Über mich
- Stef1808
- Mein Sinn des Lebens ist, es einfach anzunehmen, ihm mit Achtsamkeit zu begegnen , mit allem was es bereithält wie Glück und Leid, Freude und Traurigkeit, Ängste und Hoffnung. Leben erleben! Zu meinem Leben und seinem Erleben gehört auch meine Neigung zu den Spielarten des BDSM, dem in diesem Blog, der alles wiederspiegeln soll was mich bewegt, viele Einträge aber nicht alle gewindmet sind, da BDSM zu meinem Leben, mein Leben aber nicht dem BDSM gehört. Hier geht um den Spagat zwischen den intensiven Gefühlen von BDSM und den einfachen, oft unerforschten Momenten des Lebens. Hier geht es um alles – von Leidenschaft und Kontrolle bis zu den leisen, schönen und oft übersehenen Momenten des Alltags. Ich lade dich ein, dich hier umzuschauen und hoffe du fühlst dich wohl. Gern kannst du mir einem Kommentar hinterlassen oder mich per Mail kontaktieren.
Mittwoch, 18. März 2020
Auch von mir etwas zum Virus
"Wie verändert das Coroanavirus euer Leben?",
So lautete der Titel eines Themas welches vor ein paar Wochen in einem Internetforum veröffentlicht wurde.
Ich glaube zum Zeitpunkt der Diskussionseröffnung war weder der Erstellerin des Themas noch jenen die darauf antworteten klar, wie sehr und wie schnell diese Krankheit die ganze Welt verändern würde, und mit einer beängstigenden Eigendynamik weiter verändert, und nachhaltige Spuren hinterlassen wird.
Doch ich möchte nicht über Sorgen und Ängste reden. Dier Situation ist schlimm, die Zahl der Infizierten und Toten wird weiter steigen, die wirtschaftlichen Schäden sind enorm, Menschen und Unternehmen sind in ihren Existenzen bedroht, vielleicht verhängt auch Deutschland noch eine Ausgangssperre oder ähnlich notwendige Einschränkungen zum Unterbrechen oder Schwächen der Infektionskette
Schneller, höher, weiter, besser mehr und billiger waren bislang die bestimmenden Adjektive unserer Leistungsgesellschaft. Selbst in Krisenzeiten haben wir dei Ärmel hochgekrempelt und angepackt. 9/11, Bankencrach oder Flüchtlingskrise - Wir schaffen das - war die Devise, und wir haben es geschafft, durch unser Handeln, indem wir etwas getan haben, etwas tun konnten.
Die jetzige Situation ist neu für uns. Es ist keine Krise die von einem Ereignis ausgelöst wird, dessen Schäden wir danach beseitigen können, ans Aufräumen gehen, sondern es ist ein Prozess, dem wir wie gelähmt zuschauen und abwarten müssen.
Abgesehen von den vielen Ärzten und Pflegekräften, von denen viele auch ohne diese Krise schon überlastet waren, sind viele von uns zum Nichtstun verdammt. Geduldig sein und abwarten, dabei einfach nur die inzwischen überall bekannten Hygieneregeln beachten. Das ist eine Situation, mit der wir so gar nicht umzugehen gelernt haben. Geduldiges Nichtstun und gehorsames Händewaschen, das entspricht nicht dem Bild unserer Leistunsggesellschaft, also tun wir was, stürmen die Läden und kaufen, kaufen, kaufen, zumal uns unsere liebsten Freizeitbeschäftigungen auf dem Sportplatz und dem Stammtisch genommen wurden.
Menschen deren Sicherheitsbedürfnis von einer (oder mehr) Packungen Toilettenpapier abhängt können nicht wirklich in Not sein.
Gebt dem Virus eine Chance. Lasst es für etwas gut sein. Es wird die Welt verändern, muss sie aber langfristig nicht schlechter machen, ich bin mir sicher ihm auch etwas Positives abgewinnen zu können.
Die Notwendigkeit auf Distanz zu gehen lässt uns auch Zusammenwachsen. Dieses Kleine Dreckstück zeigt uns, wie sehr wir voneinader abhängig, und wie gleich wir ihm alle sind. Reich oder arm, Migrant oder Rechtsextremist ist ihm egal.
Langsam spüren wir dass wir füreinander verantwortlich sind und mit etwas Aufmerksamkeit kann man in den letzten Tagen auch ein lange nicht mehr dagewesenes Wir-Gefühl in unserer Ellenbogengengesellschaft erkennen. In einer Gesellschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten in allen Bereichen eher durch Polarisierung hervorgetan hat. Plötzlich gibt es Angebote von freiwilligen Einkaufsdiensten, selbst kleine Geschäfte bieten Lieferservice an, und Eltern beginnen miteinander über Kinderbetreuung zu reden.
Mein Arbeitgeber, der flexiblen Arbeitszeitmodellen und HomeOffice bislang ablehnend gegenüberstand, bietet dies jetzt, wie viele andere Unternehmen auch, aus eigener Initiative und natürlich auch aus der Not heraus an.
Auch der Pflegenotstand dürfte langfristig von der Pandemie profitieren, nachdem jetzt jedem deutlich vor Augen geführt wird, dass ein funktionierendes Gesundheitssystem neben der Bildung eine tragende Säule unseres Wirtschaftsstandortes, nicht nur, aber besonders in Krisenzeiten ist. Bedauernswert ist, dass solch positive Trends derart negative Auslöser benötigen.
Im Übrigen; keiner ist zum Nichtstun verdammt. Jenen die jetzt zu Hause bleiben müssen ist nicht verwehrt die Sonne und den Frühling zu genießen, Frühjahrsputz zu machen, die Steuererklärung mal vor September abzugeben, den Keller aufzuräumen oder die Freudin anzurufen bei der man sich schon lange mal melden wollte. Auch seine Kinder mal intensiv und bewusst erleben kann eine spannende Erfahrung sein
Da die Einschränkungen durchaus länger andauern könnten, ist zu überlegen ob es nicht sinnvoller ist, sich statt mit Toilettenpapier und Mehl für zwei bis drei Jahre mit ein paar Büchern einzudecken, ein neues Gesellschaftsspiel oder ein Puzzle zu kaufen, und Dinge zu machen die früher auch Spaß gemacht haben. Buchhandlungen und Spielwarenläden dienen nicht der Grundversorgung und könnten im Gegensatz zu Super- und Drogeriemärkten durchaus geschlossen werden.
Möge euch allen Gesundheit beschieden sein
Freitag, 10. Januar 2020
Personenbezogene Werbung
Es sollte und dürfte zwar nicht vorkommen aber es wundert mich nicht dass ich heute Werbung für Photokameras in meinem Postfach habe, wenn ich gestern ein Objektiv bestellt habe, oder morgen Werbung für Bondageseile bekomme wenn ich heute Handschellen gegoogelt habe.
Aber ist es wirklich Zufall wenn meine Partnerin genau an dem Abend Werbung eines Online-Zitrufruchhändlers in ihrem Facebookaccount findet, nachdem wir uns am Nachmittag in der alexafreien Zone unseres Hauses in einem analogen Couchgespräch über den neuen Obststand vor dem Baumarkt unterhalten haben, der wöchentlich frisch importierte Orangen aus Sizilien anbietet?
Aber ist es wirklich Zufall wenn meine Partnerin genau an dem Abend Werbung eines Online-Zitrufruchhändlers in ihrem Facebookaccount findet, nachdem wir uns am Nachmittag in der alexafreien Zone unseres Hauses in einem analogen Couchgespräch über den neuen Obststand vor dem Baumarkt unterhalten haben, der wöchentlich frisch importierte Orangen aus Sizilien anbietet?
Donnerstag, 12. Dezember 2019
Positiv
Think Pink...
Positiv denken... was für mich bis vor ein paar Monaten ein lapidarer Slogan war, hat seit meiner Reha eine neue Bedeutung gewonnen. Ich habe dort viel erfahren und gelernt über eingefahrene Denkweisen und ihre Ursachen und vor allem, was man dagegen tun kann. Positiv denken, bedeutet nicht das Schlechte durch die rosa Brille zu betrachten, oder die Augen vor Gefahren und Ängsten zu verschließen; positiv Denken bedeutet vielmehr, die Augen auch offen zu haben für all das Schöne um uns herum, das uns täglich begegnet. Es bedeutet Achtsamkeit im Alltag zu haben, auch mal Dankbarkeit zu empfinden für all die schönen und guten Dinge die in anderen Ländern nicht selbstverständlich sind. Seit knapp einem viertel Jahr führe ich ein Positiv-Tagebuch, mit dem Ziel, einen Gedanken auf eben diese angenehmen Dinge zu focussieren. 2-3 Minuten am Morgen, um mir Gedanken darüber zu machen wofür ich gerade dankbar bin und was ich von dem Tag schönes erwarte; 2-3 Minute am Abend um zu überlegen wem ich heute etwas gutes getan habe und was ich Angenehmes oder Schönes erlebt habe. Natürlich kann ich nicht beurteilen ob es an dem Führen dieses Buchs liegt, aber ich kann beurteilen dass ich mich die letzen Jahre nie mehr über eine so lange Zeit so ausgeglichen, ruhig und gelassen gefühlt habe wie die letzten Wochen und Monate. Dieses gute Gefühl ist mir auf jeden Fall genügend Motivation zum Weitermachen und Weiterbeobachten.
Mittwoch, 4. Dezember 2019
Ziele
Träume können platzen. Erwartungen, Wünsche oder
Vorstellungen werden nicht erfüllt, Dinge laufen anders als vorgestellt. Meist geschieht
dies durch Einflüsse von außen.
Bei eigenen Zielen können es zwar auch äußere Einflüsse
sein, aber oft sind es andere Gründe, warum wir die Ziellinie nicht erreichen.
Wir legen uns die Latte zu hoch stecken das Ziel zu eng. Wir stehen uns selbst
im Weg, halten Ausschau nach Hindernissen statt nach Möglichkeiten oder bringen
einfach zu wenig Einsatzbereitschaft und Leidenschaft mit. Wir sind ungeduldig,
wollen den kurzen, direkten holprigen Weg gehen statt den zielführenden Umweg.
Nietzsche sagte: Viele sind hartnäckig auf den einmal
eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel.
Ich denke, jeder hat schon Ziele verfehlt.
Ich wollte bevor ich fünfzig werde einen Marathon laufen. Ausreden
warum ich es nicht geschafft habe, fallen mir genügend ein, aber es sind eben Ausreden,
keine Gründe.
Heute bin ich sicher näher daran als vor drei Jahren, mit
ein bisschen mehr Fleiß die Strecke zu laufen, aber dieses Ziel habe ich
seitdem aus den Augen verloren. Damals wollte ich mir selbst etwas beweisen was
ich jetzt nicht mehr nötig habe, so kann ein verpasstes Ziel auch zu einer
neuen Erkenntnis führen. Was ich aber niemals aufhöre, ist mir Ziele zu setzen,
denn für Ziele, nicht für Träume lohnt es sich zu leben.
Welche Ziele hast du verpasst? Wie bist du damit
umgegangen? Welches sind deine größten Ziele?
Montag, 2. Dezember 2019
Meditatives Spanking
Alle die länger in Spankingforen unterwegs sind, kennen die leidige Diskussion um Lust- und Strafspanking.
Durch meine persönlichen Erfahrungen als Aktiver, und vielfältige Gespräche und Diskussionen, konnte ich mir dazu mein eigenes, für mich persönlich zutreffendes Bild schaffen. In diesem findet die lustvoll an- und erregende Variante liebend gern ihren Platz, während sich die strafende nicht als wirkungsvolles Instrument zur Lösung realer und nicht, um des Spankings Willen an den Haaren herangezogener Gründe zwischenmenschlicher Probleme anbietet.
Ich möchte diese Diskussion hier mit meinem Thema nicht erneut lostreten und gern die Vielfältigkeit der Einstellungen und Empfindungen jener Vielfalt unserer Individualität zuschreiben. Strafspanker/innen sollen ihre Spankees strafen und Lustspanker/innen mit den ihren ihren Spaß haben.
Lieber möchte ich hier ein paar Gedanken zu meiner passiven Seite teilen, die mich seit einiger Zeit beschäftigen, denn ich glaube dass es da etwas jenseits von Lust und Strafe sein kann, welches dieses Verlangen zumindest bei mir auch zu wecken vermag.
Wer sich mit Meditation beschäftigt weiß, den anderen sei gesagt, dass es sich dabei sehr viel um Körperwahrnehmung und Atmung dreht, darum im Augenblick zu leben, und das „Hier und Jetzt“ zu spüren und erfahren. Gedanken sollen nicht festgehalten, sondern fließen und weiterziehen gelassen werden. Ziele sind unter anderem der Abbau von Stress und das Finden von Ruhe und Gelassenheit. Wenn ich sehr angespannt bin, mich Dinge sehr beschäftigen, holen mich meine Gedanken immer wieder ein, drängen sich wiederholt in den Vordergrund und unterdrücken die Körperwahrnehmung.
Beim Spanking muss ich mich nicht anstrengen meinen Körper wahrzunehmen. Ich brauche mich nicht auf das Fühlen meines Körpers zu konzentrieren, weil der Schmerz präsent und deutlich zu spüren ist. (Ähnliches hat mir eine Bondageliebhaberin erzählt auf die Frage was sie an dem Spiel mit Seilen und Knoten reizt)
Meine Gedanken kreisen nicht um Gestern und Morgen, sondern sind allein im Augenblick verhaftet. Meine Konzentration focussiert sich auf das Erwarten des Schlages, meine Wahrnehmung auf seine Wirkung:
Das Annehmen des Schlages, das Aufglühen des Schmerzes beim Auftreffen, sein Wegatmen das Abklingen. Die Schmerzen des Körpers nehmen die Last der Psyche auf und Rauben dem Kopf die Gedanken an Gestern und Morgen. Besonders nach stressigen, anstrengenden Phasen wächst das Verlangen nach diesem befreienden Gefühl und ich fühle mich mental leistungsfähiger und bin ausgeglichener wenn mein Bedürfnis gestillt wurde. Ein Bedürfnis welches wenig mit Lust (zumindest nicht mit sexueller) und Strafe zu tun hat. Es mag sein, dass den meisten solche Gedanken fremd sind, vielleicht kann der ein oder andere aber auch Ähnliches fühlen?
Abonnieren
Posts (Atom)