Über mich

Stehe in der zweiten Hälfte des Lebens mit einem Job mit dem ich zufrieden bin Ich habe eine heftige und schmerzhafte Midlife Crisis überwunden, stehe wieder aufrecht in meinem Leben und blicke positiv in den Rest seiner zweiten Hälfte. Seit meiner Wiederauferstehung spüre ich ein neues Lebensgefühl, weil ich mich von dem Zwang befreien konnte, den Sinn meines Lebens zu finden, glaube ihn für mich gefunden zu haben. Mein Sinn des Lebens ist, es anzunehmen, ihm mit Achtsamkeit zu begegnen , mit allem was es bereithält wie Glück und Leid, Freude und Traurigkeit, Ängste und Hoffnung. Leben erleben! Zu meinem Leben und seinem Erleben gehört auch meine Neigung zu den Spielarten des BDSM, dem in diesem Blog, der alles wiederspiegeln soll was mich bewegt, viele Einträge aber nicht alle gewindmet sind, da BDSM zu meinem Leben, mein Leben aber nicht dem BDSM gehört. Ich lade dich ein, dich hier umzuschauen und hoffe du fühlst dich wohl. Gern kannst du mir einem Kommentar hinterlassen oder mich per Mail kontaktieren.

Dienstag, 12. April 2016

Der Anfang einer endlichen Geschichte - von Ihr erzählt

Nachfolgend ihre Geschichte wie sie den Anfang unserer dreijährigen Geschichte erlebte, 
ich bin dankbar für diese Erinnerung an eine wundervolle und mich prägende Zeit.
Zum Schutz der Privatsphäre sind Namen von Handelnden und Websites sowie Orte geändert.




Es könnte eine Geschichte sein, wie sie immer und immer wieder passiert täglich irgendwo auf dieser Welt, zwei Menschen lernen sich zufällig kennen wie es die heutige Zeit so will. Im Internet es werden einige Belanglosigkeiten getauscht und irgendwann beschließt man sich zu treffen. 

Soweit ist es eine Geschichte wie jede andere..... .....wäre es nicht unsere Geschichte, denn sie nimmt, wie wir beide wissen einen besonderen, einzigartigen Verlauf.
Aber Eins nach dem Anderen..... 

Wie alles begann 

 In den Herbsttagen des letzten Jahres hatte sich einiges in meinem Leben verändert. Nicht nur, dass meine Mutter langsam anfing, erste deutliche Zeichen ihrer Krankheit zu zeigen auch meine Schwester hatte einiges in mir bewegt. Es ging ihr zu dieser Zeit nicht wirklich gut, sie wirkte sehr verändert und ich sorgte mich ein wenig um sie. An einem Nachmittag, ich weiß bis heute nicht, wie es dazu kommen konnte, machte sie mir ein Geständnis, das sowohl ihr als auch mein Leben völlig auf den Kopf stellen sollte, auch wenn mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst war, wie sehr das auch für mein Leben wegweisend sein würde. Sie sprach über ihre Neigung, sich in eine Dreizehnjährige verwandeln zu wollen, übers Knie gelegt zu werden und sprach von Rohrstöcken und Spanking. 
Eine Neigung die ich in dieser Ausprägung nicht teilte, die mir aber durchaus sehr ähnlich der meinen lag, eine Neigung, die ich seit meinen Teenagerjahren bewusst in mir wahr genommen hatte, sie eine zeitlang ausgelebt hatte und seit fast 9 Jahren mehr oder weniger unausgelebt in mir trug. Die Neigung, mich einem Mann komplett zu unterwerfen, mich seinen Wünschen in sexueller Sicht unter zu ordnen, eine Mischung aus Lust und Schmerz, die ich als das absolute Zusammenspiel wahrnehmen konnte. Ich liebte Fesselspiele ebenso wie Machtspielchen jeglicher Art und hatte diese Phantasien immer als Grundlage meines ganz persönlichen Kopfkinos in mir getragen. Im Frühjahr eben diesen Jahres hatte ich ein Fotoshooting, bei dem diese Seite von mir ins rechte Licht gerückt wurde und einige Romane hatten ebenfalls meinen Wunsch danach, eben diese Seite in mir ausleben zu können immer mal wieder aufflackern lassen, aber es war klar, dass Karsten sich darauf nicht wirklich einlassen konnte. 
Nun stand ich also da und musste mich dieser Seite in mir stellen, der erste Schritt dazu war es, es meiner Schwester leichter zu machen, indem ich ihr mitteilte, dass ich auch anders als andere tickte. Wir saßen lange zusammen und tauschten uns aus und an diesem Nachmittag haben wir eine ganz neue und bis heute anhaltende Bindung zueinander aufgebaut, die bis heute andauert und weit über die Gemeinsamkeit der gleichen Neigung hinausgeht. Wir haben begonnen den anderen mit anderen Augen zu sehen und es half uns über manch Herausforderung hinweg, gemeinsam daran zu arbeiten. Gleichzeitig bahnte sie ohne es zu ahnen die größte Veränderung in meinem Leben an, indem sie mir von einer Seite im Internet erzählte, die ich mir unbedingt mal anschauen sollte....Spankingspiele.com



Wollte ich wirklich tiefer in diese Welt eintauchen? Wollte ich mich wirklich mehr mit mir und meinen intimsten Träumen auseinandersetzen und noch viel weitergehend sie mit anderen teilen? Nachdem das Outing bei meiner Schwester völlig offen und ziemlich problemlos verlief, sie hatte mir erzählt, dass ihr Mann es ihr zu liebe mit ihr gemeinsam ausleben würde, zumindest bis zu einem gewissen Grad hatte auch ich die Hoffnung, mit einem einfühlsamen und vorsichtigen Vorstoß bei Karsten vielleicht eine ähnliche Offenheit zu erreichen, vielleicht sein Interesse zu wecken . 
Viele zaghafte Versuche folgten aber die Offenheit, die ich sonst so von ihm kannte blieb aus....Er zeigte Interesse an dem was mich beschäftigte aber machte ziemlich schnell klar, dass er diese Seite von mir zwar akzeptieren aber niemals mit mir gemeinsam ausleben könnte und wollte. Da ich aber großen Wert auf Ehrlichkeit und Offenheit legte, erzählte ich ihm von meinem Entschluss, mir dieses ominöse Forum mal anschauen zu wollen. 
"Wenn es dir etwas gibt mein Schatz, dann schaue dir das an und es interessiert mich, was du tust weil es dich interessiert." Ob ihm zu diesem Zeitpunkt schon klar war, was diese Entscheidung für Auswirkungen haben würde wage ich zu bezweifeln, denn dann hätte er es vor mir gewusst. Es sollten noch einige Tage vergehen, bis ich die Zeit, die Muse und auch den Mut dazu hatte, mein Profil bei Spanking Lust anzulegen. Was sollte ich über mich schreiben? Welches Bild nehme ich ? Wie werde ich auf die anderen wirken? Was erhoffe und erwarte ich von diesem Schritt? Fragen über Fragen.... Und dann war er da der erste Tag in Spanking Lust... 



Neuland 

Auch wenn ich mir nicht ganz im Klaren darüber war, was ich hier eigentlich wollte und sollte hat die Neugierde doch gesiegt und mich in die weite Welt des Forums gezogen. Das passende Bild war schnell gefunden, etwas schwieriger gestaltete sich dann schon das Erstellen meines persönlichen Profils. Was soll man auch über sich selbst erzählen wenn man noch gar nicht so genau weiß, was man hier denn eigentlich will? Die ersten Schritte im Forum waren schnell gemacht und es zeigte sich, dass sich durchaus das ein oder andere interessante Thema finden ließ. 
Darüber hinaus hatte mich meine Schwester schon angekündigt, sodass ich von ihren Freunden gleich herzlich willkommen geheißen wurde. Irgendwie hatte ich von Anfang an meinen Ruf weg, als freche kleine Schwester, die Vorarbeit meiner Schwester hatte zwangsläufig dazu geführt, dass man mich in die gleiche Kategorie wie sie steckte, frech aufmüpfig.... ein Engel eben. 
Mein doch etwas provokantes Profilbild sorgte dafür, dass ich doch die ein oder andere Zuschrift bekam, teils sehr freundlich teils aber auch durchaus platt. Ich sah darüber hinweg, denn ich war ja nicht auf der Suche nach Kontakten sondern wollte lediglich ein bisschen mehr über die Szene erfahren. Die meisten Fragen warf die Tatsache auf, dass mwinw Schwester und ich tatsächlich Schwestern waren, immer dann wenn wir in der shoutbox waren, kamen Bemerkungen oder Fragen dazu. 
Eine davon Ende November von einem gewissen Stef. 

Ich hatte bis dato schon das ein oder andere Statement von ihm gelesen und wusste aus seinem Profil, dass er 40 (so glaubte ich zu diesem Zeitpunkt noch) und verheiratet war, erwachsene Kinder hatte und ein Switcher war, der seine Neigung mit dem Wissen seiner Frau auslebte. Ein sehr interessantes Profilbild komplettierte einen sehr positiven ersten Eindruck, ein Mensch, der nicht kopflos seine Neigung auslebte, sondern sich durchaus Gedanken darüber machte. 

"Ist.. Sissy (ihr Nickname) deine echte Schwester?" war der erste Kontakt der außerhalb der shoutbox geschrieben wurde, unspektakulär und trotzdem der erste Schritt zu etwas ganz Besonderem..... 

Nachdem wir uns, da es gerade Thema in einem seiner Threads war, darüber ausgetauscht hatten, welche Vor- und Nachteile ein Outing gegenüber dem Partner habe, kamen wir in der shoutbox irgendwann auf das Thema Tuttlingen zu sprechen
-er erwähnte, dass er kürzlich durch Tuttlingen gefahren ist worauf ich nur lapidar antwortete, dass man durch Tuttlingen nicht einfach durchfährt, da Tuttlingen einiges zu bieten hätte unter Anderem der weit über die Grenzen hinaus bekannte Weihnachtsmarkt. 
Nach weiterem Geplänkel kam dann die Idee, dass er mit dem Zug nach Tuttlingen kommen könnte.... Einige Nachrichten später, er kann ein wahrer Planungsfetischist sein, stand der Termin, Mittwoch der 4. Dezember um 16:00 Uhr am Bahnhof in Tuttlingen
Da ich mir nicht wirklich etwas dabei dachte, erzählte ich Karsten, dass ich mich an meinem freien Tag mit jemandem aus dem Forum auf dem Weihnachtsmarkt treffen wollte. Er hatte seine ganz eigene Vorstellung von den Menschen und vor allem von den Männern, die sich auf solchen Foren herumtreiben , da aber der Weihnachtsmarkt wohl eine völlig unverfängliche Umgebung darstellte, hatte er nicht wirklich was dagegen, wie eigentlich immer, wenn ich von etwas begeistert bin, trägt er es mit, weil er möchte, dass ich mich frei entfalten kann auch dann, wenn er meine Begeisterung weder verstehen noch teilen konnte. In wieweit genau dieser Wesenszug in Zukunft noch die entscheidende Rolle spielen würde, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner ahnen. 
Unsere Ehe war intakt, wir waren glücklich und zufrieden, es stimmte einfach zwischen uns wir waren immer ehrlich zueinander was also sollte passieren? Er hatte sich schon darauf eingestellt, dass ich meine Schwester mal zu einem Stammtisch oder einem Event begleiten würde und er sagte auch immer, dass wenn ich etwas ausprobieren möchte, hätte er nichts dagegen solange er nicht aktiv werden müsse. Klar formulierte er auch seine Bedenken und Zweifel aber da er mich als eine durchaus selbständige Frau kennengelernt hatte, die sich im Zweifelsfall auch zu wehren weiß, waren seine Ängste nicht allzu groß. Meiner Schwester erzählte ich auch von dem Date und sie meinte nur, sie wünsche mir viel Spaß. Die dritte im Bunde war Nadja, meine beste Freundin, der ich von meiner Neigung und dem Forum erzählt hatte und die das ganze natürlich äußerst spannend fand. Mit guten Ratschlägen und einigen mahnenden Worten ausgestattet rückte der Mittwoch langsam näher und in mir kam eine gespannte Vorfreude auf, jemanden aus der "Szene" real zu treffen und zu schauen, was hinter dem zugegebenermaßen faszinierenden Schreibstil für ein Mensch stecken konnte.

Würden wir uns erkennen? Viel hatten wir nicht ausgemacht als Erkennungszeichen .... und was sollten wir reden? Würden wir nur über das Forum sprechen und würde uns schnell der Gesprächsstoff ausgehen? Und dann war er da der Tag des Treffens, der Tag der mein ganzes Leben auf den Kopf stellen sollte..... 



Das erste Treffen - oder Beginn einer (unendlich) langen Reise 
Pünktlich um kurz vor vier kam ich am Bahnhof Tuttlingen an. Innerlich versuchte ich auf alles eingestellt und trotzdem so unvoreingenommen wie möglich zu sein. Es ging ja schließlich nur darum, einen virtuellen Gesprächspartner der durchaus sympathisch zu sein schien, real auf einen Kaffee oder Glühwein zu treffen, sich nett zu unterhalten und einen netten und hoffentlich kurzweiligen Nachmittag zu verbringen. Warum war ich also so nervös? Es konnte mir doch letztendlich egal sein, wie ich auf ihn wirkte und trotzdem hatte ich mir lange überlegt, was ich zu dem Treffen anziehen sollte. Mensch Liz, das ist doch kein Date es ist ein völlig neutrales Treffen zweier Menschen mit offensichtlich ähnlichen Interessen. Es ist egal, wie du aussiehst und es ist egal, wie er aussieht.... doch immer wieder ertappte ich mich auch schon in den Tagen zuvor, wie ich mir ein Bild von dem Mann machte, der mir da gegenüberstehen würde...und da stand er nun...

 Der Bahnhofsvorplatz ist um diese Jahreszeit und vor allem zum Weihnachtsmarkt nicht wirklich leer und trotzdem war mir schon von weitem klar, wer mein mysteriöses Blinddate sein musste, bevor ich die Tasche mit der Blume entdeckte. Er hatte es ungleich schwerer mich zu erkennen, da ich nur vage meine schwarze Jacke und den bunten Schal als Erkennungszeichen angegeben hatte. Eine Vorsichtsmaßnahme- damit ich im Zweifelsfall möglichst unauffällig wieder verschwinden konnte, wenn das, was da auf mich wartete nicht meiner Vorstellung entsprach? 

Welcher Vorstellung überhaupt müsste ich mich eigentlich fragen, es war ja nur ein zwangloses Treffen ohne jegliche Hintergedanken. Wenn es eine Vorsichtsmaßnahme war, so war sie auf jeden Fall völlig unnötig, denn der Mann, der da auf mich wartete passte auf jeden Fall in meine Vorstellung, groß, schlank und durchaus stilvoll leger gekleidet. Wenn man auf jemanden wartet, den man nicht kennt, kann es leicht vorkommen, dass man etwas deplatziert wirkt, so als wäre man immer in der Erwartungshaltung versetzt zu werden, der Blick huscht immer wieder suchend umher man erkennt einen Wartenden einfach an seiner Körperhaltung. Bei ihm war es irgendwie anders. Auf mich wirkte er durchaus stimmig keineswegs verunsichert, sich seines Platzes und seines Tuns durchaus bewusst und sicher genug, um sich seiner Wirkung auf Menschen, vor allem Frauen bewusst zu sein ohne Arroganz auszustrahlen. Kurz und gut innerhalb einiger Sekunden, in denen ich ihn unbeobachtet anschauen konnte spürte ich, dass da etwas war, etwas was ich nicht benennen konnte was mich aber auf eine sehr seltsame Art anzog und faszinierte. Würde mir eine Freundin erzählen, dass sie einen Mann auf den ersten Blick faszinierend und anziehend fand würde ich lächeln und sagen komm zurück in die Wirklichkeit.... und doch war es bei mir genau so. Ich sammelte mich und ging die letzten Schritte auf ihn zu. 

"Du musst Stef sein oder?" welch geistreiche Bemerkung aber was sagt man zu einem Mann, der auf einen wartet, den man nicht wirklich kennt und der einen auf den ersten Blick fasziniert? Ja der erste Blick auch in die Augen, die mich interessiert und durchaus freundlich anblickten verfehlten ihre Wirkung nicht. Ich war wie in Trance, eigentlich kann ich mich auf meine Stärke, sehr offen und unvoreingenommen auf Menschen zu zu gehen immer verlassen. Ich bin durchaus eine selbstbewusste Frau, die es versteht peinliche Redepausen und eine auch in mir durchaus vorhandene Unsicherheit zu überspielen. In den folgenden Minuten aber hatte ich das Gefühl, mein komplettes Gefühlswirrwarr steht mir wie bei einem Nachrichtenticker auf der Stirn. Er musste doch merken, dass ich mich wie ein aufgescheuchtes Kaninchen durch den Park Richtung Weihnachtsmarkt bewegte? Wie hatten wir uns eigentlich begrüßt? War ich wie es meine Art ist eher herzlich, da ich ihn ja zumindest vom Forum her kannte? Hatte ich ihm die Hand gegeben? ich wusste es nicht mehr und ich weiß es bis heute nicht, die ersten Minuten waren irgendwie vernebelt. Was wohl in ihm vor sich ging? Er saß ja schließlich im selben Boot, spürte er meine Verunsicherung und noch schlimmer wusste er womöglich, dass er diese auslöste? Und welche Empfindungen gingen ihm durch den Kopf? Hatte er Erwartungen an dieses Treffen? Nein, das hatten wir ja vorher geklärt aber zumindest eine Vorstellung eine Hoffnung oder ging er wirklich ganz unvoreingenommen dieses Date mit mir ein? 

Ich ertappte mich in den folgenden Minuten immer wieder dabei, wie ich ihn förmlich studierte, seinen Gang, seine Mimik und seine Gestik, seine Augen und seine Hände. Die Hände......ein ganz wichtiges Kriterium dafür, ob ich einen Mann sexuell anziehend finde oder nicht. Seine Hände waren die Hände eines sensiblen aber kraftvollen Mannes, gepflegt feingliedrig aber muskulös.....was diese Hände wohl alles.....Ähm Hallo...sexuell anziehend?- Hände auf meinem Körper?..... Kopfkino aus und zwar sofort! Immer und immer wieder ertappte ich mich genau bei diesem Gedanken und fragte mich, was diese Wirkung auf mich auslöste. 
Ich wusste, auch schon bevor wir uns getroffen hatten, dass er eine feste Spielpartnerin in der Schweiz hatte und ich selbst war alles andere als auf der Suche nach einem Spielpartner. Was also sollen diese Gedanken? Ganz im Gegensatz zu meinem inneren Kampf mit mir selbst....oder war es schon die Göttin?...wurde ich von Minute zu Minute lockerer und freier. 

Er entpuppte sich als durchaus humorvoller und vielseitig interessierter Gesprächspartner, der um keine Antwort verlegen war und mir mit einer für einen Mann eher untypischen Offenheit gegenübertrat. Schon nach kurzer Zeit war klar, dass wir die gleiche Wellenlänge hatten und wir plauderten über Gott und die Welt. Wenn uns jemand so zusammen am Glühweinstand gesehen hat, so wäre er nie auf die Idee gekommen, dass wir uns zum ersten Mal getroffen haben, es ging eine unglaubliche Vertrautheit von uns aus, die ich so zuvor noch nie erlebt hatte. Ich hatte in meinem Leben einige Treffen mit Menschen, die ich aus einem Forum oder sonst aus dem Internet kannte, aber es war immer eher ein abchecken, ein vorsichtiges Herantasten an die verschiedenen Themen. Man hätte vermuten können, wir tauschen uns vor allem über unsere Neigung aus, über das Forum und Themen, von denen wir wussten, dass sie dem anderen geläufig waren. Doch wir erzählten von unseren Familien unseren Hobbies von unseren beruflichen und privaten Vorstellungen und auch über kleinere und größere Träume. Innerhalb weniger Stunden vervollständigte sich so immer mehr ein Bild eines Mannes der ...ja was eigentlich ? Ein Mann der mir gefährlich werden könnte, mir gefährlich nahe kommen könnte, ein Mann, dem ich obwohl ich ihn nicht kannte Dinge von mir erzählte, die sonst kaum jemand von mir wusste. Doch was hatte er was mir dieses Gefühl gab? 
Ein Blick in seine Augen und ich wusste es, er versteckte sich nicht, der Blick war klar und interessiert und da war noch etwas, das mich nicht losließ ......ein Funkeln....ein Blick auf seine andere dunklere und sehnsuchtsvolle Seite....das Gefühl, auch in ihm ist eine Faszination zu spüren....Faszination des Augenblicks, Faszination ausgelöst durch mich ? Ein stilles Gefühl der Einigkeit...so wie ein Nicken auf meine zwar durchaus überraschenden aber immer stärker werdenden Vorstellungen von....Konnte es sein.....durfte es sein.....wollte ich es?

Mittlerweile war es Abend geworden die Zeit verging wie im Flug und wir beschlossen, noch etwas essen zu gehen. Ein kleines gemütliches Restaurant war schnell gefunden und so saßen wir uns gegenüber, nicht mehr geschützt durch dicke Jacken und für mich war es ein wenig so, als wäre mit dem dicken schützenden Mantel ein Stück meiner Mauer eingerissen, die mir bis zu diesem Zeitpunkt einen gewissen Schutz bot. Schutz wovor eigentlich? Bislang zeigte er sich freundlich interessiert aber hielt durchaus eine gewisse Distanz, die nicht derart Ausdruck fand, er interessiere sich nicht für mich, das Gefühl hatte ich nicht und seine charmante Art ließ durchaus auf ein gewisses Interesse schließen. Ich könnte mir vorstellen, dass ich zumindest annähernd sein Typ sein könnte, das ein oder andere Kompliment sowie der ein oder andere Blick ließ zumindest darauf schließen. Wollte ich mich tatsächlich schützen? Ich saß da, schaute ihm in die Augen und spielte gedankenverloren in meinen Haaren, wie ich es immer tat, wenn ich etwas verlegen und verträumt war. Diese Augen......mittlerweile war das Funkeln einem Flackern gewichen, das mal belustigt mal äußerst durchdringend die meinen suchten. Hatte ich mich geirrt oder hat er mit seinen Fingern tatsächlich ganz sanft die meinen gesucht und im letzten Moment inne gehalten? Er machte mich wahnsinnig und ahnte es wahrscheinlich nicht einmal, denn wie sonst könnte er sich so ungezwungen verhalten? 
Das Essen war bestellt und irgendwann klingelte sein Handy, ein Spielpartner von ihm aus passiven Tagen wohnte in Tuttlingen und kündigte sich noch auf einen Kaffee an. Das löste in mir ein sehr seltsames Gefühl aus, ich konnte (oder wollte?) mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Stef eine passive Seite hatte weder in Vergangenheit noch in der Gegenwart. Klar hatte ich gewusst, dass er Switcher ist oder war, solange ich ihn nicht gesehen hatte, konnte ich mir das auch durchaus vorstellen und fand es eher spannend, die männliche Seite der Passivität kennen zu lernen. Jetzt, nachdem ich ihn vor Augen hatte, passte es überhaupt nicht in mein Bild von ihm.....oder passte es einfach nicht in mein Kopfkino? 

Mensch Liz, es kann dir egal sein, es stört dich nicht, die mittlerweile fast schon vertraute Zweisamkeit aufzugeben, du lernst noch jemanden aus der Szene kennen, das ist es doch warum du dich überhaupt auf den Weg gemacht hattest, nichts anderes als neue interessante Menschen kennenzulernen und dich mit ihnen auszutauschen rief ich mich innerlich zur Raison. Täuschte ich mich oder war auch in seinem Blick ein Hauch von Bedauern zu erkennen? Wir aßen Tapas und das Gespräch stockte ein wenig. Als wir dann zum Kaffeetrinken unseren Kreis erweiterten sah ich den Vorteil, den der neue Gesprächspartner mit sich brachte. Ich hatte mehr Gelegenheit mich ein wenig zurück zu nehmen und wieder eine gewisse Ruhe in meine Gedanken zu bringen und außerdem hatte ich die Gelegenheit, ihn das ein oder andere Mal zu betrachten, ohne dass er das mitbekam.....und schon wieder schweiften meine Gedanken ab. 

Was wäre wenn auch er das Treffen wiederholen wollen würde? Was wäre, wenn er sich vielleicht doch vorstellen könnte, mehr als nur Kaffee trinken gehen zu wollen? Wenn ich ehrlich zu mir selbst sein wollte, war mir längst klar, dass mich dieser Mann faszinierte, anzog und fesselte....ein leichter Schauer lief mir über den Rücken, als ich mir vorstellte, mit ihm zu spielen, über seinem Knie zu liegen, seine Hand auf......Halt, jetzt nicht weiter denken, du begibst dich in gefährliche Gewässer, du bist eine verheiratete Frau, er ist ein verheirateter Mann und du willst nicht mehr als dich austauschen und vielleicht dein Kopfkino ein klein wenig anregen, nicht mehr und nicht weniger. Die Plauderstimmung der beiden lenkte mich wieder ins Hier und Jetzt und wir unterhielten uns durchaus locker und angeregt. Da die Zeit fortgeschritten war, wurde es Zeit zum Aufbruch. Nachdem wir uns von ihm verabschiedet hatten, machten wir uns langsam auf den Weg zurück zum Bahnhof, weil er ja wieder nach Zürich zurückfahren musste. Täuschte es mich oder war da ein Bedauern zu spüren, dass wir uns verabschieden mussten? Ich selbst fühlte ein aufsteigendes Bedauern gepaart mit der Frage, wann ich ihn wohl wiedersehen würde. Dass ich ihn unbedingt wiedersehen wollte hatte ich mir mittlerweile eingestanden. Wir gingen mehr oder weniger schweigend nebeneinander her keiner von uns hatte wirklich das Bedürfnis noch viel zu sagen. Am Bahnhof angekommen war nur ein Gedanke in meinem Kopf: Fahr noch nicht. Irritiert von diesem doch sehr intensiven Gefühl verabschiedete ich mich von ihm, nahm ihn kurz in den Arm und war verloren.....


Die Macht der Worte-oder ein zartes Band entsteht 

Die nächsten Stunden rief ich mir immer wieder die Begegnung mit diesem Mann in Erinnerung und fragte mich, was eigentlich mit mir los war. Kaum hatte ich mich von ihm verabschiedet, schrieb ich meiner Schwester eine Nachricht, in der ich ihr ganz unverblümt eingestand, dass mir dieser Mann in vielerlei Hinsicht gefährlich werden könnte. Vielerlei Hinsicht, ja das war es was mich letztendlich verwirrte. Ich hatte doch ganz klar geplant, wenn ich meine Neigung wieder ausleben würde, dann auf einem Event nicht unbedingt AgePlay aber es gab ja schließlich noch einige andere Möglichkeiten. Das Letzte, was ich brauchen konnte, war eine komplizierte Gefühlsverirrung oder gar das Festlegen auf einen Dom. Ich war zwar mit der Erlaubnis gesegnet, meine Neigung ausleben zu dürfen im Rahmen eines Spiels aber in wieweit dies das abdeckte, was sich im inneren meines Kopfes oder vielmehr Körpers abspielte war ich mir nicht ganz sicher. Um ehrlich zu sein, es ging weit über ein Ausprobieren hinaus. Dieser Mann hatte mich in seinen Bann gezogen, eine Saite in mir zum Klingen gebracht, die sich mit Vernunft alleine nicht zur Ruhe bringen ließ. Warum dachte ich plötzlich darüber nach, wie es wäre, wenn ich diesem Mann die Macht zugestehen würde, mich in meine Rolle zu führen und wo könnte das hinführen? Ich kann nicht leugnen, dass in meinem Kopfkino immer das Szenario dementsprechend ausgelegt war, dass mich mein Herr dominiert, nicht irgendjemand straft. 

Es war also durchaus die Sehnsucht nach einem Herrn, nach einem Dom in meiner Fantasie vorhanden, die ich allerdings aus verschiedensten Gründen nicht in die Realität mit hinüber nahm oder nehmen wollte. Hätte ich das haben wollen, hätte ich mich auch auf einen altbewährten Freund einlassen können, der mittlerweile seine aktive Seite entdeckt hatte. Vor einigen Jahren hatte ich eine durchaus befriedigende Affäre mit ihm und wir waren nach Beendung sowas wie Freunde geblieben. Aber nicht nur, dass mein Mann ihn sicherlich nicht wirklich als meinen Spielpartner akzeptiert hätte, ich konnte mir ihn auch mit viel Fantasie und gutem Willen als meinen Dom vorstellen auch wenn ich wusste, dass er diese Hoffnung in sich trug. Auch im Forum hatte ich das ein oder andere Angebot bekommen, was ich sicherlich nicht zuletzt meinem scheinbar sehr aufreizenden und auffordernden Profilbild zu verdanken hatte. Wie jeder Frau schmeichelt dieses Interesse natürlich und tut dem Ego durchaus gut, aber letztendlich kam es für mich nicht in Frage, mich auf eines dieser Angebote einzulassen. 

Meinem Mann hatte ich auf die Frage wie es war eher vage geantwortet dass es sehr locker war und ich mir vorstellen könnte, ihn wieder zu treffen oder mal auf einen Stammi zu gehen. Was sollte ich mir hier überhaupt Gedanken machen, er hatte eine Subbie , eine feste Spielpartnerin und auch wenn ich wusste, dass er im Januar der Schweiz den Rücken kehren würde, da er im Februar in Mannheim eine Stelle annehmen wollte, hieße das ja noch lange nicht, dass er auf der Suche nach einer neuen Subbie war. Und wenn, dass ausgerechnet ich diese Subbie sein sollte. Andererseits ich hatte schon das Gefühl, dass auch er nicht ganz abgeneigt war. Vielleicht sollte ich einfach mal ganz unvoreingenommen warten, was die Zeit so bringen könnte....Hatte er nicht beim Abschied gesagt, das könnten wir gerne wiederholen? Die nächsten beiden Tage waren geprägt von einigen Nachrichten und Mails, die durchaus darauf schließen ließen, dass das Interesse auf beiden Seiten geweckt war. Ich hatte, entgegen jeglicher Vernunft anklingen lassen, dass er mich durchaus aus dem Konzept gebracht hatte und auch er hatte mir gestanden, dass er mich nicht mehr aus dem Kopf bringen würde, was ihn mindestens genauso verwirrt hatte, wie mich. 
Eines war klar, egal was die Vernunft auch sagte, mein Kopfkino war wesentlich weiter....längst stellte ich mir vor wie es wäre über seinem Knie zu liegen und die Härte seiner Hand zu spüren, wie es wäre, seinen Anweisungen zu folgen und wie es wäre mich von diesem Mann ans Bett fesseln zu lassen und.... Halt, das ging weit über eine SpankingSession hinaus und mein Kopfkino verselbständigte sich mit jedem Mal mehr. Was bislang alles unter dem Schutzmäntelchen meiner Neigung abzubuchen war, nahm immer mehr auch sexuelle Vorstellungen an, die so nicht in meine moralische Vorstellung passte...und doch, je mehr ich in mich hinein hörte, desto klarer wurde dieses Verlangen nach mehr, nach mehr als nur Ausprobieren von verschiedenen Spanking Praktiken. Ich hatte es am Abend nach dem Abschied ziemlich auf den Punkt gebracht, er könnte und konnte mir in vielerlei Hinsicht gefährlich werden. Mittlerweile war es zu einem liebgewonnenen kleine Ritual geworden, dass wir uns per Mail die ein oder anderen Gedanken zukommen ließen, den anderen daran teilhaben ließen, was gerade in uns vorging, ein Wirbelsturm, ein Erdbeben etwas, das unsere Welt von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt hatte und meine Tag- und Nachtträume durchaus dominierte. Wir schickten uns kleine Nachrichten zum guten Morgen sagen, und wünschten uns eine gute Nacht, teilten uns erste kleinere Wünsche und Sehnsüchte mit und waren uns einig, dass wir uns dringend wieder sehen wollten. 
An einem Abend, wir waren beide im Forum und tauschten uns im Chat aus, wurden wir mit einer Analyse konfrontiert, die mich einerseits aus dem Konzept brachte, andererseits einen nicht mehr aufzuhaltenden Denkprozess in Gang gebracht hat. "Ich glaube hier liegt Verliebt sein in der Luft" Verliebt-ich? Nein niemals, das kann überhaupt nicht sein, ich finde ihn anziehend und anregend und ich denke oft darüber nach, seine Subbie zu werden und meine Wünsche und Sehnsüchte nicht nur virtuell mit ihm zu teilen aber verliebt sein- nein das geht zu weit. Ich entschied, das ist völlig überzogen und steht überhaupt nicht zur Debatte, ja wir waren dabei, eine Verbindung zueinander aufzubauen, aber alles im Rahmen unserer Neigung und vielleicht in Form einer Freundschaft. Ok die Symptome sprachen für verliebt sein, zugegeben aber wir waren uns ja einig.....

 Die folgenden Tage waren geprägt von immer intensiver werdenden Mails. Längst war uns beiden klar, dass wir miteinander eine Spielbeziehung eingehen wollten , , In den Mails sprachen wir von Sehnsucht und Gier, wir tauschten unsere Wünsche und Vorstellungen aus und schickten uns nächtelang Nachrichten, die von Sehnsucht und Verlangen sprachen, seine Worte berührten mich derart, dass ich es manchmal kaum fassen konnte. Was ich noch viel weniger fassen konnte war die Tatsache, wie sehr ich mich zu ihm hingezogen fühlte, wie klar mir war, dass ich mit diesem Mann abtauchen wollte in tiefste Tiefen, meine dunkle Seite entdecken und ausleben wollte und dass sich Grenzen, die mir Vernunft und Moral zuvor gesetzt hatten, verschoben oder teilweise ganz auflösten. 

Wie aber sollte ich ihm das alles sagen, wie konnte ich meine Gefühle erklären, wie stark und intensiv sie waren...Ja es war das Gefühl von Sehnsucht und Verlangen aber ich spürte ganz deutlich, das allein erklärte meinen Gemütszustand nicht wirklich. Ich spürte wie gut er mir tat, wie sich meine Laune sofort hob, wenn wieder eine Nachricht von ihm kam, wie sehnsüchtig ich seine Mails erwartete. 
So sehr ich mich auch bemühte, meine Gedanken schweiften immer wieder ab und ich sah ihn vor mir, wie er mich angesehen hatte dort als wir zu Abend essen waren, seinen durchdringenden forschenden und fordernden Blick. Mittlerweile hatten unsere durchaus reizvollen Mails eine Dimension angenommen in der immer deutlicher wurde, dass in ihm ein ungezähmter Löwe steckte und dass er nicht der zahme Löwe war, wie er sich im Forum genannt hatte. Er selbst sah sich nicht als Dom, er war seiner Meinung nach ein Spanker mit gewissen Extras, Extras die für mich inzwischen auch Teil dessen war, was ich mit ihm erleben wollte. Ich wollte nicht mehr allein nur die süßen Qualen der Züchtigung erleben, mich fesseln und strafen lassen sondern auch die süße Belohnung, ich wollte mich ganz hingeben, mit jeder Faser meines Körpers. 
Die vielen tiefen Worte, die wir uns geschenkt hatten knüpften ein zartes Band zwischen uns, ein Zauberband nur aus Worten und dieses Band wurde immer deutlicher und auch immer mehr das Zeichen eines stillen Einverständnisses zwischen uns, ja wir wollten es miteinander versuchen. Ich wollte die Seine werden und er der meine, wir wollten unsere Beziehung auf der Basis gegenseitiger Exklusivität aufbauen und wir legten uns aufeinander fest. Es war eine Selbstverständlichkeit, ohne zu wissen, ob es wirklich harmonieren würde, so tief hatten mich seine Worte blicken lassen, dass ich ihm ganz und gar vertraute. Wie sollte jemand, der mich mit Worten in jegliches Gefühlswirrwarr stürzen konnte, der in mir Fantasien und Tagträume weckte nicht auch im realen Ausleben eben dieser Sehnsüchte meinen Körper zur Hingabe bringen? Er hatte es mit Worten längst erreicht und ich freute mich unheimlich darauf, unsere Träume zu verwirklichen, ja sehnte mich mit jedem Tag mehr danach. An einem Abend bekam ich eine Mail, die all meine kühnsten Träume und Wünsche übertraf.




Das "Spiel" beginnt 

Ich wusste, dass er sehr verspielt sein konnte, dass seine Phantasie grenzenlos und die Macht seiner Worte faszinierend war. Aber mit einer derartigen Tiefe, die mich wie ein Blitzschlag traf, hatte ich nicht gerechnet. 
Ja wir hatten von der unglaublich starken Verbindung gesprochen, von dem Zauberband, das mich an ihn band, genauso wie umgekehrt. Ich war seine Inspiration und er für mich immer mehr der Mann, dem ich mich unterordnen wollte, zu dem ich aufsehen aber auch auf Augenhöhe Gespräche über Gott und die Welt führen wollte. Diese beiden Pole waren ganz deutlich in mir zu spüren und es war ein Leichtes, beiden ihren Platz einzuräumen er, dem natürlich diese beiden Pole bewusst waren und der sie auch Beide schätzte, trennte sie ganz einfach nach Elisa auf, der Name den ich als Subbie tragen würde und Liz als - ja als was eigentlich? 
Wir vermieden es Beide, dem, was da geschah einen Namen zu geben, einerseits um es nicht zu entzaubern und andererseits...... nein, Liebe kam nicht in Frage, wir waren uns einig.... ich mir auch? fragte ich mich immer wieder. Was Elisa anbetraf, war es leichter, die passende Form zu finden, auch wenn er sich durchaus dagegen wehrte, einen Menschen besitzen zu wollen, wurde ihm immer klarer, dass es aber genau das war, was sich abzeichnete, Elisa, die sich ihm immer mehr schenkte, die sehr deutlich machte, die Seine zu sein und so konnte auch er sich dem Reiz dieses Spiels nicht weiter entziehen. 
Es war eine kurze, sehr unscheinbar wirkende Mail, mit einer pdf Datei angehängt. Nichts ahnend öffnete ich den Anhang und es verschlug mir die Sprache. Zu sehen war das Foto eines wunderschönen schwarzen Schmuckbandes, mit einer schwarzen kleinen Rose und einem kleinen dezenten Schleifchen eine kleine silberne Kette diente dem Spitzenband als Verschluss. 

Ich kannte diese Art Band aus meiner Zeit, als ich auf Gothic und Mittelalter Events unterwegs war und sie hatten schon immer eine sehr magische Wirkung auf mich gemacht, hoch erotisch und doch nicht billig. Dieses Band war das sichtbare Zeichen für unsere wachsende Beziehung, ein Zeichen, (zu) wem ich gehörte und es erfüllte mich mit Stolz und Demut, es machte mich zu dem was ich war, seine Subbie, nicht wie die Sklavenbänder, die ich immer wieder bewunderte, die mir aber auch immer ein wenig Angst einflößten. 
Ja, es ist wohl der Wunsch einer jeden wirklich devoten Frau ein sichtbares Zeichen zu tragen vielleicht ein wenig vergleichbar mit dem Ring, der eine Liebe besiegelt. Und nun sollte ich ein solches Zeichen tragen...dabei hatte ich nie auch nur eine Andeutung gemacht, dass ich mir ein solches Zeichen wünschen würde irgendwann vielleicht. Unter der Fotografie, die mich schon so in Gefühlswallung gebracht hatte waren Schriftzeichen, die ich sofort erkannte....die Schrift aus Herr der Ringe....die Schrift auf dem Ring... daneben ganz klein waren die folgenden Worte geschrieben:

Ein Band sie zu knechten 
Sie an mich zu binden 
Sie ins Dunkel zu treiben 
Sie immer zu finden 

Das Spiel hatte begonnen, auch wenn ich das Band bislang nur auf diesem Foto gesehen hatte spürte ich, wie es sich um meinen Hals legte....wie er es um meinen Hals legen würde, als Zeichen seiner Macht über mich, über meine Lust über meinen Körper. Ein heißer Schauer lief mir über den Rücken und meine Sehnsucht machte sich deutlich durch ein ziehen in meinem Schoß bemerkbar. Wann wird es soweit sein? Ich konnte es kaum mehr erwarten, nicht nur dieses Band sondern seine Macht, seine Hände, seinen Mund, seine Haut, einfach ihn zu spüren. Wenn er mein Verlangen schon mit Worten so entfachen konnte, was würde er erst tun, wenn ich ihm wirklich ausgeliefert sein würde? Ich hatte es mittlerweile aufgegeben, mich für solche Gedanken zu rügen und genoss dieses Kopfkino um meiner Lust ihre Erfüllung zu geben.... 

Das Schicksal meinte es gut mit uns es ergab sich die Gelegenheit, dass wir uns für ein paar Stunden in Zürich sehen konnten. Doch was wünschte ich mir für dieses Treffen? Klar war schnell, dass sich die Gelegenheit zu einem Spiel nicht ergeben würde und das wir dieses im neuen Jahr bei ihm in der Schweiz in aller Ruhe angehen wollten, mit mehr Zeit und der Sicherheit einer gemütlichen Wohnung. Aber die Chance ungenutzt lassen wollten wir auch nicht und so verabredeten wir uns, über den Weihnachtsmarkt zu schlendern und 5 Stunden zu nutzen, uns noch weiter kennen zu lernen, auch wenn ich das Gefühl hatte, wir würden uns schon ewig kennen. Mir war klar, dass es mir nicht ganz leicht fallen würde, meine immer stärker wachsende Gier, mein Verlangen zu zügeln, wir hatten mit zahlreichen Worten dieses Verlangen, die unstillbare Gier geweckt und das Treffen würde sicherlich nicht dazu beitragen, dieses Verlangen einzudämmen. Doch die andere Seite in mir sehnte sich nach dem Mann hinter diesem meinem Dom und ich wollte ihn sehen, ihm in die Augen schauen, die Berührung, die mir das letzte Mal verwehrt blieb suchen und einfach einen schönen intensiven Nachmittag mit einem Menschen verbringen, der mir immer wichtiger wurde, ganz frei von Verlangen und Gier hatte er mein Herz erobert, sich einen Platz in meinem Leben geschaffen....willkommen in meinem Leben mach es dir gemütlich und bleib so lange du willst. Und so machte ich mich, in mir diesmal eine andere Form der Nervosität und einer enormen Vorfreude auf, nichts ahnend dass meine Gefühlswelt an diesem Tag komplett auf den Kopf gestellt werden würde, das Spiel tatsächlich beginnen würde....

Vertraust du mir? 

Wir hatten in den Tagen zuvor beschlossen, ein Assoziationsspiel zu spielen, jeder von uns sollte 10 Begriffe aufschreiben und wir wollten diese Worte austauschen um den anderen noch besser kennen zu lernen. Auf der Fahrt nach Zürich machte ich mir so meine Gedanken darüber, was er wohl für Worte gewählt hatte, ich selbst habe sehr zufällige Worte gewählt, die vor allem eine Aufgabe an Spontanität und Kreativität darstellten und nicht auf Sexualität oder Beziehung ausgelegt waren. 

Mir persönlich war es wichtig, dass ein Mann spontan humorvoll und vor allem kreativ war, in seinen Mails hatte sich die Kreativität durchaus gezeigt, humorvoll schien er auch zu sein, jetzt war für mich interessant, wie er alle drei Eigenschaften miteinander verbinden konnte. Es würde spannend werden, diese Begriffe auszutauschen und ich lächelte bei dem Gedanken wie er wohl mit dem Wort Kieselstein umgehen würde.... 
Wie würde das Aufeinandertreffen wohl dieses Mal aussehen? Durch die vielen Nachrichten und Mails, die wir ausgetauscht hatten, hatten wir eine gewisse Nähe aufgebaut, durchsetzt von Verlangen und dem Wunsch, diese Nähe möglichst bald auch zu erleben. Allerdings hatten wir uns bislang erst einmal gesehen, der Abschied war durchaus eher scheu abgelaufen und mir war überhaupt nicht klar, wie ich damit umgehen würde, einerseits so viel Nähe und andererseits eine gewisse Distanz in mir in Einklang zu bringen. 
In meinen Gedanken ging ich immer wieder das bevorstehende Szenario durch, wie würde die Begrüßung aussehen? Herzlich und ohne Berührungsängste? Vorsichtig abtastend? Was würde ich mir wünschen? Was die Situation nicht leichter machte, war die Tatsache, dass ich mit meinem Mann nach Zürich fuhr, er hatte einen geschäftlichen Termin in Zürich und mir angeboten mitzukommen, um mich mit meiner Internetbekanntschaft zu treffen. 
Es war ihm klar, dass sich daraus durchaus eine Spielbeziehung entwickeln konnte, das hatte ich ihm schon angedeutet, was für ihn nicht wirklich ein Problem darstellte. Nur wie sollte ich ihm erklären, warum ich so nervös war, warum ich unruhiger wurde, je näher wir Richtung Zürich kamen? Konnte er meine Gefühle deuten? War ihm klar, wie tief ich mich schon auf diesen anderen Mann eingelassen hatte? Ich konnte ja schon mir selbst nicht erklären, was da eigentlich in mir vor sich ging, war es ihm schon klarer? Wenn es so war, dann konnte er dies gut unterdrücken und so verging die Fahrt begleitet von meinen Gedanken recht zügig. Der Bahnhof in Zürich kam in Sicht und ich nahm all meinen Mut zusammen verabschiedete mich und stieg aus. Wieder einmal ein Bahnhof.... wie oft uns dieses Bild noch begleiten würde, war uns beiden wohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar aber auch heute muss ich immer noch lächeln, wenn ich mit ihm an einem Bahnhof vorbeikomme.... 
Der Bahnhof in Zürich war ungleich größer und voller als der in Tuttlingen und die Weihnachtsmarktstände machten das Ganze noch ein wenig unübersichtlicher. Ich war ein paar Minuten zu früh dran was mir persönlich nicht ganz unrecht war, konnte ich so meine aufkommende Unsicherheit mit einem Bummel durch die einzelnen Stände ein wenig besänftigen. Hör auf, dir so viele Gedanken darüber zu machen, wie es sein wird, wie die Begrüßung ausfällt es ist was es ist und es wird wie es wird, du kannst das nicht planen. Längst hatte ich mich daran gewöhnt, solche Zwiegespräche mit mir selbst zu führen, manchmal war es als ob ich ein Engelchen und Teufelchen auf der Schulter hätte, die mir abwechselnd etwas ins Ohr flüstern würden. 
Einige Stunden später würde es nur noch eine Stimme geben.... aber alles zu seiner Zeit.... Ich schlenderte also mehr oder weniger gelassen durch die Leckereien Tücher und Weihnachtsdekorationen, bis mich das Summen meines Handys aus meinen Gedanken riss....Seine Nummer...mein Herz schlug sofort schneller. Er war angekommen und beschrieb mir kurz wo er gerade war, mit dem Handy am Ohr ging ich zu der beschriebenen Stelle und da kam er mir entgegen...... 

Einige Meter trennten uns noch und in mir machte sich ein Gefühl breit, das ich bis heute kaum beschreiben kann, eine Mischung aus Erwartung, Sicherheit und eine unglaubliche Wärme.....ein Gefühl, welches sich bis zum heutigen Tag nicht verändert hat, wenn wir uns wiedersehen. Wir umarmten uns zur Begrüßung wie zwei alte Freunde, sehr herzlich und beschlossen, zuerst einmal einen Glühwein zu trinken. Das war durchaus in meinem Sinn denn die Umarmung mag wohl nach außen sehr freundschaftlich gewirkt haben, in mir löste sie aber ganz andere Gefühle aus. Halt mich und lass mich nie wieder los, so würde ich das heute beschreiben, ein Gedanke, der damals so natürlich noch nicht benannt werden konnte und durfte....der Wunsch sich aus dieser Umarmung zu lösen, um die störenden Jacken auszuziehen über seinen Rücken zu streicheln, ihn sanft zu küssen....Stopp das ging zu weit.... viel zu weit. 
Man mag mich für altmodisch halten aber ein Kuss ist etwas endgültiges für mich , ein Kuss ohne Verliebt sein....das gab es bei mir nicht. Küsschen rechts Küsschen links, oder auch mal das Küssen der Stirn ja, das waren die Art Küsse, die erlaubt waren aber alles andere...... 
Aber warum ertappte ich mich dann dabei, mir genau das vorzustellen....zum ersten Mal gestand ich mir ein, dass ich auf dem besten Weg war, mich in diesen Mann zu verlieben. Da standen wir nun mit unserem Glühwein, der die Hände wärmte und dem Gefühl, dass mich von innen wärmte und ich erkannte, dass auch er nicht so gelassen und cool war, wie ich ihn noch in Tuttlingen wahrgenommen hatte, es war, als ob er ebenso wie ich gegen einen unbekannten Drang ankämpfen würde....
Bitte, hör auf zu kämpfen durchfuhr mich ein Gedanke... 

"Vertraust du mir?" 

diese Frage riss mich aus meinen Tagträumen. Was sollte diese Frage jetzt? Unbeirrt stellte er sie mir nochmal. Ich musste nicht lange darüber nachdenken und antwortete ihm mit einem Blick in seine Augen:
"sonst wäre ich nicht hier." 
Er erwiderte diesen Blick mit einem Funkeln 
"Ich will dich nämlich entführen...." 

sagte er in einem Tonfall der in mir alle Bedenken, die ich vielleicht hätte haben können sofort zum Schweigen brachten. 
Er erklärte mir, dass er keine Lust darauf habe durch das hektische Zürich zu gehen und dass er mir stattdessen etwas anderes zeigen wollte, ohne das zu hinterfragen willigte ich ein und stieg mit ihm in eine Bahn, ohne zu wissen wohin die Fahrt gehen sollte....und noch weniger ahnend wo hin unsere Reise gehen würde..... 
Was machte ich hier eigentlich? Ich kannte diesen Mann gerade einmal zwei Wochen real und lies mich von ihm einfach führen als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre. Und es fühlte sich gut an sehr sehr gut sogar, wir unterhielten uns über die schönen Ecken der Schweiz und fuhren aus dem hektischen Stadtgetümmel heraus in eine bezaubernde winterlich Landschaft, schneebedeckte Bäume und immer weniger Häuser zeigten die Faszination, die er für die Schweiz entwickelt hatte immer mehr....
An einer schneebedeckten Haltestelle stiegen wir aus und machten uns auf den Weg auf einen Berg, ein kleiner Spaziergang durch Schnee und Bäume hinauf immer mal wieder berührten wir uns eher zufällig und scheu und das ein oder andere Mal nahm er meine Hand, damit ich nicht ins Rutschen kam. Glücklicherweise war ich auf alles eingestellt, hatte meine Bekleidung eher nach funktionalen denn nach eleganten oder gar erotischen Gesichtspunkten gewählt, ich würde meinen Stil allgemein eher als lässig leger beschreiben das war ich und ich wollte mich ja nicht verstellen. 
Ich genoss es, seine Nähe zu spüren und durch diese fast romantische Stille mit ihm zu gehen, es waren nicht wirklich viele Menschen unterwegs und ich fand es eine wirklich süße und liebevolle Idee, mir die Schweiz zumindest ein wenig mit seinen Augen zu zeigen. Bislang hatte ich noch nicht wirklich viele Männer getroffen, die sich im Vorfeld so viele Gedanken darüber gemacht hatten, wie sie mich überraschen und mir eine Freude machen konnten und das diese Aktion nicht spontan war, war mir klar.

Nach einem kleine Anstieg, der mehr einem Spaziergang als wirklicher Anstrengung glich, wurden wir mit einer sehr schönen Ausblick belohnt, es war ziemlich kalt aber ich genoss die Aussicht auf die schneebedeckten Wälder sehr. 


Irgendwie passte dieser Ort so viel besser zu mir und auch zu der Situation, als das stressige und überlaufene Zürich und ich war sehr dankbar, dass er sich dafür entschieden hatte, dieser Ort brannte sich in meine Erinnerungen ein, das Bild, wie wir da oben auf der Plattform standen, die Distanz zwischen uns immer mehr aufgebend, ich spürte seine Wärme, spürte eine enorme Anziehungskraft und suchte immer wieder den Körperkontakt, scheu fast wie Teenager, die sich vorsichtig herantasteten. Nach einer kleinen Weile, in der wir mehr geschwiegen als geredet hatten, beschlossen wir uns in dem Cafe ein klein wenig aufzuwärmen, eine warmen Kaffee zu genießen und unser Spiel, welches wir vorbereitet hatten zu spielen. Mit heißem Kaffee bewaffnet setzten wir uns doch wieder nach draußen auf die Terrasse, auch in diesem Punkt ergänzten wir uns gut, wir liebten es beide, draußen zu sein, wenn sich die Gelegenheit dazu bot.  
Ich spürte eine innere Anspannung in mir, die ich mir nicht erklären konnte, wir hatten einen derart lockeren Umgang miteinander, dass es eigentlich dazu keinen Grund gab, und doch war ich innerlich in einem sehr schwer zu beschreibenden Gefühlsdurcheinander, ein innerer Kampf zwischen dem was ich fühlte und dem was ich fühlen durfte.... 
Manchmal kommt einem das Schicksal zu Hilfe, und ich würde schwören, es war ein Zeichen des Himmels dass plötzlich meine Aufmerksamkeit auf ein kleines rotes etwas gezogen wurde, dass sich vorsichtig zwischen den Stühlen annäherte. Zwei grüne Augen starrten mich aufmerksam und lauernd an, und nach einigen beruhigenden Worten in Richtung dieser Fellnase sprang sie laut schnurrend auf meine Schoß. Katzen haben ein unglaubliches Feingefühl und nehmen die Gefühle der Menschen mit ihren feinen Antennen wahr. Ich fühlte mich wie zu Hause, denn dort hatten es sich im Laufe der Jahre drei dieser unglaublichen Therapeuten breit gemacht, meine Anspannung verflüchtigte sich und nachdem ich der Katze ihrer Meinung nach genug Streicheleinheiten gewidmet hatte, verzog sie sich, um anderweitig ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. 
Aus den Augenwinkeln hatte ich wahrgenommen, wie er diese Situation belustigt und fasziniert beobachtet hatte ein Lächeln umspielte seinen Mund und ich hatte das Gefühl, er schaute mitten in meine Seele. Nicht wieder abtauchen dachte ich bei mir und war froh, als er vorschlug, unser vorbereitetes Assoziationsspiel auszutauschen. Ich will jetzt nicht jede einzelne Assoziation wiedergeben, die wir in den nächsten Minuten machen, zwei davon zaubern mir auch heute noch ein Lächeln auf die Lippen. 
Kieselstein beantwortete er mit herzförmig und Liebe beantwortete ich sinngemäß mit etwas das alles (er)trägt. 
Was ich aus diesem Spiel auch zum ersten Mal mitgenommen habe ist die Erkenntnis, dass mein (angehender) Dom die Regeln durchaus individuell auslegt und sich immer wieder Schlupflöcher sucht, die er gerne nutzt- auf seiner Liste fanden sich neben einigen Worten auch Bilder.... Tja, Augen auf bei der Neigungswahl. 
Das Spiel hatte mich durchaus lockerer gemacht und ich genoss das Herumalbern mit ihm sehr. Das Spiel hatte das erreicht, was wir geplant hatten, den anderen noch mehr kennenzulernen und was ich sehen konnte, gefiel mir immer besser, ja es passte zwischen uns, er passte zu mir..... 
Diese Lockerheit sollte jedoch schnell vorbei gehen, denn plötzlich war in seinen Augen ein Blick, der mich völlig aus dem Konzept brachte. Ich kann diesen Blick bis heute in mein Bewusstsein holen und ich kann ihn bis heute nicht wirklich beschreiben... "Ich hab was für dich...." was er sonst noch sagte, wenn er überhaupt noch etwas sagte hatte ich schon nicht mehr wahrgenommen, dieser Blick sagte so viel und ich ahnte, wusste, befürchtete was da kommen würde, bevor er aus seiner Tasche einen Umschlag zog. 

"Du weißt wahrscheinlich, was es ist..." 

er sah mich durchdringend an, auffordernd, mit einem Hauch von Unsicherheit, Anspannung und doch fest entschlossen. Ja ich wusste, was sich in diesem so unscheinbar und harmlos aussehenden Umschlag befand, ich wusste, dass sich mein Leben ab diesem Moment nicht nur virtuell sondern sehr real verändern würde. Zum ersten Mal nahm ich sehr bewusst eine Stimme in mir wahr, die mich bis zum heutigen Tag begleitet und vor allem in Situationen auftritt, wenn es daran geht, eine innere kleine Mauer zu überwinden, eine Grenze zu überschreiten oder aber dann, wenn ein Stolperstein in meinem oder unserem Weg liegt. Manchmal ist es auch sie, die die Stolpersteine erst in den Weg legt, darf ich vorstellen: die Göttin. Das kann jetzt nicht sein Ernst sein oder? Er will dich an sich binden, nicht nur mit Worten, er will dich ...er will, dass du die Seine wirst

 ...Will ich das? Ist es das, was ich mir immer und immer wieder vorgestellt habe? Bin ich schon bereit dazu? Es ist so endgültig und doch...in mir machte sich neben all diesen ängstlichen Fragen auch ein ganz tiefes Gefühl der Demut breit, eine Demut, die ich ansatzweise immer mal wieder in mir gespürt hatte, wenn wir uns intensiv ausgetauscht hatten, eine Demut, die nun auch im realen Leben ihren Platz gefunden hatte, sich ihre Bahn brach. Außer Frage stand die Tatsache, dass ich mir sicher war, dass er der Richtige der Einzige war, der für mich in Frage kommen konnte, er hatte sich in rasantem Tempo mein Herz erobert, wie sollte ich da in Frage stellen, dass er der richtige für mich war?Ich konnte ihn kaum ansehen, konnte seinen nun fragenden Blick nicht erwidern, sämtliche Selbstsicherheit war mit einem Mal verschwunden und ich wurde mir in vollem Ausmaße dieser Macht über mich bewusst, die Macht, hier vor meinen Augen unscheinbar in einem Umschlag, die Macht des Bandes. 
 "Nein, bitte nicht....das ist ....ich kann nicht...."ich glaube ich habe es leise aber doch vernehmlich gesagt, sein Blick war weiterhin auf mich geheftet. 

" Wenn du nicht möchtest, dann nehme ich es wieder mit..." 

Wieder mitnehmen??? Kommt gar nicht in Frage, wir stellen uns dieser neuen Herausforderung, wir lassen uns doch nicht verunsichern... Nein, nicht wieder mitnehmen, ich will die Deine sein, ich will dieses Band schließen, es aus der virtuellen Welt unserer Gedanken unserer Sehnsucht und unseres Verlangens herüber holen in das Hier und Jetzt ich will diese Verbindung besiegeln. Spürte ich auch in ihm eine Unsicherheit, die Angst, ich könnte nein sagen, ich könnte diese Verbindung im letzten Moment noch unterbinden, dieser Endgültigkeit entfliehen? Zögernd und doch sehr bewusst nahm ich den Briefumschlag aus seiner Hand. Ich konnte ihn nicht öffnen nicht jetzt nicht hier das Gefühl wäre zu stark, zu überwältigend ...und doch, auch verborgen hinter dem Papier entfaltete sich die ganze Macht und Kraft des Bandes. Nichts hatte sich äußerlich verändert und doch war alles anders. Vorsichtig, fast ehrfurchtsvoll steckte ich den Umschlag in meine Handtasche, es war als wäre eine schwere Last in ihr die mich gleichzeitig ganz leicht werden ließ. Es war nicht nur ein unausgesprochenes Versprechen von mir, die Seine zu werden, mich seiner Macht unterzuordnen sondern auch ein Versprechen von ihm an mich, ein Bekenntnis zu mir die klare Aussage, ja auch ich will diese Bindung mit dir eingehen, auch ich will diese Verbindung tragen und mit allem, was mir möglich ist schützen. Es war der Moment, der unser WIR besiegelt hat, wir gingen als zwei Menschen mit ähnlichen Wünschen und Vorstellungen auf diesen Berg und kamen als Einheit zurück. Was vorher eher scheu dazu gedient hatte, mich zu halten damit ich nicht fiel wurde eine Selbstverständlichkeit und eine Natürlichkeit, die mich innerlich ganz ruhig werden ließ, Hand in Hand gingen wir den Berg hinunter, ja ab jetzt gehörten wir zusammen. Es war nicht nur ein Bündnis, das zwischen Dom und Subbie zwischen Stef und Elisa geschlossen wurde, es war mehr....viel mehr....und so kam, was kommen musste....wir küssten uns.....

Eine Grenze in mir war gefallen, ich dachte in diesem Moment weder darüber nach, was dieser Kuss zu bedeuten hatte, noch ob ich das mit der Absprache zwischen uns in Einklang bringen konnte. Das Gefühl hatte eindeutig die Führung übernommen und ich genoss es, mich treiben zu lassen...
Da standen wir nun, auf den Zug wartend die Kälte um uns nicht mehr wahrnehmend ganz in diese neue Situation vertieft, die sich mit einer Selbstverständlichkeit darbot. Ich vergaß alles um mich herum und spürte seine Lippen auf den meinen zunächst vorsichtig erkundend das aufkommende Verlangen mühsam unterdrückend. Aber Küsse sagen viel mehr, als Worte das ausdrücken könnten und dieser Kuss sprach Bände.... 
Nach einer gefühlten Ewigkeit fanden wir ins hier und jetzt zurück, ein Blick in die Augen und ....ja ich wusste es und ich vermute er wusste es auch....es ging über das hinaus, was wir uns vorher vorgestellt hatten, da standen nicht Dom und Sub da standen zwei Menschen, die sich ihrer Gefühle nicht mehr erwehren konnten, ja der Kuss weckte Verlangen und Sehnsucht nach mehr aber er weckte vor allem etwas, was so nicht geplant war...., nein er weckte es nicht sondern nahm die Illusion....man kann Gefühle nicht erzwingen und man kann sie nicht einsperren, irgendwann bahnen sie sich ihren Weg, trotz aller Mauern, Absprachen und Vorsätzen. 
Eigentlich hätte es mich verunsichern müssen doch da war die Umarmung, die mir jegliche Unsicherheit nahm Arme die mir Sicherheit und Geborgenheit vermittelten und Hände die sich unter meine Jacke verirrten und mir über den Rücken strichen....nein, es war nicht nur eine unschuldige Umarmung auch kein unschuldiger Kuss und ich spürte, wie es mir heiß und kalt über den Rücken lief....
Ich hätte sehr viel darum gegeben, jetzt mit ihm irgendwo alleine zu sein, unbeobachtet den Körper des anderen erkunden können...nur ein bisschen...atemlos und mit dem letzten Rest Vernunft, der sich gehalten hatte stiegen wir in den Zug, der uns in die Realität des Alltags zurückbringen sollte. Während der kompletten Fahrt konnten wir die Finger nicht mehr voneinander lassen, zu schön zu intensiv war diese Gefühl der Nähe, des Verlangens, welches sich nicht nur in unseren Augen spiegelte und es kostete uns beide enorme Kraft, diesem unbändigen Verlangen nur soweit nachgehen zu können, wie es die Öffentlichkeit zu ließ. 
Die Fahrt verging viel zu schnell, im Schutze der Umarmung konnten wir zumindest ansatzweise den Körper des anderen ein wenig erkunden, meine Finger zeichneten immer wieder die Konturen seines Oberschenkels nach, darauf bedacht, nicht zu offensichtlich für die Mitreisenden ein gewisses Feuer in ihm zum Lodern zu bringen und das ein oder andere Mal atmete er hörbar scharf ein, was ich mit einem vielsagenden Lächeln quittierte, ging es mir doch nicht anders, als ich seine Finger sanft und fast zufällig vom Übergang meines Rückens in Richtung der Wölbung meiner Brust gleiten spürte. Sofort richteten sich meine Brustwarzen fast schmerzhaft auf und ich musste ein Seufzen unterdrücken. 
Schmerzhaft wurde mir bewusst, wie die Zeit verrann und wir uns bald verabschieden mussten und was mir noch viel bewusster wurde, war die Tatsache, dass wir drei endlos lange Wochen darauf warten mussten, endlich alleine zu sein, endlich dem nachgeben zu können, was wir zunächst mit Worten und nun auch real angefacht hatten eine schier unstillbare Gier... 
Die Zeit, die uns noch blieb, schlenderten wir Arm in Arm durch die Straßen von Zürich, blieben hier und da stehen um uns zu küssen, um so viel Nähe zu tanken, wie in diesem lebhaften Trubel nur möglich war. Es war ein wenig wie wenn wir unsere Akkus aufladen müssten für die Durststrecke die nun vor uns lag. Ich hätte die Minuten gerne angehalten wäre mit ihm in ein Paralleluniversum eingetaucht, ohne Raum und Zeit einfach nur wir aber wir mussten uns der Realität stellen und so gingen wir mittlerweile wieder eher schweigend zum Bahnhofsgebäude zurück, von wo aus er nach Hause fahren würde und ich mich mit meinem Mann treffen würde, um ebenfalls die etwas längere Heimfahrt anzutreten. In der Wärme des Bahnhofes gönnten wir uns noch einen letzten Met, hielten uns ein letztes Mal in den Armen und küssten uns zum Abschied, bevor er ohne sich noch einmal umzudrehen auf seinen Bahnsteig zuging. 
Auch ich drehte mich nicht mehr um, Abschiede sind allgemein nicht meine Stärke, aber dieser fiel mir besonders schwer. Es ist wie wenn du nach langer Zeit etwas gefunden hast, was dir sehr viel bedeutet und du es sofort wieder loslassen musst. Die vor uns liegende Zeit bäumte sich wie ein Berg vor mir auf und ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich diese unendlich lange Zeit des Wartens durchstehen sollte. Jetzt, wo wir eine Ahnung von dem erhalten durften, was auf uns wartete, jetzt wo sich jede Faser meines Körpers nicht nur nach einem erfüllenden Spiel sehnte, sondern nach ihm, seinen Lippen, seinen Händen, seinem durchaus attraktiven Körper ....
Ich war froh, dass ich noch ein paar Minuten für mich hatte, um meine innere Ruhe wieder zu finden, was hatte ich getan? Wie konnte mir das passieren....wie konnte es uns passieren, waren wir doch beide erfahren genug um zu wissen, dass ....ja was eigentlich? Ich schloss die Augen und rief mir sein Bild vor Augen, seinen Blick als er mir das Band übergab, seinen Blick, als wir uns küssten. Kein Zweifel, ich hatte mich in diesen Mann verliebt, ich sehnte mich einerseits nach der Unterwerfung aber ich sehnte mich auch danach, von ihm als Frau wahrgenommen zu werden, ganz unabhängig von meiner Rolle als Subbie, ganz unabhängig davon, dass ich die Seine war fast automatisch griff ich in meine Tasche und fühlte den Umschlag, den er mir wenige Stunden vorher gegeben hatte und eine unglaubliche Wärme und Sicherheit durchflutete mich. Wenn etwas ein solch mächtiges Gefühl auslösen kann, so kann es nicht falsch sein. Ja, es war nicht geplant und doch schien es mir eine logische Konsequenz aus dem Ganzen zu sein, ja ich war verliebt, ja da füllte sich ein Platz in meinem Herzen, von dem ich vorher nicht wusste, dass es ihn geben würde, vielleicht auch deshalb, weil ich der Meinung war, dass es ihn nicht geben durfte... Ob er genauso empfand wie ich? Eine leise Angst machte sich in mir breit, würde er sich zurückziehen, würde ihn die Macht der Gefühle erschrecken und würde er daraus seine Konsequenzen ziehen, es beenden bevor es richtig beginnen konnte? 
Dass ihn die Wucht der Gefühle getroffen hatte, daran gab es keine Zweifel, aber wie würde er damit umgehen? Mir war klar, dass wir in unseren nächsten Mails nicht drum rum kommen würden, uns vorsichtig der Realität zu nähern. Ich nahm mir fest vor, nicht diejenige zu sein, die zuerst von Liebe sprach, allein aus Angst, es könnte ihn erschrecken. Die neue Offenheit, die ich gegenüber mir selbst zuließ, tat mir gut und ich beschloss, dass ich nicht bereit war, Werte und Moral über meine Gefühle zu stellen und überraschenderweise stellte sich auch nicht wirklich ein schlechtes Gewissen ein. 



So fern und doch so nah 

Zu Hause angekommen, nahm ich immer wieder meinen Briefumschlag in die Hand und er brannte sich in meine Seele, ich hielt ihn ehrfürchtig immer wieder in der Hand hatte aber irgendwie nicht den Mut, ihn zu öffnen, obwohl ich ja genau wusste, was sich darin befinden würde. Letztendlich entwickelte dieses Band seine Macht und Kraft unabhängig davon, ob es in diesem Umschlag bliebe oder ob es herausgenommen würde. Es erinnerte mich an die unheimlich schönen Stunden, die ich mit ihm verbracht hatte, ich spürte seine Hände, seinen Körper seine Lippen auf meinen ...und ich spürte auch, wie sehr ich mich ihm verbunden fühlte. Etwas, was ich kaum in Worte fassen konnte, ihm aber auf irgend eine Art mitteilen wollte. Ich musste dringend mit jemandem darüber reden. 
Mit dem Umschlag bewaffnet klingelte ich bei meiner Nachbarin und Freundin, die mich schon voller Neugier erwartete und erstaunt und fasziniert meiner Schilderung des vergangenen Tages lauschte.. Ab und an schüttelte sie den Kopf über mich und fragte mich schließlich, ob ich nicht doch den Umschlag öffnen möchte, sie könnte dann ein Foto machen, wie ich es angelegt habe und ich könnte es ihm dann schicken, so als kleines Dankeschön und als Zeichen, dass ich wirklich bereit bin. Und da kam mir eine Idee.....
Es kostete mich einiges an Überwindung aber mit zitternden Händen legte ich das Band an und Nadja machte einige Fotos. Am Rechner suchte ich dann das passende Foto aus, schnitt es zurecht und setzte es als mein neues Profilbild im Forum. So war es einerseits ein Zeichen für ihn, dass ich nun auch öffentlich die Seine sein wollte und außerdem löste das neue Profilbild mein bisheriges ab, welches durchaus reizvoll auf die Männerwelt gewirkt hatte. Ich fand es einfach nicht mehr angemessen, mich derart zu präsentieren, nachdem ich mich nun einem einzigen Mann und Dom zugehörig fühlte. Diesen Anblick wollte ich von nun an nur noch ihm schenken und somit auch ein klares Signal an die männlichen Forumsuser geben, ich bin nicht zu haben. Man muss klar sagen, dass durch den Wechsel des Profilbildes die Zuschriften von Aktiven und Doms merklich weniger wurden. 
Wie schon nach unserem ersten Treffen waren wir wieder einmal zum Warten verdammt. Die Weihnachtstage würde jeder von uns mit seiner Familie verbringen, die einzige Möglichkeit, Kontakt zu halten waren vor allem Mails und kurze WhatsApp Nachrichten, die wir uns immer mal wieder zukommen lassen konnten. Aber schon einen Tag nach dem Treffen hatte ich das Gefühl, das niemals aushalten zu können. Die Sehnsucht wurde immer stärker, sowohl nach Nähe als auch endlich dieses unstillbare Verlangen zu stillen, welches mich seit den Berührungen im Zug ständig quälte, komm du süße Qual. Ich stellte mir vor, wie das Treffen im Januar ablaufen könnte, spürte einerseits eine aufkommende Unsicherheit als auch eine Vorfreude, endlich ungestört meinen Dom kennen zu lernen, der die Tage des Wartens auch dafür nutzte, mit mir einige Vorstellungen und Regeln abzugleichen. 
Spielregeln für das Spiel, dass auf uns wartete endlich mit Leben gefüllt zu werden. Um uns auch im Bereich Spanking und Ds besser kennenzulernen, erstellte jeder von uns eine Liste mit sogenannten Soft- und Hardlimits, Dinge also, die wir uns für komplett ausschließen wollten und Dinge, die wir uns im Moment nicht vorstellen konnten, die wir aber nicht ausschließen würden. Wir wussten ja das ein oder andere schon aus einigen Beiträgen im Forum und auch aus den Gesprächen, die wir über unsere bisherigen Erfahrungen und auch über Vorstellungen ausgetauscht hatten. Um wirklich ganz neutral und unbefangen unsere Listen zu erstellen, hatten wir beschlossen, sie gleichzeitig loszuschicken, die des anderen zu lesen und danach darüber zu sprechen, was in unserem Falle hieß zu appen. Was aber sollte ich ihm schreiben? Dinge, die ich von vorneherein ablehnte, waren schnell gefunden und schon beim Schreiben war mir klar, dass sich diese Liste durchaus mit der seinen decken würde, ich glaube unsere Grenzen mögen durchaus unterschiedlich sein, aber unsere No-Gos definitiv nicht. 

Immer wieder schweiften meine Gedanken ab, ich stellte mir vor, wie ich gefesselt an seinem Bett völlig ausgeliefert vor ihm liegen würde...., wie ich vor ihm kniete....wie ich über seinem Knie liegen würde.....wie er mich sowohl mit harten dann aber auch wieder mit ganz zarten Berührungen gefügig machen würde...meine Sinne einzig und allein auf ihn ausgerichtet, ganz seinem Handeln, seinem Tempo und seinem Willen unterworfen.... Ich wusste um die starke Verbindung von Lust und Schmerz und gerade spürte ich diese sehr real, mein Unterleib zog sich schmerzhaft zusammen und ich sehnte mich unendlich danach erlöst zu werden....ihn in mir zu spüren.....tief und hart... Konzentrier dich auf deine Liste sagte eine Stimme in meinem Inneren und ich ignorierte die lustvolle Nässe die sich ausbreitete und dachte darüber nach, was ich mit ihm erleben wollte und was nicht....
So unterschiedlich die Art des Umgangs mit der gestellten Aufgabe auch war, so ähnlich waren doch unsere Ergebnisse, vor allem im Hardlimitbereich. 
Ich glaube ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass diese Liste tatsächlich nur eine Momentaufnahme darstellte und mittlerweile.... aber alles zu seiner Zeit.... 
Das Schreiben der Liste hatte nicht nur dazu geführt, mir meiner Grenzen bewusst zu werden sondern hatte mein Kopfkino unendlich angeheizt, was die nächsten Tage zu wundervollen Tagträumen führte und ich mich das ein oder andere Mal zurückzog, um mich diesem hinzugeben....Er hatte, ohne dass er mich real bislang in Besitz genommen hatte, begonnen, mein Kopfkino komplett zu dominieren. Und es machte ihm diebische Freude, mir immer mal wieder eine vage Andeutung zu schicken, was er mit mir vor hatte, wenn ich ihm erst ganz gehören würde... 
Die Zeit um Weihnachten ist allgemein ja immer eher emotional und sentimental und die Mails waren es ebenfalls. Immer noch umgingen wir das Thema "Was fühlen wir eigentlich?" geflissentlich, auch wenn die Mails derart tief und berührend waren, dass sich daraus eine richtige Sucht nach Worten entwickelte. Mir war klar, was ich fühlte und ich spürte auch, wie er mit sich kämpfte, wie er Worte suchte, die das umschrieben, was er, was wir beide fühlten. Immer dann, wenn per WhatsApp der kleine Briefumschlag zu sehen war, schlug mein Herz schneller und ich konnte es kaum abwarten, die Mail zu lesen. Auch im Forum waren wir beide recht aktiv, waren viel im Chat und beteiligten uns recht aktiv an der ein oder anderen Diskussion. 
Nachdem wir abgecheckt hatten, wo unsere Grenzen lagen, begann er, Regeln für mich aufzustellen, was in mir eine seltsame Art von Faszination, Demut und vor allem unstillbares Verlangen auslöste und meiner inneren Stimme eine Flut von Steilvorlagen bot, um dem löwischen Dom mal klarzumachen, WER hier das Sagen hatte.... Regeln sind nicht nur dazu da gebrochen zu werden, das wäre ja zu einfach, viel spannender war es, sie auszudehnen und zu interpretieren.....Die Quittung auf eine sagen wir mal respektlose Bemerkung meinerseits im Chat kam prompt. Er brummte mir meine erste Strafarbeit auf, die ich unverzüglich erarbeitete, allerdings nicht unbedingt so, wie er es erwartet hatte.......









Montag, 22. Februar 2016

Diensteid der Polizistinnen und Polizisten

Was ich aber Megascheiße finde sind jene deutsche Polizeibeamte…
- die auf dem rechten Auge blind sind.
- die pöbelnde Personen mit krankem Gedankengut, offensichtlich aus bildungsfernen Schichten, die sich nachts zusammenrotten um ankommende Flüchtlinge mit „Ausländer raus“ – Parolen und „Wir brauchen keine Asylantenheime“ – Rufe, begrüßen, als Demonstranten bezeichnen
- die Ermittlungen gegen Businsassen androhen weil diese sich erdreistet haben diese Form des Willkommens zu filmen und offensichtlich mehr Augenmerk auf das Suchen von falschem  Verhalten der Flüchtlinge legen, als auf das, dieses Verhalten provozierende rassistische Gebaren  
- die die verängstigten Businsassen mit „leichtem, unmittelbaren Zwang“ aus dem Bus zerren anstatt die pöbelnde Bedrohung der öffentlichen Ordnung mit den Mitteln des Rechtsstaates zu entfernen
- die dafür Sorgen dass sich zwei Tage später 100 km weiter „Menschen“ ? im Recht fühlen, wenn sie laut Beifall klatschen wenn ein geplantes Asylantenheim in Flammen aufgeht
Beamtinnen und Beamte haben folgenden Diensteid zu leisten: "Ich schwöre, das Grundgesetz und alle in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Gesetze zu wahren und meine Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen, so wahr mir Gott helfe."
Das Gewissen wird im Allgemeinen als eine besondere Instanz im menschlichen Bewusstsein angesehen, die bestimmt, wie man urteilen soll. Es drängt, aus ethischen, moralischen und intuitiven Gründen, bestimmte Handlungen auszuführen oder zu unterlassen. Entscheidungen können als unausweichlich empfunden oder mehr oder weniger bewusst – im Wissen um ihre Voraussetzungen und denkbaren Folgen – getroffen werden.
Ich hoffe dass Herr Reißmann, in seiner Funktion als Polizeipräsident von Chemnitz obige Sachlage verteidigend, seine Handlung weniger bewußt hinsichtlich der denkbaren Folgen getan hat. So kann doch sein Verhalten dafür sorgen, dass sich ein eventuell noch vorhandenes, kleines Unrechtsbewusstsein in den kranken Köpfen dieser pöbelnden Masse gänzlich auflöst, ja sie ermutigen, ihr schändliches Tun im Glauben der Rechtmäßigkeit fortzusetzen. Dies wäre sicher auch mit seinem Gewissen nicht mehr im Sinne seines Diensteides.
Dies soll nicht als Kritik an den Polizeibeamtinnen und -beamten verstanden werden, welche täglich ihre Kraft und Energie aufbringen, ja manchmal auch Gesundheit und Leben riskieren um uns Schutz und Sicherheit zu gewährleisten. Respekt und Dank dafür.

Freitag, 7. August 2015

Für immer




Sternschnuppen sehen
Muscheln suchen
Den Wind in den Haaren spüren
Hand in Hand durch Regen und Sonnenschein laufen hüpfen und rennen
In Pfützen tanzen und
Einfach nur glücklich sein
Für immer

Dienstag, 5. Mai 2015

Zärtliche Qual



Zärtliche Qual

Stell dir vor ... ... du liegst nackt, an Armen und Beinen sanft gefesselt auf dem Bett. Zwei Federn um spielen deine Nippel, die immer größer und härter werden. Du spürst wie die aufsteigende hemmungslose Gier mit jeder Berührung brennender und fordernder wird. Du spürst wie jede Berührung als heißer glühender Blitz in deinen Schoß schießt. Die Gier bemächtigt sich immer mehr deines Körpers, vernebelt deinen Verstand, aber du genießt es unendlich. Die Federn gleiten tiefer, gleiten zu deinem Bauch. Um spielen deinen Bauchnabel, deuten immer wieder den Weg zu deinem Paradies an, die lustvolle Qual steigt ins Unermessliche. Du spürst wie du nur noch eines willst, MEHR. Du räkelst dich unter den Berührungen der Federn, stöhnst laut und hemmungslos.

Du siehst wie ich meinen Slip zu Boden gleiten lasse, mein Schwanz springt dir förmlich entgegen. Du willst ihn berühren, streicheln, spüren, aber du bist mir hilflos ausgeliefert und das macht dich rasend vor Verlangen und Leidenschaft. Die Federn streicheln weiter über deinen Bauch, du siehst wie meine Hand meinen harten Schwanz umfasst, langsam beginnt auf und ab zu gleiten. Die Vorhaut gleitet von der prallen roten Eichel. Wie gerne würdest du ihn jetzt berühren, mit deinen Lippen verwöhnen, aber es geht nicht. Die Gier schießt in pulsierenden Abständen in deinen Schoß, du spürst wie dein Paradies sich immer mehr öffnet, immer feuchter wird. Meine Hand bewegt sich immer noch langsam am Schaft auf und ab, du genießt den Anblick unendlich. Die Federn gleiten über deine Schenkel, lassen dein Paradies links liegen. Du spürst nur noch eins, hemmungsloses verzehrendes Verlangen und Leidenschaft, räkelst dich so weit möglich lustvoll unter meinen Berührungen. Die Federn gleiten zu deinen Füssen, um spielen die kleinen Zehen, gleiten zwischen die Zehen und kitzeln dich leicht. Doch das Kitzeln spürst du nicht, denn jede Berührung mehr bedeutet mehr Lust, die in dir aufsteigt. Dein Stöhnen wird wilder hemmungsloser und lauter. Die Federn gleiten höher, gleiten deine Schenkel wieder hinauf. Endlich finden sie den Weg zu deiner Spalte, gleiten liebkosend über das feuchte Paradies. Du spürst ein wallendes Feuerwerk in dir, das immer stärker wird, du willst endlich mehr, willst mich spüren. Die federn gleiten über deinen Kitzler, du schreist hemmungslos auf, um deiner Lust ein Stück Platz zu machen. Die Gier frisst dich fast auf und du schreist hemmungslos: "Los nimm mich endlich, machs mir!" Ich lächle und lege die Federn beiseite, ich knie mich verheißungsvoll zwischen deine Beine. Du stöhnst laut: "Ja, los, komm stoß zu!" Mein Kopf senkt sich und vergräbt sich zwischen deinen wunderschönen Schenkeln. Meine Zungenspitze fährt die Spur deines Liebessaftes nach, umkreist deine offene Spalte spielerisch. Du wirst halb wahnsinnig, spürst wie dein Körper in eine wilde Ekstase verfällt. Meine warmen weichen Lippen umschließen deinen harten Kitzler, saugen zärtlich aber fordernd an ihm. Du zerrst an deinen Fesseln, in der Hoffnung endlich erlöst zu werden. Ich dringe mit meiner langen spitzen Zunge kurz in dein Paradies ein, schmecke deine gierige Lust und spüre wie ein erster kleiner Höhepunkt deinen Körper schüttelt. Noch während du auf den Wogen des ersten Höhepunktes reitest, spürst du wie meine harte Eichel sanft über deinen erregten Kitzler streicht, spürst wie sie langsam fast bedächtig deine Liebeslippen spaltet und langsam ins Paradies vordringt. Du denkst: "Endlich die Erlösung" und schreist dein Verlangen hemmungslos heraus. Mein Schaft verschwindet bis zum Anschlag in deiner Spalte. Ich spüre wie dein warmes Paradies meinen Schwanz feucht umschließt und beginne ganz langsam mein Becken vor und zurück zu bewegen. Mit jedem Stoß steigt deine Lust ein Stück weiter, wie gern würdest du jetzt deine Nägel in meinem Po vergraben. Du spürst meinen pulsierenden harten Schaft tief in dir, fühlst wie eine gigantische Welle auf dich zurollt. Plötzlich beginne ich mich schneller zu bewegen, du hörst meinen keuchenden Atem und deinen wilden Herzschlag zugleich. Du schließt die Augen und spürst wie die Gier deinen Körper überschwemmt und einen zweiten Höhepunkt auslöst. Du wirfst dich hin und her, schreist und stöhnst hemmungslos. Zugleich spürst du wie mein heißer Liebessaft tief in deine Lustgrotte schießt, hörst mein wildes lautes Stöhnen und Keuchen. Dein Höhepunkt scheint nie enden zu wollen. Erschöpft gleite ich von dir und befreie dich von deinen Fesseln. Glücklich lächle ich dich an und schließe dich in meine Arme.
Langsam schlafen wir eng umschlungen ein.

Sonntag, 12. April 2015

Respekt und Achtsamkeit



Respekt
von der Wortbedeutung her kommt der Begriff von Zurückschauen, Rücksicht. Was bedeutet der Begriff Respekt ? Respekt ist ein Begriff, den man in zwischenmenschlichen Beziehungen anwendet. Für mich bedeutet Respekt auch gleichzeitig Achtung. Hat eben auch mit dem Begriff Rücksicht zu tun . Rücksicht heißt in diesem Zusammenhang eben auch, den Mitmenschen zu sehen, seine Individualität zu erkennen und zu akzeptieren. Respekt hat für mich nicht unbedingt was mit dem Alter zu tun. Nicht nur der Jüngere hat dem Älteren Respekt zu zollen, sondern auch umgekehrt. Respekt vor den Mitmenschen gehört für mich zum normalen Umgang mit meinen Mitmenschen. Der normale Umgang heißt für mich eben ein respektvoller Umgang. Was gehört zum respektvollen Umgang mit den Mitmenschen ? Höflichkeit im Umgang miteinander Mit Sicherheit gehört dazu, sich höflich zu benehmen. Höflichkeit ist eben auch ein Zeichen von Respekt. Eine höfliche Begrüßung, um etwas zu bitten, oder sich für etwas zu bedanken, sind für mich die Grundvoraussetzungen für ein höfliches und damit auch respektvolles Benehmen. Ganz wichtig ist aber auch noch, dass jedem Menschen, diese Höflichkeit entgegengebracht wird, ohne Ansehen der Herkunft oder des Alters. Auch Kinder sind mit Höflichkeit zu behandeln. Sie haben Rechte. Eben auch das Recht auf Respekt. Eigentlich sollte das auch selbstverständlich sein, dass man sich auch bei Kindern bedankt und sie begrüßt. Leider ist es aber oft so, dass gerade ältere Menschen Respekt für sich einfordern ohne sich im Gegenzug aber auch nur annähernd respektvoll zu verhalten. Wertschätzung und Achtung Respekt voreinander zu haben, heisst für mich eben auch die Wertschätzung des Mitmenschen. Ein Zeichen der Wertschätzung ist es, dem Gegenüber zuzuhören. Die Aufmerksamkeit, die man dabei schenkt ist ein Ausdruck von Wertschätzung. Wie das Wort schon aussagt, man schätzt den Wert des anderen. Zeigt, dass einem die Meinung oder das Problem des anderen wichtig ist. So wichtig, dass man für die Zeit des Zuhörens seine eigenen Bedürfnisse nicht im Vordergrund stehen lässt. Wertschätzung und Achtung heißt auch, dass man die Leistung des anderen würdigt. Damit meine ich die erbrachte Leistung, nicht das Ergebnis. Das heißt im Klartext auch, dass Sportler, die im Wettkampf miteinander stehen, respektvoll miteinander umgehen. Sie achten und schätzen ihren sportlichen Gegner, so sollte es zumindest sein ! Wichtig ist hier aber eben auch wieder, dass diese Achtung und Wertschätzung, die man im Umgang mit Erwachsenen als selbstverständlich erachtet, auch im Umgang mit Kindern angebracht ist. Auch sie haben eine Stimme und wollen gehört werden, Ernst genommen werden mit ihren Anliegen und Problemen. Achtung hat auch viel mit Vorsicht zu tun. Es wird ja auch oft als Warnhinweis verwendet. Achtung Gefahr ! Im täglichen miteinander heisst das dann eben Achtung, da steht ein Mensch vor dir, der Gefühle hat und verletzlich ist. Toleranz Toleranz ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen. Ein großes Puzzleteilchen im Gesamtbild Respekt ist natürlich Toleranz. Das ist für mich der Teil, der oft am schwersten zu erbringen ist. Jeder hat so seine Meinung zu einem Thema. Aber kann man nicht auch mal verschiedene Meinungen nebeneinander stehen lassen ? Man muss nicht jede Meinung für sich übernehmen können oder auch nur verstehen. Wichtig ist, dass hinter einer Meinung oder einer Art zu leben immer ein Mensch steht, der meinen Respekt verdient. Diese Toleranz fordert eigentlich jeder für sich ein, hat aber oft Probleme damit, sie dem Mitmenschen entgegen zu bringen. Hilfsbereitschaft Auch das gehört unabdingbar zu Respekt. Hilfsbereitschaft gegenüber älteren oder kranken Menschen. Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Gerade im Umgang mit Menschen mit Behinderung ist eine respektvolle Hilfe sehr wichtig. Hier meine ich nicht, dass dem Menschen mit Handicap alles abgenommen wird, da es oft einfacher und schneller ist. Nein, Hilfe zur Selbsthilfe, als Signal, dass ich seine Fähigkeiten achte und wertschätze... wie oben schon angemerkt, hier kommt es nicht auf das Ergebnis an, sondern auf die Leistung. Gerade Menschen mit Behinderungen haben unseren Respekt und unsere Achtung verdient, da sie ihr Leben unter oft schwierigsten Umständen meistern. Wie sieht es aber mit dem Respekt vor sich selbst aus ? Kann ich einen anderen Menschen respektieren ohne mir selbst den nötigen Respekt entgegen zu bringen ? Nein, das funktioniert in meinen Augen nicht, zumindest nicht so, wie ich Respekt definiere. Respekt, ohne mich selbst zu respektieren, das wäre für mich einfach nur Angst. Ich gehorche dann zB aus Angst vor Strafen und nicht aus Respekt meinen Eltern oder Erziehern gegenüber. Wenn ich mir aber bewusst mache, wie sich das Puzzle Respekt zusammen setzt, dann verstehe ich auch, dass ich die einzelnen Bausteine eben auch auf mich selbst anwenden muss. Wie kann ich jemandem Achtung erweisen, wenn ich nicht selbst spüren kann, was das ist. Sich selbst zu respektieren heisst, sich selbst mit Respekt zu behandeln. Jeder hat eine Eigenvernanwortung. So ist es auch selbstverständlich, dass man auf seine eigene Gesundheit achtet. Auf seine eigenen Bedürfnisse zu achten, gehört dazu. Toleranz für andere beginnt damit, sich selbst zu akzeptieren. Die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und anzunehmen. Nur wer sich selbst annimmt, so wie er ist, der kann auch seine Mitmenschen annehmen. Wie soll man anderen helfen, wenn man nicht selbst auf sich achtet und auch seine eigenen Grenzen erkennt und akzeptiert ? Respekt vor Lehrern und Erziehern Lehrer und Erzieher fordern zumeist vehement den Respekt ihrer Zöglinge ein. Warum eigentlich ? Gerade in der Schule ist es sicherlich von erheblicher Wichtigkeit, dass eine gewisse Ordnung vorherrscht . Regeln müssen eingehalten werden, damit ein vernünftiger Unterricht abgehalten werden kann. Es ist verständlich, dass in einer Klasse mit 30 Schülern nicht jeder dazwischen quatschen kann und machen kann, was er will. Wenn Lehrer den Respekt der Schüler einfordern, dann erwarten sie eine vernünftige höfliche Begrüßung. Sie dulden keine frechen Antworten. Sie erwarten, dass ihre Anweisungen befolgt werden. Respekieren die Lehrer auch immer ihre Schüler ? Nicht immer, würde ich sagen. Oftmals werden Schüler nieder gemacht, gedemütigt, weil sie Fehler machen und der Lächerlichkeit preis gegeben. Hier meine ich sicher nicht, Strafen für Vergehen der Schüler, sondern Erniedrigungen dafür, dass der Schüler seine Leistung nicht so gebracht hat, wie es sich der Lehrer vorgestellt hat. Das finde ich sehr respektlos. Klar, wenn ein Schüler etwas ausgefressen hat, dann muss er die Konsequenzen tragen. Aber auch Strafen können respektvoll ausgeführt werden. Ein höflicher Umgang mit dem Lehrer, das halte ich für selbstverständlich. Das gehört dazu. Auch Lehrer sind ja Mitmenschen und warum soll ich zu meinem Lehrer nicht genau so höflich sein, wie zum Bäcker um die Ecke. Oft ist es aber auch so, dass es der "Gruppenzwang" der Klasse fast unmöglich macht, dem Lehrer Respekt zu zollen. Es besteht eben dann die Gefahr, dass man zum Streber abgestempelt und damit zum Aussenseiter wird . Die Gemeinschaft ist aber enorm wichtig für den Schüler. Es nützt ihm nichts, wenn er beim Lehrer als Musterschüer dasteht und mittags niemanden zum Fußball spielen oder zum quatschen hat. Wer will schon mit dem Physik-Lehrer bolzen oder mit Frl. Reli-Lehrerin über Jungs lästern ?? Ich sehe schon ein, dass Respekt in eine geordnete Gesellschaft gehört. Aber halt bitte gültig für Alle. Ich behandle meine Mitmenschen respektvoll und erwarte auch eine entsprechende Behandlung für mich. Respekt kommt aus dem lateinischen und bedeutet in erster Linie zurückschauen, im Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen dann auch Rücksicht, weiterführend Akzeptanz. Ich möchte gleich mal hinterfragen ob Respekt, zum Beispiel wie ihn der Lehrer sich "verschafft" das non plus ultra der zwischenmenschlichen Beziehung, insbesondere des sinnvollen Umgangs miteinander ist. Ist diese Art von Respekt nicht zu wenig. Zwar eine Stufe auf der Treppe des besseren Miteinanders aber eben erst der Anfang. Ist Respekt manchmal nicht auch negativ behaftet? Eben dort, wo er erzwungen wird? Sich Respekt verschaffen durch Unterwerfung, Sanktionen, Demütigung und Strafen? Gerade in der Schule, der Lehrer verschafft sich Respekt, mit dem Stock, mit Strafarbeit, mit Drohungen, der Erfahrene auch, aber seltener mit Belohnungen. Der Schüler respektiert den Lehrer, weil er ihn fürchtet, Respekt geschuldet der Angst vor Sanktionen. Ist diese Form von Respekt erstrebenswert? Führt sie nicht zur Stagnationen statt zum Wachstum? Duckmäusertum? Ich respektiere die Gesellschaft, heisst ich akzeptiere sie wie sie ist. Ich rühre sie nicht an auch was mich stört wird nicht angetastet, solange es mir nicht wirklich wehtut. Verhalte ich mich dann nicht respektlos vor mir selbst, verliere meine Achtung, meine Achtsamkeit? Respekt hat in meinen Augen etwas von Akzeptanz, ich akzeptiere meinen Nächsten, wie er ist, soll er doch machen was er will, es stört mich nicht, was er tut, welche Neigungen, Einstellungen und Vorlieben er hat, er tut mir ja nicht weh. Eine Einstellung, jedenfalls besser ist als Intoleranz. Gefährlich ist, wenn ich Eigenschaften respektiere die langfristig ihm oder dem zwischenmenschlichen Miteinander schaden können. Hier ist kein Respekt sondern Selbstcourage gefordert. Ich glaube wir möchten Respekt doch eher als positive Eigenschaft betrachten, eher als Achtung, vor dem Alter, vor Lebenserfahrung, vor Kräften die Menschen aufbringen um Krisen zu überwinden, Achtung vor dem Leben der Anderen, der Welt und der Umwelt, Respekt der Sub vor dem Dom, zwingend aber auch umgekehrt! Ja auch der Respekt der Sub gegenüber dem Dom sehen wir als übliche Erwartungshaltung in unseren D/s geprägten Beziehungen an. Aber, es wäre eine arme Beziehung, hätte sich der Dom diesen Respekt nur mit Stock und Peitsche verschafft. Ich habe dazu eine etwas andere Sichtweise. Sub respektiert Stock und Peitsche, aber sie achtet ihren Dom. Ich gebe zu, statt achtet könnte an dieser Stelle auch respektiert gesetzt werden, ich habe zu wenig Worte und philosophisch-psychologische Bildung, den Unterschied klarzustellen, den ich gern ausdrücken möchte. Ich glaube einfach die Basis einer D/s Beziehung ist nicht in erster Linie Respekt, sondern gegenseitige Achtung. So wie sich Dom seine Sub aussucht ist es auch umgekehrt. Sub wählt auch ihn aus, sagt ja zu ihm, ich respektiere, ich akzeptiere dass du mich unterwirfst weil ich dich achte, weil ich dir vertraue, weil ich weis dass du achtsam mit mir umgehst. Keine Sub ordnet sich einem Dom unter, nur weil er versteht sich durch seine Wesensart Respekt zu verschaffen, sondern weil sie ihn achtet als Menschen, mit dem Wissen, auch von ihm geachtet zu werden. Ein Dom ohne Sub... er wäre nur ein aktiver, ein Zauberer ohne Stab, ein Kapitän ohne Schiff und Mannschaft. Wenn ich Respekt als eine Stufe des besseren Miteinanders betrachte, stellt sich die Frage wohin diese Treppe führt. Da gibt es den urchristlichen Gedanke der Nächstenliebe, "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" sorry, ich bin nicht zu selbstverliebt, aber das kann ich nicht, das schaffe ich nicht, vielleicht sollte ich/man das auch nicht zu wörtlich verstehen, vielleicht bin ich auch zu wenig Christ. Es gibt Menschen die liebe ich mehr als mich, für die würde ich alles opfern, und auch solche für die ich diese Bereitschaft nie an den Tag legen könnte, obwohl ich sue achte, sue respektiere. Und was wenn ich mich mal nicht leiden kann? Dürfen mir die anderen dann auch egal sein? Es muss wohl irgendetwas dazwischen geben. An dieser Stelle sehe ich die Achtsamkeit. Noch vor einem Jahr hat mich dieser Begriff nicht oder wenig beschäftigt, gerade die letzten Wochen dafür umso mehr, zum Teil weil ich mir selbst den Spiegel vorhalte, und zum Teil weil mir auf sehr achtsame Weise geholfen wird, mich in diesem Spiegel zu sehen. Während man sich Respekt verschaffen kann, muss man sich Achtsamkeit erwerben, ja verdienen. Der Lehrer verschafft sich durch seine Methoden Respekt, die Schüler stehen auf wenn er die Klasse betritt als Zeichen dieses Respekts, weil sie den Lehrer respektieren, aus Furcht vor Sanktionen, aber nicht weil sie "den alten Sack" achten als Menschen, als Freund dessen Aufgabe es ist sie für das Leben zu rüsten. Der Club der toten Dichter, wer den Film kennt, erkennt sieht den Unterschied ob sich ein Lehrer Respekt verschafft oder Achtsamkeit erwirbt und dabei respektiert wird. Achtsamer Umgang mit seinen Mitmenschen ist eine Voraussetzung um geachtet zu werden, um im positiven Sinne respektiert zu werden, ohne Respekt bewusst einzufordern. Dies gelingt aber auch nur wenn dieser Mitmensch auch mit sich selbst achtsam umgeht, sich akzeptiert, sein Handeln immer wieder reflektiert, sein Tun hinterfragt und ja zu sich selber sagt. Nur wer sich selbst annimmt kann auch den anderen annehmen, akzeptieren, respektieren, mit seinen guten Seiten sowieso aber auch mit einem gesunden Maß an Toleranz und Nachsicht für dessen Ecken, Kanten und Makel, da man sich bewusst ist, selbst auch nicht immer aalglatt und geschmeidig zu sein. Erziehung durch Achtsamkeit zur Achtsamkeit, durch achtsamen Umgang mit dem anderen kann ich letztlich dessen Respekt erwerben ohne Drohung, ohne Stock und ohne Peitsche. Nicht das was wir im D/s wollen, da wollen wir aber auch spielen. Aber im Leben sollten wir etwas achtsamer miteinander umgehen, wir sind alle gleich gestartet, mit unterschiedlichen Chancen sicherlich und mit unterschiedlichen Schicksalsschlägen und schicksalhaften Begegnungen auf unserem Weg, wodurch wir wurden was und wer wir sind. 10% Respekt ersetzen durch Achtsamkeit, vor uns selbst und vor dem Anderen, ich glaube wir wären alle etwas zufriedener, im Real Life als auch hier in dieser virtuellen Welt, wo viele zu selbstverliebt oder engstirnig unterwegs waren oder sind.