schönheit der Natur zu schätzen lernst, und die Notwendigkeit des Achtsamen Umgangs damit erkennst und lebst. Unsere Welt mit ihrer Natur ist unser wertvollstes Gut, das es zu schützen gilt, damit auch deine Kinder und Enkel die gleiche Faszination und Freude daran erleben können wie du.


Möge dein Lebensweg von Liebe, Glück und Erfüllung gepflastert sein. Du bist ein einzigartiges Geschenk für uns alle, und ich bin so dankbar, dass ich dich noch eine Weile auf deiner Reise begleiten darf.

Montag, 9. Januar 2023

Das zweite erste Date

 

„Schlüssel liegt morgen Punkt 18:00 unter der Fußmatte bereit. Schließ die Wohnung auf und schreibe mir wenn du drinnen bist. Sei pünktlich!"
Seine Nachrichten wie immer knapp und formlos, keine lieben Grüße und keine Smilies. Anfangs war ihr diese Form der Unterhaltung befremdlich, mittlerweile hatte sie sich aber an den Stil gewöhnt und fand diese kühle Form sogar irgendwie reizvoll und passend. Klare Ansagen. 
Die Adresse hatte er ihr schon zuvor in einer Mail mitgeteilt in der sie sich für dieses etwas andere Date verabredet hatten. 
Mindestens fünf Jahre ist es her seit sie ihr bisher erstes und letztes gemeinsames Treffen hatten, und sind sich seitdem nicht mehr begegnet, bis sie sich vor Kurzem in einem Onlineforum wiederentdeckt hatten. Sie war ihm schon früher aufgefallen, aber es war nicht seine Art, jemanden nachzulaufen oder sich aufzudrängen. Kurze Zeit später aber schrieb sie ihn an, und aus belanglosem Chat entwickelte sich ihr Interesse an einem Wiedersehen. 
Es fühlte sich an wie ein zweites erstes Date. 
Sie war damals noch sehr unerfahren aber er verstand es, Ihre Neugier an den Spielen mit Dominanz und Unterwerfung zu wecken. 
Sie behielt das Treffen in reizvoller Erinnerung und doch war sie nicht an einer Wiederholung interessiert. Er machte keinen Hehl daraus, dass er verheiratet war, seine Partnerin sein Tun akzeptierte und respektierte und er ihre Begegnung als Abwechslung vom und Flucht aus dem Alltag verstand, während sie auf der Suche nach dem Einen war. 
5 Jahre sind seitdem vergangen. Sie konnte erfüllende und enttäuschende, wohltuende und verletzende Erfahrungen sammeln, und mit verschiedenen Partnern die Vielfalt des BDSM kennenlernen. Nur ihr Wunsch den Einen zu finden hatte sich bisher noch nicht erfüllt. Daher war jetzt ihre Bereitschaft die Chance des Augenblickes zu nutzen statt das Hindernis einer gemeinsamen Zukunft zu fürchten größer als damals. 
Mit Kribbeln im Bauch hob sie zum angegebenen Zeitpunkt die Fußmatte hoch und ergriff den Schlüssel. Das Kribbeln verstärkte sich als sie ihn ins Schloss steckte, aufschloss, die Klinke herunterdrückte und die Tür öffnete. 
Zeitgleich summte ihr Handy. Eine WhatsApp von ihm: 
„Auf dem Tisch liegt eine Rose und ein Umschlag mit der Nr.1. Nimm die Rose und geh nach Hause falls du dir unsicher bist, ansonsten öffne den Umschlag und folge den Anweisungen."
Ihr Herz schlug bis zum Hals.
Sie öffnete das Zimmer und trat ein. Die bodenlangen Vorhänge waren zugezogen, von einer Stehlampe war das große Zimmer schwach beleuchtet , irgendwoher lief dezente Hintergrundmusik. 
Rechts neben dem Eingangsbereich war eine Tür. Links entlang der Wand eine weiße, aufgeräumte Küchenzeile, an deren Ende ein schwarzes , mit Büchern und anderen Dingen gefülltes Regal als Raumteiler den Küchen- und Ess- vom Wohnbereich trennte. Am Ende des Raumes schien es rechts in ein weiters Zimmer zu gehen. 
Auf einem runden massiven Tisch aus hellem Holz der sich gegenüber der Küchenzeile befand, lag ein Umschlag unter einer schwarzen Rose. Er trug die Nummer 1. 
Sie nahm die Rose und den wattierten Umschlag, setzte sich auf einen Stuhl und öffnete das Couvert. 
In dem Umschlag lag ein schwarzes, spitzenbesetztes Satinhalsband und eine Nachricht: 
"Schön, dass du meiner Einladung gefolgt bist, ich werde dich in ca. 20 Minuten beehren, bis dahin hast du noch einige Aufgaben zu erfüllen: 
Ziehe das Satinhalsband an. Solange du es trägst wirst du mir gehören und ich darf mit dir machen was ich möchte. Du kannst es jederzeit ablegen und das Spiel beenden. Du kannst das Band auch zurück in den Umschlag stecken, den Wasserkocher anstellen und wenn ich komme trinken wir einfach einen Tee zusammen.
2. wenn du dich aber für das Band entscheidest nimm den zweiten Umschlag und öffne ihn. 

„Was mach ich nur hier“, dachte sie. Tausend wirre Gedanken schossen ihr durch den Kopf, aber sie spürte dass ihr Tun das war, was sie wollte und ihre aufsteigende Erregung tat ihr Übriges. Eine Mischung aus Verlangen und Neugier lässt sie das Band anlegen.
Sie öffnet den Umschlag mit der Ziffer Zwei, indem sich eine weitere Nachricht befand: 
Wen du magst, geh ins Bad und mache dich frisch. Dann gehe zur Couch. 
Dort liegen viele Gegenstände. Lege alle, die du nicht möchtest auf den Boden. Wenn du fertig bist gehe zum Bett und entkleide dich bis auf die Unterwäsche. Nimm den bereitliegenden Seidenschal und lege dich mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf die Matratze. 
Die Aufregung drückte ihr auf die Blase. Richtig vermutete sie das Bad rechts neben dem Eingangsbereich und suchte den Raum auf. Während sie sich erleichterte und anschließend etwas frisch machte schaute sie sich um. 
Eine deckenhohe Glasscheibe trennte eine sehr große, moderne und barrierefrei Dusche von dem übrigen Raum ab. Bequem könnte sie nicht nur um Wasser zu sparen von zwei Personen gleichzeitig verwendet werden. Wasserspritzer und der Geruch von Seife zeugten von kürzlicher Benutzung. 
Ob er da schonmal.... schnell verwarf sie wieder den Gedanken. 
Der Spiegel über dem Waschbecken war von einem matten umlaufenden Licht eingerahmt, welches ihr vom zurückgeworfenes Bild in angenehmer Beleuchtung erscheinen ließ. Auf der Vormauerung neben dem Waschbecken stand sein Parfum, Egoiste von Chanel. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie wusste dass für ihn Dominanz nichts mit Egoismus zu tun hatte, sondern mehr aus Geben und Schenken denn aus Nehmen und Rauben bestand. Sie war hungrig danach beschenkt zu werden, und war jetzt endgültig bereit sich zum Dank ihm zu schenken, hinzugeben. Sie roch kurz an dem Duftwasser und inhalierte den würzigen Geruch. Erneut spürte sie die Aufregung bei dem Weg zur Couch.

Auf der großen Couch, die mehr zum Liegen denn Sitzen geeignet erschien, lag eine Kerze, eine Tube Gleitcreme, ein Plug aus Edelstahl, ein Wildlederflogger, eine Rosshaarpeitsche, eine Reitgerte, ein Rohrstock, ein Paar mit einer Edelstahlkette verbundene Brustwarzenklemmen, ein Massagestab und diverse Seile.
Mit zitternden Händen legte sie Gleitcreme, Plug, Reitgerte, Rohrstock und Brustwarzenklemmen auf den Boden, auf dem Weg ins Schlafzimmer drehte sie nochmal um und legte Gerte, Rohrstock und die Klemmen zurück aufs Sofa. Die Klemmen waren mittels Stellschrauben einstellbar und sicher würde er sie im Falle des Falles behutsam einsetzen. 
Auf dem Glastisch neben dem Bett brannte eine Kerze in einem roten Glas. Sie verströmte einen sinnlichen Duft. Unter der Matratze und Bettrahmen an Kopf- und Fußende des Bettes kamen Edelstahlketten heraus, an deren Ende mit Karabinern schwarz- rote Ledermanschetten befestigt waren. Zwei Kissen lagen auf der Matratze, eine Decke war nicht vorhanden. Herzförmig lag ein roter Seidenschal in der Mitte und wartete auf seine Bestimmung. 
Sie legte ihr Neckholderkleid ab und stand schon nur noch in Dessous in dem gut aufgeheizten Raum. Dann kniete sie sich aufs Bett, ergriff den Schal und verband sich die Augen. Mit zu einem X ausgebreiteten Armen und Beinen legte sie sich auf die Matratze.
Obwohl sie nur noch mit String, halterlosen Strümpfen und BH auf dem Bett lag, wurde ihr heiß. Zudem merkte sie dass sie zwischen ihren Beinen immer feuchter wurde. 
Endlose Minuten vergingen bis sie das Türschloss hörte, und er wortlos den Raum betrat.
Etwas wurde durch den Raum geschoben und stoppt am Bettende, ein Stuhl?
"Sehr schön, das du meiner Einladung gefolgt bist , und dann auch noch so gehorsam, das gefällt mir gut." 
Dann fixierte er ihre Gliedmaßen mit den Manschetten, und ihr wurde bewusst dass es ihr so nicht mehr möglich war, das Band abzulegen und das Spiel zu beenden .

Freitag, 24. Juni 2022

Vollmondnacht II



SSie kannte das Gefühl nur allzu gut – die Mischung aus Nervosität, Unruhe, Unsicherheit und aufkeimender Vorfreude. Besonders in den Nächten des Vollmonds war er oft ungestüm und ohne Hemmungen. Doch trotz dieser wilden, ungezähmten Seite wusste sie, dass sie ihm vertrauen konnte. Er überschritt keine Grenzen, hielt sein Wort, und sie wusste, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. Dieses Vertrauen gab ihr die Freiheit, sich ihm vollkommen hinzugeben, sich in seiner Nähe zu verlieren und in ihrer Hingabe zu versinken, die tiefe Erfüllung ihrer Devotion zu spüren.

Es war ein schwülwarmer Juliabend. Sie spürte schon den ganzen Tag, dass er es heute wieder besonders genießen würde, seine grenzenlose Macht über sie auszuspielen. Schon in der Frühe, gleich nach dem Aufwachen, hatte er sich ihrer ohne viele Worte bedient, um seine Lüste zu befriedigen. Dann spürte sie den ganzen Tag, dass er etwas plante. Sie liebte seine phantasievollen Spiele und trotz der Unsicherheit, was kommen möge, verspürte sie, nicht zuletzt wegen der Liebeskugeln, die er sie schon seit Stunden tragen ließ, ein unstillbares Verlangen, dass das Spiel beginnen möge, dass er den Löwen rausließ, und dass er ihre Göttin zitternd in der Ecke kauern ließ.

Sie standen nun auf dem Waldparkplatz. Obwohl sie bereits eine kurze Outdoorsession hinter sich hatten, war dieser Moment dennoch von besonderem Reiz.
Sie stand in Shorts und Turnschuhen auf dem Parkplatz, hatte ein altes Hemd von ihm an, unter dem sie keinen BH tragen durfte. Sie spürte, wie ihre Brustwarzen sich an dem derben Stoff rieben und vor Erregung verhärteten.
Er ging an den Kofferraum und nahm ein Seil heraus.
"Streck bitte deine Hände vor...", kam die knappe Ansage.
"Das kann jetzt aber nicht dein Ernst sein...", begann sie und stockte, als sie bemerkte, wie unnötig und fehl am Platz die Bemerkung war.
Sie streckte die Arme vor, und ließ sie sich zusammenbinden.
Das Seil war etwas länger und nachdem ihre Arme zusammengebunden waren, öffnete er ihr Hemd bis zum Bauchnabel und zog sie dann hinter sich her Richtung Wald.
Es war ein bizarres Bild, wie sie wie eine Sklavin am Seil durch die Nacht geführt wurde, ihre Brüste halb entblößt, von dem hellen Vollmondlicht angestrahlt.
Die totale Stille wurde nur gelegentlich von einem entfernten Donnerrollen unterbrochen, welches dem am Horizont sich austobenden Wetterleuchten folgte.
Sie wurde tiefer und tiefer in den Wald geführt. Trotz oder wegen dieser Situation spürte sie ein stetig wachsendes Verlangen, sie genoss die Situation, zu spüren, dass sie ihm gehörte, seinem Willen ausgesetzt, seiner Macht ausgeliefert war.
Nach einigen Biegungen verließ er den Weg und wandte sich zwischen den Bäumen einem kleinen Hügel hinauf.
Plötzlich raschelte es und ein Reh sprang vor den beiden davon. Ihr blieb fast das Herz stehen vor Schreck, aber er zog sie unbeirrt weiter hinauf.
Auf dem Hügel war eine Lichtung, die nur mit wenigen Bäumen bewachsen war.
Mitten auf der Lichtung stand eine große Eiche, zu der er seine Gespielin führte.
Der Schrei eines Kauzes durchdrang die Stille, und das Gewitter kam langsam näher. Statt Wetterleuchten erhellten entfernte Blitze gelegentlich die groteske Szene.
Er löste das Seil und öffnete ihr Hemd.
Trotz der Schwüle der Nacht fröstelte sie leicht. Er griff sie hart an ihrem Pferdeschwanz, zog ihren Kopf nach hinten und gab ihr einen tiefen Kuss, während er mit der anderen Hand zwischen ihre Beine griff. Deutlich konnte er die verräterische Feuchtigkeit ihres unbändigen Verlangens fühlen.
"Du weißt, dass du das brauchst, mein Engel..." flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr. "Und du weißt, dass ich mit dir machen darf, was ich will, denn du gehörst mir. Umarme jetzt den Baum wie deinen Liebsten!"
Mit diesen Worten stieß er sie grob gegen den Baum, und sie legte gehorsam die Hände um den Stamm. Er band auf der anderen Seite ihre Hände wieder zusammen, sehr darauf bedacht, keine Bewegung mehr damit zu ermöglichen. Die raue Rinde des mächtigen Stammes presste sich derb gegen die Brüste der Gefesselten und liebkoste diese bei jedem Atemzug einer groben Zärtlichkeit gleich.
Er trat hinter die Wehrlose. Mit einem Messer schnitt er das Hemd oben leicht ein und riss es mit einem kraftvollen Ruck fast bis hinunter auf.
Die ersten Gewitterwolken zogen am Mond vorbei und verdunkelten ihn gelegentlich. Immer häufiger erhellten Blitze dafür die Nacht, und ein ungewohnt warmer Wind strich wie eine zarte Liebkosung über die nackte Haut der gebundenen Frau.
Er öffnete ihre Shorts und zog sie nach unten. Seinem Befehl gehorchend trug sie keinen Slip darunter.
"Spreiz deine Beine!" kam der knappe Befehl, dem sie umgehend folgte. Wieder griff er derb an das Zentrum ihrer Lust und führte seine feuchten Finger dann an seinen Mund. Es erregte ihn, ihr Verlangen zu schmecken, und es bereitete ihm ein irrsinniges Vergnügen, sie wieder und wieder über die Gipfel ihrer Lüste zu lecken, wenn er sie nicht gerade als seine Sub bespielen wollte.
Jetzt hatte er aber anderes mit ihr vor.
Sie spürte etwas Kühles zwischen ihren Beinen, und schon hatte sie die erste Kugel eingeführt bekommen. Zwei weitere folgten umgehend. Sie waren schwerer als die, die er sonst einsetzte, um im Alltag in ihrer Erinnerung zu bleiben.
"Mein Schatz, ich möchte, dass du dich konzentrierst und beherrschst. Sollten die Kugeln herausfallen, werde ich dir deine feuchte Spalte peitschen."
Ihr Gebieter nahm ein weiteres Seil, legte es zur Doppelschlinge und band es um ihre Hüften, nachdem er das Hemd vollends weggerissen hatte. Auf der anderen Seite des Stammes zog er daran, sodass ihre Lenden eng an den Stamm gepresst wurden und sie die grobe Struktur der Rinde auch an ihren Oberschenkeln spüren konnte. Er band es zu einem festen Knoten.
Noch einmal trat er hinter sie und legte ihr das Band an, welches Zeichen ihrer Zugehörigkeit darstellte.
"Du bist mein, du gehörst mir, du bist mir ausgeliefert und wirst meine Macht spüren. Du bist wehrlos und wirst willenlos werden..."

Er wusste, was diese Worte in ihr bewirkten, zumal er dabei seine Hände über ihre zarte, weiße Haut vom Nacken bis zu den Kniekehlen wandern ließ und ihr dabei eine Gänsehaut heraufbeschwor.
Ihr Verlangen, ihre Erregung, ihre Lust wurden ständig größer. Sie glaubte, ihren Herzschlag bis zwischen ihre Beine zu spüren, und das notwendige Anspannen des Beckenbodens, um die Kugeln zu halten, tat sein Übriges.
Aus den Augenwinkeln sah sie, dass er die mehrschwänzige Riemenpeitsche aus dem Rucksack nahm.
"Ich liebe dich...", hauchte er in ihr Ohr. "Aber ich muss es tun. Sieh es nicht als Strafe an, sondern als Spiel und Belohnung. Heute Nacht bist du nicht meine Subbie, sondern meine Sklavin. Deine einzige Aufgabe ist es, der Befriedigung meiner Lüste und Gelüste zu dienen. Du wirst mich mit 'mein Herr' anreden und all meine Anordnungen sofort und genau ausführen. Ich möchte keinen Widerwillen oder Zögern erkennen, sondern bedingungslosen, sofortigen Gehorsam. Hast du verstanden?"
"... ... Ja", kam es zögerlich, und schon spürte sie den brennenden Schmerz der Martinet, die in das Fleisch ihres nackten Rückens biss.
"Das heißt ja, mein Herr. Rede ich denn so undeutlich?"
"Ich wollte...", und schon knallte die Peitsche das zweite Mal auf ihren Rücken, und offensichtlich kam die Wirkung jetzt auch in ihrem Kopf an.
"Nein, mein Herr, Sie sprechen nicht undeutlich. Ich bitte um Entschuldigung."
Er trat neben sie, fasste sie am Nacken und gab ihr einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss, während er mit der anderen Hand den Zustand ihrer Erregung prüfte. Als er ihre Klitoris berührte, war es, als würde ein Stromschlag ihren Körper durchfahren.
"Wie geil du schon bist. Am liebsten würde ich dich sofort hier auf den Waldboden knien lassen und umgehend nehmen. Aber auch ich muss meine Gelüste zügeln. Die Lust und Gier in deinen Augen steigert auch die meine und führt in höchste Höhen und tiefste Tiefen."
Mit diesen Worten drang sein Finger in ihre Vagina ein und umspielte die Kugeln.
Sie begann zu schwitzen. Eine Schweißperle rann ihren Nacken herunter, und er leckte sie auf. Wilde Küsse bedeckten jetzt ihr Gesicht, ihren Hals, ihren Mund. Die Zungen der Liebenden suchten und fanden sich, umspielten sich und verschmolzen zu einer Einheit. Ihm fiel es schwer aufzuhören.
"Schon besser, meine Süße. Damit es auch so bleibt, wirst du jetzt noch zehn Peitschenhiebe erhalten. Nicht auf deinen süßen Hintern – dafür bleibt noch genug Zeit –, sondern auf deinen Rücken, so wie früher ungehorsame Sklavinnen und Dienerinnen ausgepeitscht wurden.
Bist du bereit?"
"Ja, mein Herr."
Er ließ sie los, und als er die Hand zwischen ihren Beinen wegnahm, blieb ein langer Faden ihres Lustschleims an seinem Finger hängen, den er genussvoll ableckte, bevor er sich hinter ihr aufstellte, um ihr die besondere Form seiner Verehrung und Zuwendung mit der Riemenpeitsche zu schenken.
Der aufkommende Wind kündigte das Näherrücken des Gewitters an. Äste der alten Eiche krächzten und knarrten, und immer rascher vorbeiziehende Wolken schienen das Licht des Mondes an- und auszuschalten.
Ohne Vorwarnung traf sie der erste Peitschenhieb von ihrem rechten Schulterblatt abwärts über ihren Rücken. Der Schmerz war unangenehm, zum einen wegen seiner physischen Wirkung, zum anderen traf er sie aber auch anders in ihrer Psyche. Bisher hatte er sie immer nur auf den Hintern geschlagen, eine Form der Züchtigung, die in ihr doch aufgrund ihrer durchaus stimulierenden Wirkung immer sehr ihre Libido beflügelte.
Bei dem Schmerz der herabsausenden Peitschenriemen, die ihren Rücken in ein Flammenmeer verwandelten, waren es nicht die Schläge selbst, die sie auf faszinierende Art erregten, sondern die ihr mit jedem Hieb bewusster werdende neue, unbekannte Rolle, Sklavin des Augenblicks zu sein. Wehrlos durch die Seile, machtlos durch seine Aura und willenlos durch die Peitschenhiebe, die sie in den Abgrund ihrer Rolle trieben.
Wehrlos, machtlos, willenlos... Und sie konnte es plötzlich fühlen, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Sie fühlte sich frei, unendlich frei. Sie spürte die Peitschenhiebe als Liebkosung ihrer Seele, das Flammenmeer ihres Rückens als Schild und Schutz vor dem Bösen. Ihr innerer Widerstand zerplatzte wie eine Seifenblase, sie lebte nur den Augenblick, den Moment.
Sie spürte nicht, wie ihr die Kugeln entglitten, und erst ein greller Blitz und der darauffolgende Donnerschlag holten sie zurück aus den Tiefen ihrer Emotionen.

Montag, 14. März 2022

Vollmondnacht I


„Sei bereit.“



Nur eine kurze Nachricht, zwei Worte, die wie ein Blitz in ihr Herz trafen. Sofort stieg der Puls, das Blut raste durch ihre Adern.

Der Tag hatte bereits katastrophal begonnen. Beim Frühstück hatte sie sich den Kaffee über die neue weiße Jeans geschüttet. Sie musste sich umziehen, war spät dran, und natürlich waren alle Parkplätze besetzt. Als sie endlich zur Arbeit kam, die spöttische Bemerkung dieser Kollegin: „Bis du kommst, sind andere schon wieder müde.“ Lisa hätte ihr am liebsten die Augen ausgestochen, doch gleichzeitig war sie kurz davor, in Tränen auszubrechen. Wortlos drehte sie sich um, aus Angst, dass ihre Stimme brechen würde, wenn sie sich wehren wollte. Am liebsten hätte sie alles hingeschmissen, einfach weggelaufen, irgendwohin, egal wohin. Sie fühlte sich ausgebrannt, leer, unfähig, die vier Wochen bis zum Urlaub noch durchzuhalten. Es war einfach zu viel. Und dann diese Nachricht. Ein kleiner Funke, der plötzlich das Gefühl in ihr weckte, dass sie noch lebte. Dass da jemand war, der an sie dachte, der mit nur zwei Worten in einem unscheinbaren Messenger-Nachricht ihre Welt in Aufruhr versetzen konnte – ihr Herz zum Rasen und das Blut in ihren Adern gleichzeitig gefrieren ließ.

Acht Wochen waren seitdem vergangen. Zuerst war es nur die Annonce, die sie faszinierte, und ihre Neugier trieb sie an, mehr über den geheimen Absender herauszufinden.

„Blüten der Rose“
„Wenn dich nicht nur die Blüten der Rose mit ihrem Duft betören, sondern auch die Dornen dich fast noch mehr faszinieren, bist du vielleicht die Richtige. Du solltest nicht vom Prinzen auf dem weißen Ross träumen, sondern eher vom schwarzen, geheimnisvollen Ritter, der sich mit seinen Waffen nicht minder machtvoll für dich einsetzen würde, wenn du dich ihm unterwirfst. Sportlicher Endvierziger, niveauvoll und humorvoll, gesund und gepflegt, offen und liberal nach außen, aber konservativ und mit traditionellem Rollenverständnis in der Beziehung zu Frauen, sucht eine bindungswunschresistente, neugierige Mitspielerin – nicht nur für Ritterspiele und Rosenzucht. Solltest du dich angesprochen fühlen, melde dich mit dem Kennwort „Dornröschen“.“

„Dornröschen“ und ihr Ritter fanden sich in einem aufregenden und intensiven Schriftwechsel wieder. Nur eine Woche später verließen sie ihr Märchenland und trafen sich zum ersten Abendessen. Der Abend war verzaubernd, nur eine leichte Nervosität unterstrich die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihm erlaubte, sie auf ihr Zimmer zu begleiten.

Es wurde die erhoffte, leidenschaftliche Nacht. Sie genoss den Schmerz der Peitschenschläge, denen sie sich voller Stolz hingab, ebenso wie seine fordernden, gierigen Küsse. Seine starken Hände griffen sie mit unbändiger Kraft, während seine zarten Finger ihren ganzen Körper in einen elektrisierenden Rausch versetzten – eine perfekte Mischung aus Qual und Zärtlichkeit, die sie noch Tage später zu spüren bekam.

„Kommst du wieder?“
„Geduld ist eine Tugend“, waren seine Worte zum Abschied.

Und er stellte sie auf die Probe. Mit zweideutigen Nachrichten und E-Mails, die sie tief in ihren Gedanken berührten, erinnerte er sie immer wieder an sich. Nach drei langen Wochen lud er sie endlich ein, und sie durfte die Belohnung für ihre Geduld abholen.

Es war seine Aura, die ihr ein tiefes Vertrauen schenkte. Blind ließ sie sich von ihm in seine Wohnung führen. Keine Viertelstunde später lag sie nackt, mit weichen Ledermanschetten an harten Edelstahlketten, hilflos vor ihm. Der Duft des Leders mischte sich mit dem balsamischen, süßen Aroma seines Rasierwassers und einer exotischen, maskulinen Note, die den Raum erfüllte. Sanfte Tantra-Musik erfüllte ihre Sinne, während sie sich auf dem Altar seiner Lust hingab, ihre Arme und Beine gespreizt, nackt und völlig hilflos.

Er entführte sie aus ihrem grauen Alltag in das Reich seiner tiefen Sehnsüchte, begleitete sie auf einen Tauchgang in einem Ozean der Gefühle. Mit einer Mischung aus Qual und Liebe versetzte er ihren Körper immer wieder in Erregung, bis sie sich in einem gemeinsamen Höhepunkt vereinten – eine Explosion der Sinne, in der ihre Körper zu einer einzigen Masse verschmolzen.

„Ich melde mich wieder, wenn du es am wenigsten erwartest“, waren seine Worte zum Abschied.

Und er hatte recht. Als sie seine Nachricht bekam, war es wie ein Blitz, der sie erneut packte.

„Dienstag in einer Woche, bei Vollmond, werden wir einen schönen Waldspaziergang machen.“





Was für ein Mann. Was für eine Macht hatte er über sie? Gerade noch fühlte sie sich wie ein zerbrechliches, emotionsgeladenes Bündel Elend, und nun spürte sie, wie das Blut in ihren Unterleib schoß und eine unstillbare Gier sie übermannte. Ihre Brustwarzen, als Barometer ihrer Lust, richteten sich schmerzhaft auf, bei dem Gedanken, bald wieder in seinen Armen zu sein.

Vollmondnacht.

Das konnte kein Zufall sein. Hatte sie ihm von dem Traum erzählt, der sie regelmäßig heimsuchte?

In ihrem Traum wird sie mit einem Hanfstrick gefesselt von einer dunklen Gestalt immer tiefer in den Wald gezogen. Wolken ziehen am vollen Mond vorbei, und der ferne Donner begleitet das Wetterleuchten. Der Waldboden aus Steinen, Zweigen und Moos drückt sich unter ihren nackten Fußsohlen. Sie trägt nur ein grobes Leinenkleid, das an ihrer Haut reibt. Immer wieder hat sie das Gefühl, von Hunderten Augenpaaren aus den Bäumen und Büschen beobachtet zu werden. Und dann springt plötzlich ein Reh aus dem Dickicht, und sie erschrickt. Der warme Wind bringt den Duft eines Sommerregens, der sicher von einem Gewitter in der Ferne ausgelöst wurde. Der Wind vertreibt die Wolken vor dem Mond, und die Lichtung, die sie erreichen, erstrahlt im fahlen Licht des Himmelskörpers. Die alten Eichen stehen in der Mitte der Lichtung, deren Schatten sich deutlich abzeichnen. Zwei Seile hängen an ihren kräftigen Ästen.

„Du ziehst ein altes Kleid an, wir werden auf einer schönen Lichtung picknicken“, kam die dritte Nachricht.

Ja, sie war bereit. Sie wollte es erleben. Sie wollte dieser dunklen Gestalt ein Gesicht geben. Sein Gesicht. Sie wollte diesen Traum leben.

„Ich bin bereit“, tippte sie in ihr Handy, und wusste, dass auch er ungeduldig die Tage zählte.

Samstag, 5. Februar 2022

Spanker meets Bunny

 
Spanker meets Bunny, so könnte man die Symbiose nennen, die wir mangels passender Partner, getrieben von Neugier und mit der Aufgeschlossenheit für Neues vor etwa drei Jahren eingegangen sind. Mir war der Umgang mit Seilen fremd, und für sie wurde die, von einem heißen Hintern gesteigerte Lust zur neuen Erfahrung. 
Letzteres ist hier weitreichend bekannt, zu Ersterem einfach ein paar Gedanken von mir, in Anlehnung an Schattenwächters Beitrag „Rope Bondage"
Weil es etwas umfangreicher ist und über die Frage nach der Erfahrung hinaus geht, diesen eigenen Beitrag. 
Wie beim Spanking gibt es auch in diesem Teilgebiet des BDSM verschiedene Gründe, weshalb Frau oder Mann daran Gefallen finden. 
Ich würde grob unterscheiden zwischen Bondage als Mittel zum Zweck oder als Selbstzweck.
Als Mittel zum Zweck: 
Schon bei und mit meiner ersten Spankingpartnerin haben wir aufgrund von Neugier und Spieltrieb sehr schnell die Fixierung in unser Spiel einbezogen, ohne dass ich das als Bondage bezeichnen würde. Fesselspiele traf es in diesem Fall eher. 
Schnell und zweckmäßig mit Ledermanschetten, Edelstahlketten und Karabinerhaken am Bettgestell oder anderen Möbelstücken gefesselt sein, nimmt Handlungsraum und gibt dem aktiven Part noch mehr Kontrolle. 
Das heißt der passive Teil ist (einvernehmlich) gezwungen, Verantwortung abzugeben und muss sich nicht vor sich oder anderen dafür rechtfertigen was passiert. Es gibt einfach keine Möglichkeit etwas gegen die eigene Situation zu tun. Viele Menschen die das mögen, genießen diesen Teil stark und mögen dieses noch intensivere Gefühl des Ausgeliefertseins. Das können Partner sein, die ohnehin eher passiv sind. Oder Partner, die einen starken Drang haben sich zu wehren und sich durch die fehlende Möglichkeit zur Gegenwehr erst richtig fallen lassen können. Es nimmt sozusagen den inneren Druck die eigene Situation und das eigene Schicksal zu beherrschen.
Als Selbstzweck:
Das physische Gefühl: 
wie beim Spanking kann auch bei Bondage eine gewisse Stimulation genossen werden. Das kann das Gefühl von Seil, Ketten oder Leder auf der Haut bewirken oder die Einschränkung und Enge oder vielleicht auch Dehnung und Forderung des eigenen Körpers. Es kann auch der Schmerz sein, der durch enge Fesseln entsteht - durch Bondage kann man durchaus auch masochistische Neigungen ausleben.
Meditative Aspekte: 
manche Menschen fangen bei gewissen Arten von Bondage und fixiert sein an zu "fliegen". Vor allem in Verbindung mit sensorischer Deprivation wie dem Verbinden der Augen kann das extrem entspannend sein und meditativen Zuständen ähneln. Ie Gedanken sind einfach ausgeschaltet, Gestern und Morgen ist vergessen, und man ist im Hier und Jetzt gefangen. Ein Schweben und Fliegen, konzentriert auf das eigene Sein und den eigenen Körper und Geist. Für manche eine Möglichkeit das ewige Grübeln und kreisende Gedanken abzuschalten.
Intimität: 
der Prozess des Fesselns an sich kann das Ziel sein, indem auch überwiegend die Lust des Aktiven (zumindest bei mir) liegt. Die Intimität, die zwischen zwei Menschen beim Spiel mit den Seilen entsteht. Vor allem bei Fesselungen mit Seil, wenn sich zwei Körper, zwei Menschen intensiv aber sehr ruhig miteinander beschäftigen, vielleicht bei stimmungsvoller Beleuchtung und inspirierender Musik, und man in sich gegenseitig und im Fluss der Bewegungen aufgeht. 
Zarte, liebevolle Berührungen, dann mal ein festes Zurren wenn wieder ein Knoten gesetzt wird. Für sie ist jede Seilumwindung einfach eine Liebkosung, und sie spürt die liebevolle Achtsamkeit und Wertschätzung wenn bei jedem Seilschlag mit den Fingern zwischen Baumwolle, Hanf oder Sisal und Haut geprüft wird, dass sich die Seile nicht kreuzen und ungewollte Druckstellen entstehen. 
Kunst und Optik 
wie bei Vielem Geschmackssache. Die einen mögen dem Ganzen nichts abgewinnen, ich finde zum Einen den mit schönen Schlingen und Knoten verzierten Körper ebenso erotisch wie wenn er in schönen Dessous präsentiert wird, wie ich mittlerweile auch den Spuren der Seile genauso viel oder (zumindest ästhetisch) noch mehr abgewinnen kann als einem Striemenmuster.