Über mich

Stehe in der zweiten Hälfte des Lebens mit einem Job mit dem ich zufrieden bin Ich habe eine heftige und schmerzhafte Midlife Crisis überwunden, stehe wieder aufrecht in meinem Leben und blicke positiv in den Rest seiner zweiten Hälfte. Seit meiner Wiederauferstehung spüre ich ein neues Lebensgefühl, weil ich mich von dem Zwang befreien konnte, den Sinn meines Lebens zu finden, glaube ihn für mich gefunden zu haben. Mein Sinn des Lebens ist, es anzunehmen, ihm mit Achtsamkeit zu begegnen , mit allem was es bereithält wie Glück und Leid, Freude und Traurigkeit, Ängste und Hoffnung. Leben erleben! Zu meinem Leben und seinem Erleben gehört auch meine Neigung zu den Spielarten des BDSM, dem in diesem Blog, der alles wiederspiegeln soll was mich bewegt, viele Einträge aber nicht alle gewindmet sind, da BDSM zu meinem Leben, mein Leben aber nicht dem BDSM gehört. Ich lade dich ein, dich hier umzuschauen und hoffe du fühlst dich wohl. Gern kannst du mir einem Kommentar hinterlassen oder mich per Mail kontaktieren.

Sonntag, 12. April 2015

Respekt und Achtsamkeit



Respekt
von der Wortbedeutung her kommt der Begriff von Zurückschauen, Rücksicht. Was bedeutet der Begriff Respekt ? Respekt ist ein Begriff, den man in zwischenmenschlichen Beziehungen anwendet. Für mich bedeutet Respekt auch gleichzeitig Achtung. Hat eben auch mit dem Begriff Rücksicht zu tun . Rücksicht heißt in diesem Zusammenhang eben auch, den Mitmenschen zu sehen, seine Individualität zu erkennen und zu akzeptieren. Respekt hat für mich nicht unbedingt was mit dem Alter zu tun. Nicht nur der Jüngere hat dem Älteren Respekt zu zollen, sondern auch umgekehrt. Respekt vor den Mitmenschen gehört für mich zum normalen Umgang mit meinen Mitmenschen. Der normale Umgang heißt für mich eben ein respektvoller Umgang. Was gehört zum respektvollen Umgang mit den Mitmenschen ? Höflichkeit im Umgang miteinander Mit Sicherheit gehört dazu, sich höflich zu benehmen. Höflichkeit ist eben auch ein Zeichen von Respekt. Eine höfliche Begrüßung, um etwas zu bitten, oder sich für etwas zu bedanken, sind für mich die Grundvoraussetzungen für ein höfliches und damit auch respektvolles Benehmen. Ganz wichtig ist aber auch noch, dass jedem Menschen, diese Höflichkeit entgegengebracht wird, ohne Ansehen der Herkunft oder des Alters. Auch Kinder sind mit Höflichkeit zu behandeln. Sie haben Rechte. Eben auch das Recht auf Respekt. Eigentlich sollte das auch selbstverständlich sein, dass man sich auch bei Kindern bedankt und sie begrüßt. Leider ist es aber oft so, dass gerade ältere Menschen Respekt für sich einfordern ohne sich im Gegenzug aber auch nur annähernd respektvoll zu verhalten. Wertschätzung und Achtung Respekt voreinander zu haben, heisst für mich eben auch die Wertschätzung des Mitmenschen. Ein Zeichen der Wertschätzung ist es, dem Gegenüber zuzuhören. Die Aufmerksamkeit, die man dabei schenkt ist ein Ausdruck von Wertschätzung. Wie das Wort schon aussagt, man schätzt den Wert des anderen. Zeigt, dass einem die Meinung oder das Problem des anderen wichtig ist. So wichtig, dass man für die Zeit des Zuhörens seine eigenen Bedürfnisse nicht im Vordergrund stehen lässt. Wertschätzung und Achtung heißt auch, dass man die Leistung des anderen würdigt. Damit meine ich die erbrachte Leistung, nicht das Ergebnis. Das heißt im Klartext auch, dass Sportler, die im Wettkampf miteinander stehen, respektvoll miteinander umgehen. Sie achten und schätzen ihren sportlichen Gegner, so sollte es zumindest sein ! Wichtig ist hier aber eben auch wieder, dass diese Achtung und Wertschätzung, die man im Umgang mit Erwachsenen als selbstverständlich erachtet, auch im Umgang mit Kindern angebracht ist. Auch sie haben eine Stimme und wollen gehört werden, Ernst genommen werden mit ihren Anliegen und Problemen. Achtung hat auch viel mit Vorsicht zu tun. Es wird ja auch oft als Warnhinweis verwendet. Achtung Gefahr ! Im täglichen miteinander heisst das dann eben Achtung, da steht ein Mensch vor dir, der Gefühle hat und verletzlich ist. Toleranz Toleranz ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen. Ein großes Puzzleteilchen im Gesamtbild Respekt ist natürlich Toleranz. Das ist für mich der Teil, der oft am schwersten zu erbringen ist. Jeder hat so seine Meinung zu einem Thema. Aber kann man nicht auch mal verschiedene Meinungen nebeneinander stehen lassen ? Man muss nicht jede Meinung für sich übernehmen können oder auch nur verstehen. Wichtig ist, dass hinter einer Meinung oder einer Art zu leben immer ein Mensch steht, der meinen Respekt verdient. Diese Toleranz fordert eigentlich jeder für sich ein, hat aber oft Probleme damit, sie dem Mitmenschen entgegen zu bringen. Hilfsbereitschaft Auch das gehört unabdingbar zu Respekt. Hilfsbereitschaft gegenüber älteren oder kranken Menschen. Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Gerade im Umgang mit Menschen mit Behinderung ist eine respektvolle Hilfe sehr wichtig. Hier meine ich nicht, dass dem Menschen mit Handicap alles abgenommen wird, da es oft einfacher und schneller ist. Nein, Hilfe zur Selbsthilfe, als Signal, dass ich seine Fähigkeiten achte und wertschätze... wie oben schon angemerkt, hier kommt es nicht auf das Ergebnis an, sondern auf die Leistung. Gerade Menschen mit Behinderungen haben unseren Respekt und unsere Achtung verdient, da sie ihr Leben unter oft schwierigsten Umständen meistern. Wie sieht es aber mit dem Respekt vor sich selbst aus ? Kann ich einen anderen Menschen respektieren ohne mir selbst den nötigen Respekt entgegen zu bringen ? Nein, das funktioniert in meinen Augen nicht, zumindest nicht so, wie ich Respekt definiere. Respekt, ohne mich selbst zu respektieren, das wäre für mich einfach nur Angst. Ich gehorche dann zB aus Angst vor Strafen und nicht aus Respekt meinen Eltern oder Erziehern gegenüber. Wenn ich mir aber bewusst mache, wie sich das Puzzle Respekt zusammen setzt, dann verstehe ich auch, dass ich die einzelnen Bausteine eben auch auf mich selbst anwenden muss. Wie kann ich jemandem Achtung erweisen, wenn ich nicht selbst spüren kann, was das ist. Sich selbst zu respektieren heisst, sich selbst mit Respekt zu behandeln. Jeder hat eine Eigenvernanwortung. So ist es auch selbstverständlich, dass man auf seine eigene Gesundheit achtet. Auf seine eigenen Bedürfnisse zu achten, gehört dazu. Toleranz für andere beginnt damit, sich selbst zu akzeptieren. Die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und anzunehmen. Nur wer sich selbst annimmt, so wie er ist, der kann auch seine Mitmenschen annehmen. Wie soll man anderen helfen, wenn man nicht selbst auf sich achtet und auch seine eigenen Grenzen erkennt und akzeptiert ? Respekt vor Lehrern und Erziehern Lehrer und Erzieher fordern zumeist vehement den Respekt ihrer Zöglinge ein. Warum eigentlich ? Gerade in der Schule ist es sicherlich von erheblicher Wichtigkeit, dass eine gewisse Ordnung vorherrscht . Regeln müssen eingehalten werden, damit ein vernünftiger Unterricht abgehalten werden kann. Es ist verständlich, dass in einer Klasse mit 30 Schülern nicht jeder dazwischen quatschen kann und machen kann, was er will. Wenn Lehrer den Respekt der Schüler einfordern, dann erwarten sie eine vernünftige höfliche Begrüßung. Sie dulden keine frechen Antworten. Sie erwarten, dass ihre Anweisungen befolgt werden. Respekieren die Lehrer auch immer ihre Schüler ? Nicht immer, würde ich sagen. Oftmals werden Schüler nieder gemacht, gedemütigt, weil sie Fehler machen und der Lächerlichkeit preis gegeben. Hier meine ich sicher nicht, Strafen für Vergehen der Schüler, sondern Erniedrigungen dafür, dass der Schüler seine Leistung nicht so gebracht hat, wie es sich der Lehrer vorgestellt hat. Das finde ich sehr respektlos. Klar, wenn ein Schüler etwas ausgefressen hat, dann muss er die Konsequenzen tragen. Aber auch Strafen können respektvoll ausgeführt werden. Ein höflicher Umgang mit dem Lehrer, das halte ich für selbstverständlich. Das gehört dazu. Auch Lehrer sind ja Mitmenschen und warum soll ich zu meinem Lehrer nicht genau so höflich sein, wie zum Bäcker um die Ecke. Oft ist es aber auch so, dass es der "Gruppenzwang" der Klasse fast unmöglich macht, dem Lehrer Respekt zu zollen. Es besteht eben dann die Gefahr, dass man zum Streber abgestempelt und damit zum Aussenseiter wird . Die Gemeinschaft ist aber enorm wichtig für den Schüler. Es nützt ihm nichts, wenn er beim Lehrer als Musterschüer dasteht und mittags niemanden zum Fußball spielen oder zum quatschen hat. Wer will schon mit dem Physik-Lehrer bolzen oder mit Frl. Reli-Lehrerin über Jungs lästern ?? Ich sehe schon ein, dass Respekt in eine geordnete Gesellschaft gehört. Aber halt bitte gültig für Alle. Ich behandle meine Mitmenschen respektvoll und erwarte auch eine entsprechende Behandlung für mich. Respekt kommt aus dem lateinischen und bedeutet in erster Linie zurückschauen, im Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen dann auch Rücksicht, weiterführend Akzeptanz. Ich möchte gleich mal hinterfragen ob Respekt, zum Beispiel wie ihn der Lehrer sich "verschafft" das non plus ultra der zwischenmenschlichen Beziehung, insbesondere des sinnvollen Umgangs miteinander ist. Ist diese Art von Respekt nicht zu wenig. Zwar eine Stufe auf der Treppe des besseren Miteinanders aber eben erst der Anfang. Ist Respekt manchmal nicht auch negativ behaftet? Eben dort, wo er erzwungen wird? Sich Respekt verschaffen durch Unterwerfung, Sanktionen, Demütigung und Strafen? Gerade in der Schule, der Lehrer verschafft sich Respekt, mit dem Stock, mit Strafarbeit, mit Drohungen, der Erfahrene auch, aber seltener mit Belohnungen. Der Schüler respektiert den Lehrer, weil er ihn fürchtet, Respekt geschuldet der Angst vor Sanktionen. Ist diese Form von Respekt erstrebenswert? Führt sie nicht zur Stagnationen statt zum Wachstum? Duckmäusertum? Ich respektiere die Gesellschaft, heisst ich akzeptiere sie wie sie ist. Ich rühre sie nicht an auch was mich stört wird nicht angetastet, solange es mir nicht wirklich wehtut. Verhalte ich mich dann nicht respektlos vor mir selbst, verliere meine Achtung, meine Achtsamkeit? Respekt hat in meinen Augen etwas von Akzeptanz, ich akzeptiere meinen Nächsten, wie er ist, soll er doch machen was er will, es stört mich nicht, was er tut, welche Neigungen, Einstellungen und Vorlieben er hat, er tut mir ja nicht weh. Eine Einstellung, jedenfalls besser ist als Intoleranz. Gefährlich ist, wenn ich Eigenschaften respektiere die langfristig ihm oder dem zwischenmenschlichen Miteinander schaden können. Hier ist kein Respekt sondern Selbstcourage gefordert. Ich glaube wir möchten Respekt doch eher als positive Eigenschaft betrachten, eher als Achtung, vor dem Alter, vor Lebenserfahrung, vor Kräften die Menschen aufbringen um Krisen zu überwinden, Achtung vor dem Leben der Anderen, der Welt und der Umwelt, Respekt der Sub vor dem Dom, zwingend aber auch umgekehrt! Ja auch der Respekt der Sub gegenüber dem Dom sehen wir als übliche Erwartungshaltung in unseren D/s geprägten Beziehungen an. Aber, es wäre eine arme Beziehung, hätte sich der Dom diesen Respekt nur mit Stock und Peitsche verschafft. Ich habe dazu eine etwas andere Sichtweise. Sub respektiert Stock und Peitsche, aber sie achtet ihren Dom. Ich gebe zu, statt achtet könnte an dieser Stelle auch respektiert gesetzt werden, ich habe zu wenig Worte und philosophisch-psychologische Bildung, den Unterschied klarzustellen, den ich gern ausdrücken möchte. Ich glaube einfach die Basis einer D/s Beziehung ist nicht in erster Linie Respekt, sondern gegenseitige Achtung. So wie sich Dom seine Sub aussucht ist es auch umgekehrt. Sub wählt auch ihn aus, sagt ja zu ihm, ich respektiere, ich akzeptiere dass du mich unterwirfst weil ich dich achte, weil ich dir vertraue, weil ich weis dass du achtsam mit mir umgehst. Keine Sub ordnet sich einem Dom unter, nur weil er versteht sich durch seine Wesensart Respekt zu verschaffen, sondern weil sie ihn achtet als Menschen, mit dem Wissen, auch von ihm geachtet zu werden. Ein Dom ohne Sub... er wäre nur ein aktiver, ein Zauberer ohne Stab, ein Kapitän ohne Schiff und Mannschaft. Wenn ich Respekt als eine Stufe des besseren Miteinanders betrachte, stellt sich die Frage wohin diese Treppe führt. Da gibt es den urchristlichen Gedanke der Nächstenliebe, "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" sorry, ich bin nicht zu selbstverliebt, aber das kann ich nicht, das schaffe ich nicht, vielleicht sollte ich/man das auch nicht zu wörtlich verstehen, vielleicht bin ich auch zu wenig Christ. Es gibt Menschen die liebe ich mehr als mich, für die würde ich alles opfern, und auch solche für die ich diese Bereitschaft nie an den Tag legen könnte, obwohl ich sue achte, sue respektiere. Und was wenn ich mich mal nicht leiden kann? Dürfen mir die anderen dann auch egal sein? Es muss wohl irgendetwas dazwischen geben. An dieser Stelle sehe ich die Achtsamkeit. Noch vor einem Jahr hat mich dieser Begriff nicht oder wenig beschäftigt, gerade die letzten Wochen dafür umso mehr, zum Teil weil ich mir selbst den Spiegel vorhalte, und zum Teil weil mir auf sehr achtsame Weise geholfen wird, mich in diesem Spiegel zu sehen. Während man sich Respekt verschaffen kann, muss man sich Achtsamkeit erwerben, ja verdienen. Der Lehrer verschafft sich durch seine Methoden Respekt, die Schüler stehen auf wenn er die Klasse betritt als Zeichen dieses Respekts, weil sie den Lehrer respektieren, aus Furcht vor Sanktionen, aber nicht weil sie "den alten Sack" achten als Menschen, als Freund dessen Aufgabe es ist sie für das Leben zu rüsten. Der Club der toten Dichter, wer den Film kennt, erkennt sieht den Unterschied ob sich ein Lehrer Respekt verschafft oder Achtsamkeit erwirbt und dabei respektiert wird. Achtsamer Umgang mit seinen Mitmenschen ist eine Voraussetzung um geachtet zu werden, um im positiven Sinne respektiert zu werden, ohne Respekt bewusst einzufordern. Dies gelingt aber auch nur wenn dieser Mitmensch auch mit sich selbst achtsam umgeht, sich akzeptiert, sein Handeln immer wieder reflektiert, sein Tun hinterfragt und ja zu sich selber sagt. Nur wer sich selbst annimmt kann auch den anderen annehmen, akzeptieren, respektieren, mit seinen guten Seiten sowieso aber auch mit einem gesunden Maß an Toleranz und Nachsicht für dessen Ecken, Kanten und Makel, da man sich bewusst ist, selbst auch nicht immer aalglatt und geschmeidig zu sein. Erziehung durch Achtsamkeit zur Achtsamkeit, durch achtsamen Umgang mit dem anderen kann ich letztlich dessen Respekt erwerben ohne Drohung, ohne Stock und ohne Peitsche. Nicht das was wir im D/s wollen, da wollen wir aber auch spielen. Aber im Leben sollten wir etwas achtsamer miteinander umgehen, wir sind alle gleich gestartet, mit unterschiedlichen Chancen sicherlich und mit unterschiedlichen Schicksalsschlägen und schicksalhaften Begegnungen auf unserem Weg, wodurch wir wurden was und wer wir sind. 10% Respekt ersetzen durch Achtsamkeit, vor uns selbst und vor dem Anderen, ich glaube wir wären alle etwas zufriedener, im Real Life als auch hier in dieser virtuellen Welt, wo viele zu selbstverliebt oder engstirnig unterwegs waren oder sind.